"Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens" (Lao Tse)

Eine Geschichte aus Afrika erzählt, wie das Leben durch die Welt zieht und einige Kranke heilt. Einen Blinden, einen Leprakranken und einen Menschen mit geschwollenen Gliedern. Nach sieben Jahren kehrt das Leben zurück zu den Geheilten und erscheint ihnen in Gestalt eines Blinden, eines Leprakranken und eines Menschen mit geschwollenen Gliedern. Die ersten beiden wenden sich erbost ab: „Geh weg, du Krüppel, geh weg und steck mich nicht an.“ Nur der letzte Kranke erinnert sich an seine schlimme Zeit und nimmt das Leben auf, das sich ihm dann zu erkennen gibt und ihm verspricht, dass er gesund bleiben wird.

Dankbarkeit ist die Erinnerung, das Gedächtnis des Herzens. In der Geschichte macht sie das Herz des einen ehemals Kranken weit und empathisch für das Leid anderer. Von Jesus wird auch berichtet, dass er zehn aussätzige Menschen heilt und ihnen so den Weg zurück in die Gemeinschaft ermöglicht. Nur einer, ausgerechnet ein oft verachteter Samaritaner, kehrt zurück, fällt vor Jesus nieder und dankt ihm. Er will wissen, wer ihn geheilt hat, und dieses Vertrauen wird ihm sein Leben lang bleiben und ihn mit Dank erfüllen, sein Herz stark machen. Das will ich hoffen, dass Dankbarkeit unsere Lebenshaltung verändert, inmitten unserer krisenbelasteten Welt.

Herzlichst Ihre

Sibylle Giersiepen