400.000 Menschen vom Hungertod bedroht
Bombenangriffe, Blockaden, Vergewaltigungen, Verfolgung, Vertreibung und Hunger: Die humanitäre Situation wird von Tag zu Tag schlimmer in Äthiopien. Mehrere hunderttausend Menschen mussten ihr Heimatdorf verlassen und suchen verzweifelt nach Hilfe. „Den Binnenvertriebenen fehlt es an den Nötigsten Dingen, insbesondere an Lebensmitteln und Kleidung", berichtet ein Hoffnungszeichen-Mitarbeiter vor Ort. Die Vereinten Nationen warnen, dass über 400.000 Menschen in den kommenden Monaten vom Hungertod bedroht sind.
Begonnen hat der Konflikt zwischen der äthiopischen Regierung und der von ihr abgesetzten Regionalregierung von Tigray im November 2020 mit Gewalt und Menschenrechtsverbrechen in der Region Tigray, die zudem unter extremer Trockenheit leidet. Inzwischen haben sich die Kämpfe in Nachbarregionen und in Richtung der Hauptstadt Addis Abeba ausgeweitet. „Die Menschen haben Angst und sind verzweifelt. Sie fragen sich, wann die Kämpfe ein Ende haben werden", so unser Mitarbeiter vor Ort.
Das Schicksal von Rema Yisemae
Zu den Flüchtlingen zählt Rema Yisemae (Name geändert). Sie lebte mit ihrer Familie im Norden Äthiopiens. Sie war hochschwanger und plötzlich allein, weil der Ehemann verhaftet wurde. Die Geburt musste sie ohne ihren Mann durchstehen. Ihre Familie stand ihr bei, so gut es ging. Aber nicht nur Remas Ehemann wurde verhaftet, sondern auch ihr Bruder. Von beiden fehlt seither jede Spur, was die Familie tief erschüttert.
Rema ist in all dem Chaos und der Angst nach Addis Abeba geflohen und hat Hilfe bei Schwestern der Äthiopisch-katholischen Kirche gefunden. Sie kümmern sich als lokale Partner von Hoffnungszeichen um 45 besonders schutzbedürftige Flüchtlingsfamilien aus Tigray. „Die Hilfe der Schwestern ist für mich eine Antwort auf meine Gebete,“ sagt die alleinerziehende Rema.
Auch in Afar, der östlichen Nachbarregion von Tigray, versuchen Helfer, in der Ortschaft Chifra Flüchtlingen beizustehen. Mitarbeitende unseres Partners Africa Humanitarian Action unterstützen 500 Binnenvertriebene und deren Familien mit Decken, Schlafmatten und Eimern. 250 unterernährte Kinder erhalten Spezialnahrung.
Unsere Unterstützung vor Ort
Die notleidenden Menschen in Äthiopien benötigen jetzt unsere Unterstützung - wir planen Nothilfeprojekte mit unseren Partnern vor Ort, um weitere Bedürftige zu unterstützen. Jede Spende hilft, Kinder vor den schlimmsten Folgen des Hungers zu bewahren und traumatisierten Flüchtlingen beizustehen:
- 23 Euro - ein Hilfspaket mit Hochenergie-Keksen für ein Kind in Afar
- 50 Euro - Nahrungsmittel für eine Flüchtlingsfamilie in Addis Abeba für einen Monat
Spenden Sie jetzt mit dem Spendenstichwort „Äthiopien“. Danke, dass wir gemeinsam mit Ihnen den Menschen in Äthiopien unsere Hand reichen können.