Südsudan

Ausgestoßen von der Gesellschaft

Noch immer erleiden Lepra-Kranke im Südsudan ein schweres Schicksal. Ausgegrenzt und stigmatisiert leben sie in Armut und Hunger.
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Elizabeth Akeer (35) lebt mit ihrer Familie unter ärmlichen Verhältnissen. Die  ehemals an Lepra erkrankte Frau hat Sorge, wie sie ihre Liebsten ernähren soll.
Elizabeth Akeer (35) lebt mit ihrer Familie unter ärmlichen Verhältnissen. Die ehemals an Lepra erkrankte Frau hat Sorge, wie sie ihre Liebsten ernähren soll.

Hunger, Armut und Einsamkeit

Im Dorf Malou herrscht hektisches Treiben. Einige der 600 Bewohner haben sich zusammengefunden, denn heute wird besonderer Besuch erwartet. Unser Projektpartner, die Diözese Rumbek, bringt Hilfsgüter für die dort lebenden Menschen, denn Malou ist eine besondere Gemeinde: Viele Lepra-Erkrankte und ehemals Infizierte haben sich hier niedergelassen. Ihr Leben ist von Hunger und Armut geprägt. Unter den Wartenden ist Elizabeth Akeer. Die 35-Jährige wohnt bereits mehrere Jahre in der rund 15 km südlich der Stadt Rumbek gelegenen Ortschaft.

Elizabeth Akeer (35) lebt mit ihrer Familie unter ärmlichen Verhältnissen. Die  ehemals an Lepra erkrankte Frau hat Sorge, wie sie ihre Liebsten ernähren soll.

Als ich krank wurde, haben mich meine Familie und meine Verwandten im Stich gelassen und davongejagt. Ich bin hier in Malou gestrandet und habe hier auch meinen Mann kennengelernt, der ebenfalls an Lepra erkrankt war.

Elizabeth Akeer

Fünffache Mutter aus Rumbek

Die Krankheit hat bei Elizabeth sichtbare Spuren hinterlassen: Sie hat Finger und Zehen verloren. Die Frau ist erleichtert, dass ihre Kinder von Lepra verschont geblieben sind. Doch ihr Leben in ärmlichen Verhältnissen ist mit großen Sorgen verbunden.

Elizabeth Akeer (35) lebt mit ihrer Familie unter ärmlichen Verhältnissen. Die  ehemals an Lepra erkrankte Frau hat Sorge, wie sie ihre Liebsten ernähren soll.

Wir haben zwar eine Hütte, aber das Dach ist undicht, wir können uns die Reparatur nicht leisten. Das ist nicht mal unser größtes Problem. Mein Mann ist durch seine Lepra-Erkrankung stark behindert. Er kann sich kaum bewegen, geschweige denn Geld verdienen. Wir leiden Hunger und meine Kinder sind oft krank.

Elizabeth Akeer

Fünffache Mutter aus Rumbek

Viele Menschen im Südsudan, die an Lepra erkrankt sind oder waren, finden sich wie die Familie von Elizabeth in schweren Lebenslagen wieder. Aufgrund der Verstümmelungen, die sie sich im Laufe der Krankheit zugezogen haben, werden sie von der Gesellschaft ausgestoßen. Die Betroffenen gelten als verflucht und unheilbar; sie fristen ihr Dasein als „Aussätzige“ und kämpfen oftmals allein mit all den Folgen ihrer Krankheit.

In der Gemeinde Malou haben viele von der Gesellschaft verstoßene Lepra-Kranke eine neue Heimat gefunden. Wir stehen den Menschen mit Hilfsgütern zur Seite.
In der Gemeinde Malou haben viele von der Gesellschaft verstoßene Lepra-Kranke eine neue Heimat gefunden. Wir stehen den Menschen mit Hilfsgütern zur Seite.

Unterstützung für Lepra-Kranke

Gemeinsam mit der Diözese Rumbek steht Hoffnungszeichen in Malou 50 Lepra-Kranken und ihren Angehörigen mit Hilfsgütern zur Seite. Besonders dankbar werden die Lebensmittel-Hilfspakete mit Maismehl, Bohnen, Reis und Speiseöl entgegengenommen. Zudem erhalten die Menschen Moskitonetze zum Schutz vor Malaria, Seife, Decken und Kleidung.

Im Juni macht sich unser Partner wieder auf den Weg in das „Lepra-Dorf “, um lebenswichtige Hilfsgüter zu übergeben. Mit einer Spende von 35 Euro können Sie ein Nahrungsmittelpaket für eine Familie schnüren. Danke für Ihren Beistand!

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