Südsudan

In der Schule gibt es Mittagessen

2,8 Mio. Kinder im Südsudan gehen nicht zur Schule. Die Loretoschwestern in Maker Kuei helfen ihren Schülerinnen und Schülern sowie deren Familien, Armut und Hunger die Stirn zu bieten.
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Die Loreto-Schule im südsudanesischen Maker Kuei: Die tägliche Ausgabe von Essen stellt für viele Familien einen großen Anreiz dar, ihre Kinder regelmäßig in die Bildungseinrichtung zu schicken.
Die Loreto-Schule im südsudanesischen Maker Kuei: Die tägliche Ausgabe von Essen stellt für viele Familien einen großen Anreiz dar, ihre Kinder regelmäßig in die Bildungseinrichtung zu schicken.

Bildung und ein Mittagessen ist eine Seltenheit

Rebekka Mawal Bol ist mit ihren 15 Jahren eine der älteren Grundschülerinnen. Viele Mädchen müssen den Schulbesuch früher abbrechen.

Ich bin so froh, dass ich noch zur Schule gehen kann.

Rebekka Mawal Bol

Die 15-jährige Rebekka Mawal Bol (Name geändert) kennt einige gleichaltrige Mädchen, die das nicht mehr tun. Etwa 52 % der südsudanesischen Mädchen werden vor ihrem 18. Geburtstag bereits verheiratet, recherchierte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef). Solch frühe Ehen, oftmals weit vor der Volljährigkeit, bringen große Gefahren für die Mädchen. Rebekka hatte bisher Glück, und sie weiß das zu schätzen – auch, dass sie neben ihrer Ausbildung an der Loreto-Grundschule im Dorf Maker Kuei, etwa sieben Kilometer nordwestlich von Rumbek, jeden Tag mit Schulessen versorgt wird.

Über 70% der Kinder gehen nicht zur Schule

„Die Schulmahlzeiten stillen zunächst das grundlegende Bedürfnis der Kinder nach Nahrung“, erklärt Herbert Orwa, Mitarbeiter der Schule. „Ganz wesentlich tragen sie auch dazu bei, dass viele Kinder überhaupt zur Schule kommen.“ Laut Unicef gehen im Südsudan etwa 2,8 Mio. Kinder (über 70 %) nicht zur Schule. Ein Großteil lebt in Hirtengemeinschaften, die mit ihrem Vieh ständig unterwegs sind. Vielen Eltern leuchtet die unmittelbare Versorgung mit Nahrung in ihrem von Entbehrung geprägten Leben mehr ein als die Notwendigkeit von Bildung.

Wenig Nahrung und Einkommen zuhause

Auch Rebekka kennt den alltäglichen Hunger. Dass sie ohne Frühstück zur Schule kommt, ist für sie ebenso normal, wie das oft fehlende Abendessen. Ihre Familie lebt vom Anbau von Erdnüssen, Sorghum und lokalem Gemüse sowie von Viehzucht. So wie viele andere Bauernfamilien leidet auch sie unter mangelhafter Nahrungsmittelversorgung und knappen Einkommensverhältnissen.

Im August 2022 wurde die Region Rumbek zu alledem von einer Flutkatastrophe heimgesucht, die Ernten zerstörte, Häuser überschwemmte und Wasserquellen verseuchte. Solche klimawandelbedingten Wetterextreme äußern sich auch in überlangen Trockenzeiten, was den Anbau von Nahrungsmitteln und die Viehzucht extrem erschwert.

Zwischen Juli 2022 und Juni 2023 sind schätzungsweise 1,4 Mio. Kinder unter fünf Jahren von akuter Unterernährung betroffen, prognostiziert die Initiative Integrated Food Security Phase Classification. Anders als in der Vergangenheit werde diesmal auch für die Nacherntezeit keine große Besserung erwartet. Stattdessen sei mit einer Verschlechterung der Ernährungssituation in 50 Bezirken zu rechnen.

Weniger Schulabbrüche durch Schulspeisung

Hoffnungszeichen ist schon 2015 eine erste Partnerschaft mit der Loreto-Grundschule eingegangen, um für die dort lernenden Kinder eine Schulspeisung möglich zu machen. Der Erfolg dieser Maßnahme lässt sich eindeutig messen: Seit Einführung des Programms verzeichnet die Grundschule in Maker Kuei eine jährliche Schulabbrecherquote von weniger als 3 % und eine tägliche Abwesenheitsquote von weniger als 1 %. Vor Einführung des Schulspeisungsprogramms lag die Abbrecherquote bei über 10 % und die tägliche Abwesenheit bei etwa 6 %.

Die Mahlzeiten bestehen oft aus Bohnen und dem Maisbrei „Posho“ – eine wichtige Energiequelle für über 2.000 Lernende und Lehrende.
Die Mahlzeiten bestehen oft aus Bohnen und dem Maisbrei „Posho“ – eine wichtige Energiequelle für über 2.000 Lernende und Lehrende.

Nahrung für 2.300 Menschen

Im Rahmen unseres laufenden Projekts werden gemeinsam mit Sternstunden e.V. Mahlzeiten und Lebensmittel für knapp 2.300 Begünstigte bereitgestellt, zu denen rund 1.400 schulpflichtige Jungen und Mädchen der Primarstufe sowie etwa 350 Internatsschülerinnen der Sekundarstufe gehören; daneben auch Lehrkräfte, weiteres Schulpersonal sowie unterernährte Kinder im Ernährungsprogramm der Schwestern. Denn auch im Bereich der Basisgesundheitsfürsorge ist unser Projektpartner tätig – nicht zuletzt dank des mit unserer Unterstützung 2019 ermöglichten Klinikbaus. 2014 ließen wir auf dem Gelände zudem neue Klassenräume errichten, um der wachsenden Schülerzahl gerecht zu werden.

Rebekka hat große Hoffnung, an der Loreto-Schule ihren Abschluss machen zu können. Auch ihr Klassenkamerad Stephen Monypen hat das vor. „Ich möchte nächstes Jahr mein Examen ablegen und irgendwann zur Universität gehen.“ Arzt will er werden, und es ist ihm zu wünschen, dass ihm das gelingt, denn Mediziner werden gebraucht in seinem Land.

Bitte unterstützen Sie mit uns die Arbeit der Loretoschwestern in Maker Kuei mit Nahrungsmitteln:

  • Mit 40 Euro ermöglichen Sie die tägliche Verpflegung einer Internatsschülerin für einen ganzen Monat.
  • Mit 100 Euro schenken Sie Kindern wie Rebekka und Stephen ein Schuljahr lang ein warmes Mittagessen.

Danke!

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