Unter der Rubrik „Liebe Freunde“ schenkt uns Pfarrerin Sibylle Giersiepen, zuvor Pfarrer Wilhelm Olschewski, monatlich inspirierende Gedanken und christliche Impulse zum Nachdenken und Innehalten.
In Gottes Hand geborgen
Für manche ist der November (in unseren Breiten) ein schwieriger, ein melancholischer Monat. Die goldenen Tage weichen Nebel und zunehmender Dunkelheit. Es können Tage der Einsamkeit sein. Andere sehen in ihm eine Zeit der Einkehr und des zur Ruhe kommens. Eine Zeit auch, sich der Endlichkeit allen
Staunen über die Vielfalt der Schöpfung
Eine Tafel am Anglervereinshaus meines Ortes zeigt, schön gezeichnet, alle Fischarten des Bodensees. Hier geht es natürlich um Wissensvermittlung. Aber die liebevolle Gestaltung der Tafel löst noch etwas anderes bei mir aus: Das STAUNEN über die Vielfalt der Arten und letztlich das Staunen über die
Erntedank
Eine Tauffeier am Erntedanksonntag: Ein wunderbar geschmückter Altar mit Obst, Gemüse und Blumen. Und davor sitzen die herausgeputzten Kinder mit dem Täufling. Ein unvergessliches Bild! Und ein paar Parallelen? Für eine gute Ernte ebenso wie für die Erziehung von Menschen sind viel Arbeit und gute
Würde
Ein Gespräch vor langer Zeit mit einem meiner Kinder: „Mama, ich würde gern den Großvater kaufen.“ „Aber Kind, Menschen kann man nicht kaufen!“ Kurzes Überlegen. „Stimmt Mama, der passt ja nicht in die Einkaufstüte.“ Ja, Menschen kann man nicht kaufen, sie haben eine Würde, die dies verbietet. Im
"Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens" (Lao Tse)
Eine Geschichte aus Afrika erzählt, wie das Leben durch die Welt zieht und einige Kranke heilt. Einen Blinden, einen Leprakranken und einen Menschen mit geschwollenen Gliedern. Nach sieben Jahren kehrt das Leben zurück zu den Geheilten und erscheint ihnen in Gestalt eines Blinden, eines Leprakranken
Der Keltische Knoten
Der Keltische Knoten – niemand kennt genau seine ursprüngliche Bedeutung. Mich nimmt der Kontrast zwischen der Ruhe, die seine Ebenmäßigkeit und der mittige Kreis ausstrahlen, und der Bewegung der drei Schlaufen ein. Immer wieder möchte ich die Schlaufen mit dem Finger nachfahren. Meine Erfahrung
Mai ist der „Wonnemonat“
Im Gesangbuch dichtet der bedeutende Kirchenliedverfasser Paul Gerhardt: „Die güldne Sonne voll Freud und Wonne bringt unseren Grenzen mit ihrem Glänzen ein herzerquickendes liebliches Licht.“ Wonne: Ein beglückendes Gefühl, höchste Freude, ein Moment ist erhoben! Wir gebrauchen das Wort fast gar
Zwei Wölfe
Ein alter Indianer saß mit seinem Enkelsohn am Lagerfeuer. Die Nacht hatte sich über das Land gesenkt, und das Feuer knackte und krachte. Nach einer langen Weile des Schweigens sagte der Alte zu seinem Enkel: „Weißt du, manchmal fühle ich mich, als wenn zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander
„Man muss dort hingehen, wo es wehtut.“
Burak Yilmaz hat 2018 das Bundesverdienstkreuz bekommen für seine pädagogische Arbeit im Bereich der Erinnerungskultur. Der Pädagoge besucht mit seinen oft muslimischen Schülerinnen und Schülern Gedenkstätten wie Auschwitz und engagiert sich gegen Hass und Intoleranz. Zwei Sätze aus einem WDR
Friede?
Wie schön wäre es, Staaten und Gruppen würden ihre Konflikte nicht auf dem Rücken der Menschen austragen, sondern den Frieden suchen! Bis dahin halte ich mir die kleinen Hoffnungszeichen vor Augen: Wenn eine Frau, deren Großeltern als Palästinenser aus Haifa fliehen mussten, und ein Mann, dessen