Unter der Rubrik „Liebe Freunde“ schenkt uns Pfarrerin Sibylle Giersiepen, zuvor Pfarrer Wilhelm Olschewski, monatlich inspirierende Gedanken und christliche Impulse zum Nachdenken und Innehalten.
Wurzeln – ein Versuch, der Kindheit von Bischof Nikolaus nachzuspüren (zum 6. Dezember)
Er lebte mit seiner Familie in der Hafenstadt Patara. Seine Eltern waren reich und sozial engagiert. Sie gaben ihm den Namen „Nikolaus“. Es ist griechisch und bedeutet: „Gemeinsam sind wir stark“. Das waren ihr Wunsch und Bemühen für ihre Familie und die Mitmenschen. Für Nikolaus gab es nichts
DU legst DEINE Hand auf mich (Ps 139,5)
Es ist in Kafarnaum vor dem Hause des Simon. Der Sonnenuntergang beendet die Sabbatruhe – nun dürfen die Leute ihre Kranken zu JESUS tragen. Der Abend trägt alle Not herbei. In der beginnenden Dunkelheit ist das ganze Elend der Stadt vor dem Hause des Simon ausgebreitet. Und JESUS geht zu jedem
Brotgeschichten
1. In der Notzeit nach dem Krieg hatten wir kaum das tägliche Brot. Es war ein besonderer Tag, als Mutter ein ganzes Brot vom Schwarzmarkt heim brachte! Sie hatte dafür ihre gute Armbanduhr getauscht. Brot – kostbarer als Gold! 2. Vater erzählte aus der Zeit der Kriegsgefangenschaft von einem Wunder
Die Glocke
Ein armer Bauer stieß beim Pflügen auf seinem Acker auf einen Metallgegenstand, den er selbst mit seinem Ochsen nicht aus der Erde ziehen konnte. Er rief Freunde und Nachbarn zusammen. Nach harter Arbeit kam eine große Glocke zum Vorschein. Die Freude war groß. Es wurde für die Glocke ein Turm
Eine wichtige Tür
Die Tür: Übergang zwischen drinnen und draußen, Durchgang von hier nach dort. In meinem Alltag geschieht das unzählige Male: Ich gehe hinein, ich gehe hinaus. In stiller Stunde bin ich durch eine wichtige Tür gegangen: die Tür zu mir selbst. Ich habe mich besucht, ich war ganz in mir. Wunderbare
Der Träger (zum 24. Juli)
Lange sucht Ophorus (gr.: Träger) nach einem Herrn, dem er von ganzem Herzen dienen und für ihn seine Stärke einsetzen kann: mit dem, was er hat, mit dem, was er kann. Sein Gedanke: Alles muss für den Höchsten getan sein. Das treibt ihn an. Es ist die tiefe Sehnsucht nach Gott, den er noch nicht
Herzenssache
Zu einem lebenserfahrenen Rabbi kamen immer wieder viele Menschen, um ihn in ihren Anliegen um Rat zu fragen. Für jeden hatte er ein gutes Wort und machte jedem Mut für den Lebensweg. Keiner ging ohne seinen Segen. Es kam die Zeit, dass der Rabbi nicht mehr sprechen konnte, er war stumm geworden
Frühling
Ich halte ein Samenkorn in der Hand. Mein einziges Korn. Sie sagen, ich soll das Korn in die Erde legen. Ich muss mein Korn schützen, mein einziges Korn. Ich habe nie erlebt, dass es Frühling gibt. Sie sagen, es wächst neues Leben aus dem Korn. Ich verliere mein Korn, mein einziges Korn. Ich habe
Ostern
Jesus von Nazareth ist gekreuzigt und gestorben. Pilatus hat die Akte über ihn geschlossen. Da war große Aufregung, nun ist Ruhe, der unbequeme Mann ist beseitigt. Die Ankläger haben ihr Ziel erreicht. Seine Freunde sind mit ihren Erwartungen und Hoffnungen völlig am Boden zerstört. „Wir hatten
Falsche Richtung
In einem Nahverkehrszug der Deutschen Bahn saß ein Mann. An jeder Haltestelle schaute er aus dem Fenster, las das Ortsschild und stöhnte laut. Nach mehreren Stationen fragte ihn mitfühlend ein Fahrgast im Abteil: „Geht es ihnen nicht gut? Sie stöhnen immer so.“ Der Mann antwortete traurig: „Ach, ich