Lesen, Schreiben und Rechnen
Dies alles einmal zu erlernen, war schon immer der größte Wunsch von Gisma Apen Majur. Die 16-Jährige ist stolz darauf, die sechste Klasse der Grundschule in Pacong besuchen zu dürfen, und sie hat bereits Pläne für ihre Zukunft:
Dass der Schulbesuch im Südsudan nicht selbstverständlich ist, ist Gisma bewusst. Die meisten Familien leben in ärmlichen Verhältnissen – so auch ihre Familie in der Gemeinde Pacong nahe Rumbek. Mädchen müssen traditionell im Haushalt helfen oder werden mit einer Mitgift schon jung verheiratet; Jungen hüten gemeinsam mit ihren Vätern das Vieh. Die Bildung ihrer Töchter und Söhne ist für viele Eltern zweitrangig.
Über 2,8 Mio. Kinder nicht in der Schule
Nach Schätzungen von UNICEF gehen im Südsudan 70 % der Kinder im schulpflichtigen Alter nicht zur Schule; vor allem Mädchen sind hiervon betroffen. Doch nicht nur kulturelle und kurzfristige ökonomische Erwägungen verhindern einen Schulbesuch. Auch die mangelnde oder fehlende Infrastruktur ist ein wichtiger Faktor.
Deshalb half Hoffnungszeichen mit einem Bildungsprojekt unter anderem, zwölf Schulgebäude zu bauen bzw. zu renovieren.
Wunsch nach Bildung
Zahlreiche Mädchen und Jungen wie Gisma träumen davon, eine Schule besuchen zu können und eine bessere Zukunft zu haben. Deshalb haben wir vor drei Jahren das Bildungsprojekt „Bildung schenkt Zukunft“ gemeinsam mit der Diözese Rumbek und mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ins Leben gerufen.
Das breit angelegte Programm umfasst zahlreiche Maßnahmen. Das Leben vieler Kinder wendete sich zum Positiven:
- John Barabbas etwa konnte aufgrund seiner körperlichen Behinderung lange keine Schule besuchen – bis er in unserem Projekt Zugang zu Bildung erhielt.
- Rhoda Nyanhok freute sich über die neuen Trinkwasserbrunnen an ihrer Schule, durch die eine bessere Hygiene und sauberes Trinkwasser ermöglicht wurden.
- Traumatisierte Kinder wie Marial Deng (Name geändert) wurden mit ihren Problemen nicht alleine gelassen und erhielten psychosoziale Betreuung, um die erlebte Gewalt zu verarbeiten.
- Durch die Errichtung von Klassenzimmern ging der Wunsch von Kindern wie Gabriel Deng Makhoi in Erfüllung, nicht mehr draußen unterrichtet werden zu müssen.
- Mädchen wie Gisma schätzen die spezielle Förderung von jungen Frauen, um ihre Zukunft selbst zu gestalten.
Insgesamt 8.000 Kinder und ihre Familien profitierten von unserem Projekt.
Zukunftschancen schaffen
Schulbildung ist ein erster Schritt zu einer nachhaltigen Veränderung der von Armut und Hunger geprägten Lebensumstände der Menschen im Gebiet der Diözese Rumbek. Deshalb möchten wir das groß angelegte Bildungsprojekt auch die kommen den drei Jahre fortführen und auf weitere Regionen und Schulen aus weiten – knapp 16.000 Personen können wir mit dieser Initiative erreichen. John Maluk, Verantwortlicher für das Bildungsprojekt bei der Diözese, freut sich: „Wir sind dankbar, dass wir mit der Fortsetzung dieser Initiative das Leben vieler weiterer Kinder positiv verändern können.“
Ein Schwerpunkt liegt weiterhin darin, die Bildungs- und Sanitärstruktur durch den Bau und die Instandsetzung von Schulgebäuden sowie Brunnen zu verbessern. Hinzu kommen die Betreuung von traumatisierten Kindern, Bildungszugang für körperlich beeinträchtigte Kinder, Chancengleichheit für Mädchen, die Fortbildung von Lehrkräften sowie berufliche Ausbildung für Jugendliche.
Ob Gisma, John oder Rhoda – all diesen Kindern konnten durch Ihre Unterstützung bessere Chancen ermöglicht werden. Dafür möchten wir Ihnen von Herzen danken. Bitte bleiben Sie an der Seite der Mädchen und Jungen. Mit einer Spende von 50 Euro decken Sie beispielsweise die jährliche Schulgebühr von zwei Kindern. Jede Gabe ist ein Segen. Danke!