Die Sundarbans werden regelmäßig von vernichtenden Zyklonen heimgesucht. Die Bewohner der Inseln, die ohnehin schon mit Armut zu kämpfen haben, leiden unter den heftigen Stürmen und Überschwemmungen. Hoffnungszeichen unterstützt die Betroffenen mit einem nachhaltigen Projekt.
Zyklone auf dem Vormarsch
Die Menschen auf den Sundarbans führen ein schweres Leben und sind dabei ständig Naturgewalten ausgesetzt. Regelmäßig fegen tropische Stürme über die Inseln und bringen schwere Überschwemmungen mit sich. Allein in den letzten fünf Jahren kam es zu 14 Wirbelstürmen im Golf von Bengalen.
Der Meeresspiegel ist in dieser Zeit drastisch angestiegen. Von den Wassermassen werden unzählige Häuser mitgerissen und Ernten zerstört. Die Felder sind durch das Salzwasser häufig für mehrere Jahre unfruchtbar. Die Bewohner werden obdachlos und verlieren ihre Existenzgrundlage. Der Klimawandel verstärkt die zerstörerische Kraft der Stürme zusätzlich.
Über die Hälfte der Menschen lebt in Armut
90% der Bewohner auf den Sundarban-Inseln sind Kleinstbauern oder Landlose. Sie schaffen es kaum, ihre Familie zu ernähren. Noch weniger gelingt es ihnen, einen Überschuss zu erwirtschaften, mit dem sie Einkommen erzielen könnten, um beispielsweise ihren Kindern Bildung zu ermöglichen. Fällt die Ernte einmal aus, müssen sie sich verschulden. Sie sind gezwungen, zusätzlich als Tagelöhner oder Haushaltshilfe zu arbeiten. Die Corona-Pandemie hat den Betroffenen jedoch diese Einkommensmöglichkeit genommen - sie bleiben in der Armutsfalle gefangen. Für einen Umzug in ein neues, sicheres Zuhause, geschützt vor den Wetterextremen, fehlt vielen das Geld.
Hoffnungszeichen unterstützt die Menschen auf den Sundarbans mit einem nachhaltigen Projekt. Das Ziel ist es, die Bevölkerung aus der Armut zu holen, ihre Ernährung langfristig zu sichern und sie sowie die Natur auf den Inseln vor Wetterextremen zu schützen. Unterstützung bei unserem Vorhaben erhalten wir dabei von unserem lokalen Partner DRCSC, mit dem wir seit dem Jahr 2008 zusammenarbeiten.
Unser Konzept für Ernährungssicherheit und Schutz
Die Betroffenen lernen, wie sie Landwirtschaft und Viehzucht so kombinieren, dass sie voneinander profitieren. Beispielsweise wird ein Hühnerstall auf einem Gerüst über einem Fischteich gebaut, damit der Hühnermist ins Wasser fallen und den Fischen als Futter dienen kann. So werden die Überreste eines Bereichs als Rohstoff für einen anderen genutzt. Der Ansatz hilft Familien dabei, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Darüber hinaus schützt er das gesamte Ökosystem.
Das Entwicklungsprojekt ist in fünf Bereiche angelegt:
1. Aufbau von Landwirtschaft, Viehzucht und Aquakulturen
Mit Schulungen im Anbau von Gemüse und Obst sowie mit heimischem Saatgut unterstützen wir die Teilnehmenden des Projekts, sich eine ausreichende Selbstversorgung aufzubauen. Den Anbau und angepflanzte Bäume können die Familien auch als Futter für das Vieh und zur Herstellung von Pestiziden nutzen.
Daneben erhalten sie Enten, Hühner, Ziegen und Schweine für die Viehzucht. Mit Aquakulturen können sie zudem Fische, Krabben oder Wasserpflanzen züchten, die als Futter für die Tiere dienen.
Das überschüssige Obst und Gemüse sowie Krabben und Fische können die Familien verkaufen und so Einkommen erwirtschaften.
2. Gewinnung von Trinkwasser und Nutzwasser
Für einen besseren Zugang zu sauberem Wasser bauen wir tiefe Handbrunnen. Das Trinkwasser können die Familien auch zum Kochen verwenden. Außerdem helfen Rückhaltestrukturen in Form von Becken dabei, Regenwasser aufzufangen:
3. Bildung für Kinder
Mit dem erwirtschafteten Einkommen können die Familien den Schulbesuch ihrer Kinder finanzieren. In den von uns geförderten Schulen wird insbesondere der Ansatz der integrierten Landwirtschaft gelehrt. Bildung hilft den Menschen auf den Sundarbans langfristig, sich aus der Armut zu befreien.
4. Wiederaufforstung
Ein wichtiger Bestandteil des Projekts ist auch die Wiederaufforstung des Mangrovenwalds auf den Sundarban-Inseln, der den Bewohnern als Schutz vor den Wetterextremen dient. Die Teilnehmenden pflanzen Mangroven-Setzlinge an, die schnell wachsen und sehr widerstandsfähig gegen Stürme und Überschwemmungen sind. Zudem können die Mangroven mit ihren Wurzeln den Boden festhalten, sodass sie nicht weggespült werden.
5. Erzeugung von Biogas
Um den Mangrovenwald auch vor Abholzung zu schützen, nutzen wir eine nachhaltige Alternative für Brennholz aus der integrierten Landwirtschaft: Biogas. Diesen Rohstoff erhalten die Kleinbauern kostenlos von ihren Kühen. Mit dem Kuhmist wird eine einfache Biogasanlage gespeist. Die Ausstattung und das nötige Wissen, wie es funktioniert, erhielt u. a. Familie Giri:
Unterstützen Sie das Projekt
Vor unserem Entwicklungsprojekt haben viele Bewohner auf den Sundarban-Inseln am Rande des Hungers gelebt. Mit dem Entwicklungsprojekt müssen sie nicht mehr Not leiden und können sich selbst eine Existenz aufbauen. Jede Unterstützung zählt, dass möglichst viele verarmte Familien davon profitieren und sich ihr Leben langfristig verbessert.
Häufig gestellte Fragen
1. Was sind die Sundarbans?
2. Was versteht man unter Zyklonen? Wann treten sie auf?
3. Weshalb sind die Mangroven so wertvoll für die Inselbewohner?
4. Wer ist Hoffnungszeichen?
5. Wie stellt Hoffnungszeichen sicher, dass Spenden für Projekte verwendet werden?
Gerne hilft Ihnen auch unser Spender-Service weiter. Das Team ist montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr telefonisch unter 07531 9450-160 oder per E-Mail an info@hoffnungszeichen.de erreichbar.
Sundarban heißt übersetzt „der schöne Wald“. Mit 10.000 Quadratkilometern sind die Sundarbans das größte Mangrovengebiet der Erde. Sie liegen an der Grenze zwischen Indien und Bangladesch und bestehen aus hunderten Inseln, Flussarmen und Meeresbuchten. zurück
2. Was versteht man unter Zyklonen? Wann treten sie auf?
Zyklone sind tropische Wirbelstürme. Sie treten im Indischen Ozean, Südpazifik und selten im Südatlantik auf. Sie entstehen insbesondere vor und nach dem Sommermonsun, d. h. in den Monaten Mai und Juni sowie Oktober und November. Alljährlich in den Zyklonzeiten entwickeln tropische Stürme vernichtende Kräfte. Bei einem Zyklon kann sich die gezeitenbedingte Flut von vier Meter auf acht Meter verdoppeln, die auf das Land prallt und zu heftigen Überschwemmungen führen kann. Dabei kommt es immer wieder vor, dass Dämme brechen, wodurch beispielweise das niedrig gelegene Land der Sundarbans überschwemmt wird. zurück
3. Weshalb sind die Mangroven so wertvoll für die Inselbewohner?
Die Mangroven sind dem wechselhaften Brackwasser-Lebensraum der Sundarbans perfekt angepasst. Sie bremsen die Naturgewalten und bilden so einen natürlichen Küstenschutz vor wiederkehrenden Überschwemmungen, Erosionen und Stürmen. Doch die Mangroven sind bedroht. Jedes Jahr geht mehr und mehr von dem wertvollen Ökosystem durch Rodung für Bau- und Brennholz, Fischfang und Beweiden der Flächen verloren. zurück
Hoffnungszeichen ist eine christlich motivierte Organisation für Menschenrechte, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Seit 40 Jahren sind wir im Einsatz und helfen weltweit Menschen in Not sowie Bedrängnis. Dabei stellen wir die Würde eines jeden Einzelnen in den Mittelpunkt. Unser Hauptsitz befindet sich in Konstanz am Bodensee. Im Bereich Wer wir sind finden Sie weitere Informationen zur Organisation. zurück
5. Wie stellt Hoffnungszeichen sicher, dass Spenden für Projekte verwendet werden?
Bevor ein Projekt bewilligt wird, prüfen unsere Mitarbeitenden es sorgfältig auf Inhalt, Fachlichkeit sowie Finanzierbarkeit. Während der Projektlaufzeit kontrollieren wir, ob die Mittel sachgerecht und unseren Zielen entsprechend eingesetzt werden. Unsere größeren Vorhaben prüfen wir regelmäßig auf Effektivität, Wirksamkeit und Effizienz. Wir arbeiten je nach Projektgröße mit unabhängigen Evaluatoren und Wirtschaftsprüfern zusammen. Die Ergebnisse eines Projekts werden in Form von Berichten dokumentiert. Diese Informationen geben wir auf unserer Website, in unserem Newsletter, auf Facebook und Instagram, auf Bibel TV, in unserem monatlichen Magazin sowie im Jahresbericht an unsere Unterstützerinnen und Unterstützer weiter. zurück