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Sibylle Giersiepen
Ehrenamtliches Aufsichtsratsmitglied Hoffnungszeichen e.V.
Burak Yilmaz hat 2018 das Bundesverdienstkreuz bekommen für seine pädagogische Arbeit im Bereich der Erinnerungskultur. Der Pädagoge besucht mit seinen oft muslimischen Schülerinnen und Schülern Gedenkstätten wie Auschwitz und engagiert sich gegen Hass und Intoleranz. Zwei Sätze aus einem WDR-Interview haben mich beeindruckt: „Man muss dort hingehen, wo es wehtut.“ Zum Beispiel verstehen, wie Menschen zu Tätern oder Opfern wurden. Und: „Wenn mein Stolz größer ist als meine Toleranz, bin ich auf dem falschen Weg.“
Die Karwoche und die Osterzeit sind nah und mir geht durch den Kopf: Ist Jesus nicht in letzter Konsequenz dahin gegangen, wo es weh tut? Hat er nicht im wahrsten Sinne des Wortes und am eigenen Leib erlebt, wie Menschen zu Hassern geworden sind? Und er hat sein Gott-Sein nicht dazu benutzt, sie zu bestrafen, sondern ist den Weg gegangen, ihnen die Liebe Gottes als Weg zu zeigen. Er hat nicht nur die Grenzen des falschen Stolzes überwunden, sondern die Macht von Neid, Hass und Intoleranz, indem er zeigte, dass Gott sich jedem zuwendet, ihn und sie annimmt und bedingungslos liebt.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Osterzeit!
Sibylle Giersiepen