Akolde Mading sitzt auf einer Matte neben ihrer Mutter. Die Augen des Mädchens erzählen vom Ausmaß ihres Leidens. Die Zweijährige ist stark unterernährt, und das sieht man ihr auf den ersten Blick an. Akolde wirkt schwach und krank; sie kann nicht alleine stehen, sondern zieht es vor, sich hinzulegen oder auf dem Schoß ihrer Mutter zu sitzen. Oberhalb ihres aufgeblähten Bauches sind die Rippen sichtbar. Die Haut an ihrem zarten Körper ist faltig. Die Kleine benötigt umgehend Hilfe.
Geboren in der Zeit des Hungers
„Akolde zeigt alle typischen Anzeichen schwerer Mangelernährung“, erklärt Abraham Makuei, Ernährungsberater in der Klinik in Rumbek. „Appetitlosigkeit, wässriger Durchfall, Husten, all das sind Symptome der Mangelernährung. Wir päppeln sie hier innerhalb einer Ernährungstherapie unter anderem mit einer speziellen Erdnusspaste auf. Die Fortschritte der Behandlung werden wir jede Woche überprüfen.“
Ihre Mutter Mary Aluel ist 25 Jahre alt und hat drei Kinder. Die Familie lebt im ländlichen Biling, gut 30 km östlich von Rumbek. Genug zu essen gibt es in der Familie selten, und das ist auch der Grund, warum Mary nicht genug Milch für ihr Kind hat. Die anhaltendende Hungerperiode im Land wird in der Trockenzeit verstärkt, wenn die meisten Haushalte ihre Nahrungsmittelvorräte bereits aufgebraucht haben.
Die Eltern haben keine Schulbildung und betreiben Land- und Viehwirtschaft. Vater Mading Akuoc ist Viehzüchter. Doch die Einkommensquelle und der Lebensunterhalt der Familie waren zuletzt stark durch die verschiedensten Konflikte bedroht. „Es ist in unserem Dorf schon vorgekommen, dass Vieh geraubt und Hirten getötet wurden, deshalb bleiben viele von ihnen mit den Tieren gleich im Viehlager. Dann haben aber die Frauen im Dorf keinen Ochsen, um ihre Felder zu bestellen“, erzählt Mary. „Seit fünf Jahren gibt es immer wieder Kämpfe, was es uns sehr schwer macht, für Essen zu sorgen. Ich habe Akolde in einer Zeit des Hungers zur Welt gebracht“, erzählt die junge Mutter, und fährt fort: „Weil ich sie nicht ausreichend stillen konnte, fing ich an, ihr andere Lebensmittel zu geben, bevor sie sechs Monate alt war, nur um sie am Leben zu erhalten. Ich weiß, dass das nicht gut für so ein kleines Baby ist. Akolde bekam Durchfall und verlor schließlich ihren Appetit. Sie wurde richtig krank. Und Malaria hat sie auch noch, sagte man mir. Ich mache mir große Sorgen um mein Mädchen.“
Aufklärung für Schwangere und Stillende
In der Krankenstation wird auch beraten: „Wir vermitteln den Schwangeren und stillenden Müttern, dass ein Kind für mindestens sechs Monate ausschließlich gestillt werden sollte“, erklärt Klinikmitarbeiter Laat Makek. „Das ist wichtig, um das Immunsystem der Kinder zu stärken. Leider ist das vielen Müttern nicht möglich, wie im Fall von Akolde.“
Das kleine Mädchen ist seit etwa einer Woche im Ernährungsprogramm der von der Diözese Rumbek betriebenen Klinik und wird von den Mitarbeitern stationär umsorgt. Ihr Zustand hat sich glücklicherweise stabilisiert. Als Akolde aufgenommen wurde, konnte sie nichts essen, sie hatte lebensbedrohlichen Durchfall und hohes Fieber. Sie ist noch lange nicht gesund, aber auf einem guten Weg – sie kann schon wieder etwas Nahrung bei sich behalten und auch ihre Malaria wird behandelt. Mutter Mary ist zuversichtlich, dass ihr Kind gerettet werden kann.
Hoffnungszeichen unterstützt im Südsudan seit langer Zeit die medizinische Betreuung von Kindern wie Akolde. Dabei kommen spezielle Nahrungsmittel zum Einsatz: energiereiche Kekse, Erdnusspaste oder Brei. Auch Vitaminpräparate werden kranken und mangelernährten Kindern verabreicht. In der Regel sechs bis acht Wochen werden diese Jungen und Mädchen medizinisch beobachtet und behandelt – und so Gott will schließlich gesund entlassen.
Liebe Leserinnen und Leser, bereits kleine Beträge bewirken großes für Kinder wie Akolde. Bitte begleiten Sie den Weg der notleidenden Kinder im Südsudan mit Ihrer Spende und ermöglichen Sie die lebensrettenden Behandlungen und Nahrungsmittel. Jeder Betrag ist wichtig und kommt an – vielen Dank für Ihre segensreiche Gabe.
So können Sie helfen:
- 20 € - Medikamente und Vitamine für Kinder wie Akolde
- 40 € - Spezialnahrung für eine mehrwöchige Therapie
- 100 € - Für Behandlungen und medizinisches Personal