Südsudan

Bildungschancen für Kinder

Armut und Hunger sind im Südsudan allgegenwärtig. 2,8 Mio. Kinder im Südsudan gehen nicht zur Schule. Unser groß angelegtes Projekt „Bildung schenkt Zukunft“ ermöglicht Menschen, sich selbst aus der Elendsspirale zu befreien.
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Bildung Kinder Südsudan

Die 15-jährige Yar muss jeden Tag drei Kilometer gehen, um die Bischof-Deng-Majak-Grundschule in Rumbek zu erreichen, in der sie die fünfte Klasse besucht. Sie ist eine gute Schülerin – eine Motivation dafür liegt auch in den Erwartungen, die ihre Eltern in ihre Schulausbildung legen. „Sie haben mir erlaubt, meine Ausbildung fortzusetzen, und sie haben mir versprochen, dass ich nicht heiraten muss, bevor ich meine Ausbildung abgeschlossen habe.“ Damit sind Yars Eltern für südsudanesische Verhältnisse schon recht modern eingestellt, denn noch immer wird gut die Hälfte aller südsudanesischen Mädchen vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet. Yar ist selbstbewusst und hat Pläne für ihre Zukunft. Das verdankt sie neben dem regulären Schulunterricht auch einem Workshop, den sie zusammen mit Klassenkameradinnen besucht hat, in dem den Mädchen vermittelt wird, wie sie ihre Lebensentwürfe selbstbestimmt umsetzen können.

Die 15-jährige Yar ist dankbar, dass sie in einem neuen Schulgebäude lernen kann,  anstatt unter freiem Himmel sitzen zu müssen, wie es oft noch üblich ist.
Die 15-jährige Yar ist dankbar, dass sie in einem neuen Schulgebäude lernen kann, anstatt unter freiem Himmel sitzen zu müssen, wie es oft noch üblich ist.

Infrastruktur für Schulen

Yar profitiert von den Aktivitäten unseres Projektes „Bildung schenkt Zukunft“. „In den vergangenen fünf Jahren konnten wir wichtige Erfolge verbuchen. Dazu gehören beispielsweise der Bau von Schulgebäuden und Latrinen, das Bohren von Schulbrunnen, Trauma-Bewältigungsmaßnahmen und Initiativen zur Gleichstellung der Geschlechter. Wir sind sehr dankbar für die Hilfe aus Deutschland, ohne die das nicht möglich gewesen wäre“, sagt John Maluk, der Projektverantwortliche der Diözese Rumbek, die gemeinsam mit Hoffnungszeichen das sehr umfangreiche Projekt in den Bundesstaaten Lakes und Warrap ins Leben gerufen hat.

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Chance für 16.000 Kinder

Rund 8.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene waren mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Teil der ersten Projektphase von 2019 bis 2022. Aufgrund der Erfolge verlängerten wir unsere gemeinsame Bildungsinitiative um drei Jahre bis Herbst 2025. 16.000 weitere Heranwachsende können nun von unseren Bildungsmaßnahmen profitieren. Um sich zu vergegenwärtigen, was diese Fortschritte bedeuten, muss man wissen, dass in der Region Rumbek noch etwa 60 % des Unterrichts unter Bäumen oder in desolaten Klassenräumen stattfindet und dass es in vielen Schulen weder feste Gebäude noch Sanitäranlagen gibt; oft mangelt es sogar an Möbeln oder Schulmaterial. Wir haben im Rahmen des Projektes deshalb an zwölf Schulstandorten Gebäude oder Unterstände gebaut, damit die Kinder vor Sonne, Wind und Regen geschützt lernen können. Zudem statteten wir Klassenräume mit Schreibtischen, Stühlen und Schreibtafeln aus und bauten sechs Brunnen für die Trinkwasserversorgung. Auch Latrinen gehören zur Grundausstattung unserer Neubauten.

8.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene profitierten von der ersten Phase unseres Projekts. Viele von ihnen können nun in neu errichteten Schulgebäuden lernen.
8.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene profitierten von der ersten Phase unseres Projekts. Viele von ihnen können nun in neu errichteten Schulgebäuden lernen.
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Grund- und Berufsausbildung

Die Gebäude und technischen Einrichtungen, die mittlerweile vorhanden sind, bilden die Infrastruktur unseres Bildungsprogramms – mit Leben erfüllt werden sie durch die gemeinsame Arbeit der Lehrenden und Lernenden. Dazu gehören neben dem regulären Grundschulangebot, beispielsweise Berufsausbildungen für junge Erwachsene und Weiterbildungen des Lehrpersonals. Die Diözese Rumbek betreibt mit unserer Unterstützung insgesamt vier Berufsbildungszentren, in denen junge Frauen und Männer die nötigen Fähigkeiten für verschiedene Berufe erwerben. Klempnerarbeiten, Installation und Wartung von solarbetriebenen Wasserpumpen sowie Computeranwendungen sind einige der Inhalte. Die meisten der Jugendlichen, die hier gelernt haben, sind heute selbstständig, denn diese Fertigkeiten sind im Südsudan heiß begehrt. Besonders benachteiligte Kinder werden nicht vergessen: Sechs Schüler mit Behinderungen wurden bisher mit Schulgeld, Schuluniform und Rollstühlen unterstützt. Speziell für Mädchen und junge Frauen wie Yar werden zudem Workshops angeboten, die sie darin stärken sollen, sich in Familie und Schule zu behaupten und selbstbestimmt zu handeln. Hierbei geht es auch um grundlegendes Wissen, das den Mädchen oft fehlt: Themen wie Pubertät, Körperpflege, Sexualität und Gleichberechtigung sind noch gesellschaftliche Tabus. Ganz praktisch lernen die Mädchen unter anderem, wiederverwendbare Damenbinden selbst herzustellen – so können sie sich kostengünstig selbst versorgen und durch den Verkauf sogar ein kleines Einkommen erzielen.

Bildung schenkt Zukunft

Unsere Bildungsinitiative schenkt Menschen eine Perspektive für ihr Leben.  Ihre Spende unterstützt die Träume und Hoffnungen der Menschen im Südsudan auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Danke für Ihre Hilfe.

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