Vor allem die Menschenrechtsverletzungen in Katar ziehen die aktuelle weltweite Aufmerksamkeit auf sich. Andere andauernde Krisen wie beispielsweise der Krieg im Jemen finden weniger Beachtung. Dabei ist die Situation der Menschen im Jemen mehr als prekär: Seit 2015 wütet im Land ein blutiger und komplexer Krieg. Das Land steckt laut UN-Angaben in der weltweit schwersten humanitären Krise. Seit Kriegsbeginn sind bei den Kämpfen mehr als 377.000 Menschen ums Leben gekommen.
„Zum internationalen Tag der Menschenrechte fordert Hoffnungszeichen die Wahrung der Menschenrechte, insbesondere in vergessenen Krisengebieten wie dem Jemen“, erklärt Klaus Stieglitz, Menschenrechtsvorstand bei Hoffnungszeichen. „Weltweit werden Menschenrechte missachtet und verletzt. Hoffnungszeichen e.V. setzt sich für Personen ein, denen dieses Unrecht widerfährt und nimmt gezielt durch Petitionen und Projekte Einfluss, um die Menschenrechtslage weltweit zu verbessern.“ Als christlich motivierte Organisation für Menschenrechte, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit trägt der Konstanzer Verein dazu bei, Menschenrechtsverstöße aufzudecken und darüber zu informieren.
Im Jemen sind vor allem Frauen und Kinder durch die anhaltenden Kämpfe physischer und psychischer Gefahr sowie Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt. Vergewaltigungen, Verschleppung, Folter und Zwangs- und Frühverheiratung jemenitischer Mädchen und Frauen sind nur einige der zahllosen Beispiele alltäglicher Menschenrechtsverletzungen im Land. Hinzu kommt, dass sich durch den Krieg die anhaltende Hungerkrise verschlimmert. Laut dem Welternährungsprogramm der UN haben derzeit 19 Mio. Menschen im Jemen nicht ausreichend zu essen. Die aktuelle Situation erschwert es zudem unabhängigen nationalen und internationalen Organisationen sowie der Presse, durch ihr Engagement die Belange der Zivilbevölkerung zu stärken. „Trotz aller Hindernisse bleibt Hoffnungszeichen mit seinen lokalen Partnern vor Ort aktiv. Gemeinsam wollen wir die Menschenwürde der jemenitischen Bevölkerung wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken, um sie so in ihren Rechten und Bedürfnissen zu stärken“, so Stieglitz.
Vergessene Krisen bedeuten vergessenes Leid (Pressemeldung vom 5.12.2022)