Südsudan

Nahrung für den Neubeginn

Im Südsudan leben Schätzungen zufolge über 1,6 Mio. Menschen als Binnenvertriebene. Hoffnungszeichen leistet Hungerhilfe für Betroffene in der Region Rumbek.
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Debora Yar (24) floh mit ihrer Familie vor Kämpfen und harrt seitdem als Binnenvertriebene aus. Ihr gesamter Besitz wurde geplündert, ihr Haus in Brand gesteckt.
Debora Yar (24) floh mit ihrer Familie vor Kämpfen und harrt seitdem als Binnenvertriebene aus. Ihr gesamter Besitz wurde geplündert, ihr Haus in Brand gesteckt.

Plünderungen, Brände und Kämpfe

Bereits vier Jahre ist es her, dass Debora Yar (Name geändert) und ihre Familie ihr Zuhause verloren hat. Frühmorgens im April 2018 stürmten bewaffnete Männer ihr Dorf Mayom. „Es war um fünf Uhr. Ich war mit meiner Mutter und meinen Kindern im Haus. Mein Mann war nicht da, er war im Viehlager. Plötzlich hörten wir Schüsse und Schreie. Viele Männer, die mit Gewehren bewaffnet waren, stürmten unser Dorf und schossen wahllos auf Menschen. Sie töteten viele, darunter auch Verwandte“, erzählt die 24-Jährige sichtlich betroffen und den Tränen nahe.

Deutlich hat die Frau noch vor Augen, wie die Angreifer alles plünderten und ein Haus nach dem anderen in Brand steckten, bis das Dorf in einem Flammenmeer versank. „Ich schnappte mir mein Kind und meine Mutter. Wir nahmen alles mit, was wir tragen konnten, und rannten in die Büsche, um uns zu verstecken. Dort saßen wir und beteten, dass wir nicht entdeckt werden.“ Nach Stunden wagte sich die Familie aus ihrem Versteck und sah, dass von ihrem Zuhause nichts mehr übrig geblieben war. Debora beschloss, sich auf den Weg in Richtung Rumbek zu machen, nach Nyang-kot, einem Vorort der Stadt. Dort leben Verwandte, bei denen sie hoffte, vorerst unterkommen zu können. Nach einem fünfstündigen Fußmarsch, in ständiger Angst, die Angreifer könnten ihnen auflauern, konnte die Frau bei Ankunft im Dorf das erste Mal durchatmen: Sie waren in Sicherheit. Doch die ungewisse Zukunft bereitete der jungen Mutter Sorgen.

Konflikte und Überschwemmungen sorgen für Not

Selbst nach Jahrzehnten der Gewalt kommt der Südsudan nicht zur Ruhe. 2011 erlangte das Land nach Loslösung von der Republik Sudan seine Unabhängigkeit. Doch bereits zwei Jahre später zerbrach die Regierung, und ein blutiger Bürgerkrieg erschütterte den jüngsten Staat der Welt. Auch nach dem Friedensabkommen 2018 gibt es weiterhin lokale Kämpfe und Auseinandersetzungen zwischen den Volksgruppen, die zu Vertreibungen wie der von Deboras Familie führen.

Und inzwischen droht noch eine weitere Gefahr: Klimaextreme wie Überschwemmungen rauben den Menschen ihre Lebensgrundlage und zwingen sie, ihre Heimat zu verlassen und andernorts Fuß zu fassen. Den Menschen bleibt dabei oft nicht mehr als ihre Kleider am Leib und das, was sie mit den Händen tragen können.

3,6 Mio. Südsudanesinnen und Südsudanesen auf der Flucht

Der Südsudan gehört laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen zu den fünf Ländern mit der höchsten Flüchtlingsrate weltweit. Die Zahl der Binnenvertriebenen wird auf 1,6 Millionen geschätzt. In den Nachbarländern Uganda, Kenia, Sudan und der DR Kongo sollen sich über zwei Millionen Flüchtlinge aus dem Südsudan aufhalten – vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen. Diejenigen, die im Land verbleiben, zieht es in die Vororte von Städten, da die Nähe zum urbanen Raum Schutz vor Angriffen bietet. Doch auch dort ist die Not weiterhin präsent, wie Monywiir Gook, Vorsteher der Gemeinde Achuar berichtet: „In unserem Dorf haben viele Haushalte keinen Zugang zu Nahrungsmitteln, sauberem Trinkwasser und einer angemessenen Unterkunft. Bei den Kindern ist Mangelernährung weit verbreitet.“

Debora Yars Schicksal hat viele weitere Menschen ereilt. Gestrandet in der Region Rumbek fehlt es ihnen am Nötigsten, vor allem an Nahrung. Hoffnungszeichen steht den Ärmsten bei.
Debora Yars Schicksal hat viele weitere Menschen ereilt. Gestrandet in der Region Rumbek fehlt es ihnen am Nötigsten, vor allem an Nahrung. Hoffnungszeichen steht den Ärmsten bei.

Hilfe für Vertriebene

Hoffnungszeichen nimmt sich der Not der Vertriebenen an, die durch Konflikte und Kämpfe alles verloren haben. In Zusammenarbeit mit der Diözese Rumbek unterstützen wir 300 bedürftige Haushalte, vor allem Frauen und Kinder, in sechs Vororten von Rumbek mit Lebensmittelhilfe. In den Dörfern Achuar, Nyang-kot, Wun-abie, Deng Nhial, Madol-akoch und Mabor-ngap haben sich in den letzten Jahren Tausende Geflohene angesiedelt. Sie versuchen dort, sich ein neues Leben aufzubauen. Ein Nahrungsmittelpaket für einen Haushalt umfasst wichtige Grundnahrungsmittel, die für gut einen Monat ausreichen, um eine siebenköpfige Familie zu versorgen. Für die begünstigten Haushalte bedeutet das eine enorme Entlastung und Hilfe.

Mit 50 Euro unter dem Spendenzweck „Südsudan“ senden Sie einer Familie ein großes Hilfspaket und schenken damit jenen, die alles verloren haben, Mut und Kraft für den Neubeginn. Von Herzen Danke für jeden Beistand!

Diese Hilfe im Südsudan unterstützen

 

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