Es ist heiß. Das in die Jahre gekommene Allrad-Auto schlängelt sich hoch in die grüne bangladeschische Bergregion – vorbei an Bananenstauden und Cashew-Bäumen. Der aufgewirbelte Staub des nicht asphaltierten Weges kitzelt in der Nase. Angekommen in dem Dorf Politawng im Sub-Distrikt Ruma, mache ich Bekanntschaft mit Prume Ching (44). Sie ist Mutter von drei Kindern, freiwilliges Mitglied im Dorfentwicklungskomitee und bewirtschaftet gemeinsam mit ihrem Mann ein kleines Stück Land – ihre Existenzgrundlage. Doch außer Reis und Bananen kam bisher nicht viel Abwechslung auf den Tisch. Sie lebt in sehr einfachen Verhältnissen – ohne Strom und fließendes Wasser. Sie gehört der Ethnie Marma an und ist Buddhistin. Die im Südosten liegende Provinz Chittagong Hill Tracts beheimatet mehr als ein Dutzend unterschiedliche ethnische Gruppen. Die bangladeschische Regierung schenkt ihnen hinsichtlich Entwicklung wenig Beachtung. Deutlich wird dies durch den restriktiven Zugang von Nichtregierungsorganisationen.
Verbesserung der Gesundheitssituation
Mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der lokalen Partnerorganisation KOINONIA konnte Hoffnungszeichen ein Projekt implementieren, das die gesundheitlichen Bedingungen von insgesamt 1.200 bedürftigen Familien in 40 Dörfern in den Chittagong Hill Tracts langfristig verbessern soll. Sanitäre Anlagen gehören zu jeder Wohnung in Deutschland. Prume und ihre Familie mussten ihre Notdurft bislang im Freien verrichten; wie die meisten indigenen Bewohner. Freilaufende Hausschweine aßen den Kot – ein unzumutbarer Zustand, der krank machen kann. Nun lächelt sie beim Anblick ihrer neuen Latrine. Innerhalb von vier Tagen konnte diese errichtet werden und trägt nun zu mehr Privatsphäre sowie Hygiene in ihrem Umfeld bei. Mit rund 30 Euro ermöglichen Sie den Latrinenbau für eine Familie und schenken ihr Gesundheit als auch mehr Würde. Doch der Ausbruch von Krankheiten wird nicht nur durch die Nutzung von Latrinen minimiert, sondern zudem durch die veranstalteten Hygieneschulungen. Dort wird unter anderem gelehrt, wie wichtig es ist, Hände zu waschen oder Abfallsammelstellen zu bilden. Darüber hinaus ist Ernährungsvielfalt wichtig, da sie Mangelernährung vorbeugen kann. Aus diesem Grund wird Saatgut an die Begünstigten ausgegeben. „Meine Familie und ich sind sehr dankbar. Denn somit ist es uns möglich, Gemüse anzubauen, wie beispielsweise Spinat und Okra. Den Überschuss verkaufen wir auf dem Markt, um die Schulgebühr meiner Tochter bezahlen zu können“, so Prume.
Liebe Leserinnen und Leser, Gesundheit und ein Leben in Würde ist ein Menschenrecht. Wenn Sie diesen Menschen helfen möchten, verwenden Sie bitte das Spendenstichwort „Bangladesch“. Vielen herzlichen Dank!