„Bereits ab Mai merkt man die dramatische Entwicklung deutlich, dann kommen noch mehr Patienten als sonst.“ John Laat Makuek ist medizinischer Mitarbeiter der Krankenstation der Diözese Rumbek. Sorgenvoll schaut er in den dicht gefüllten Wartebereich: „Nicht vor Juli sind die neuen Ernten zu erwarten, und auch das nur, wenn Dürre, Überschwemmungen oder Kämpfe sie nicht zerstören. Die Unterernährungsrate bei den unter fünfjährigen Kindern steigt aktuell an. Die Leute haben einfach nicht genug zu essen.“
Kleinkinder leiden besonders
Eines der betroffenen Kinder ist der einjährige Manyang Malual. Seine Mutter hält ihn auf ihrem Schoß. Der Junge zeigt alle Anzeichen, die John Laat Makuek nur zu oft bei extrem mangelernährten Kindern sieht. Manyang ist verstört und weinerlich, kann nicht allein stehen oder gehen, seine Haut ist schlaff, der Bauch aufgebläht, die Beine viel zu dünn, und er leidet an Husten und einem ständigen, wässrigen Durchfall.
Ernährungsberater Abraham Makuei gibt den Jungen nach der Diagnose sofort in die Obhut der benachbarten Missionarinnen der Nächstenliebe, die in Zusammenarbeit mit der Klinik seit Jahren ein erfolgreiches Programm für mangelernährte Kinder etabliert haben. Manyang erhält hier therapeutische und auf seinen Gesundheitszustand abgestimmte Nahrung – eine Kombination aus einer Erdnusspaste, Spezialmilch und Hochenergiekeksen. Sein Husten und der Durchfall werden ebenfalls behandelt.
Auch stillende Mütter wie die 25-jährige Ayen Maker haben große Schwierigkeiten, mit der wenigen Nahrung zurechtzukommen. Trotz Nahrungsmittelmangel ist das Stillen nocheinige Zeit sichergestellt. Werden aber über einen längeren Zeitraum zu wenig Nährstoffe zugeführt, lassen sowohl die Qualität als auch die Menge der Muttermilch drastisch nach, und das wirkt sich negativ auf die Gesundheit der gestillten Kinder aus. Auch Ayen ist deshalb mit ihrem Kind hier.
Manyang auf dem Weg der Besserung
Es ist prinzipiell nicht schwierig, ein mangelernährtes Kind in einigen Wochen so zu therapieren, dass es die Klinik gesund verlassen kann. Ausschlaggebend für den Erfolg ist, dass für die Behandlung genügend Lebensmittel und Medikamente zur Verfügung stehen. Wesentlich ist natürlich auch, dass die betroffene Familie danach ausreichend Nahrung zur Verfügung hat. Die große Herausforderung ist aktuell, die schwere Zeit bis zu den nächsten Ernten zu überbrücken, wofür Hoffnungszeichen eigens einen Hilfstransport vorsieht.
Manyang steht nun schon seit einer Woche unter Beobachtung der Klinikmitarbeiter und ist Patient des von den Missionarinnen der Nächstenliebe geführten Ernährungsprogramms. Seine Mutter ist erfreut von dem bisherigen Erfolg der Behandlung: „Letzte Woche hatte mein Sohn noch schweren Durchfall, Fieber und Husten, und er wollte nichts essen. Jetzt kann Manyang Milch trinken und sogar diese Erdnusspaste schlucken, er hustet kaum noch und der Durchfall hat aufgehört. Ich danke den Medizinern sehr für die Unterstützung, die sie meinem Jungen gegeben haben.“
Diesen Dank, liebe Leserinnen und Leser, geben wir gerne an Sie weiter, denn Ihre Gaben ermöglichen uns die Unterstützung für die Arbeit der Schwestern und der Klinik in Rumbek. Nicht nur mangelernährte Kinder, sondern auch Schwerkranke, Behinderte, Schwangere, Versehrte, Alte oder Waisen profitieren.
Bitte unterstützen Sie daher auch unsere aktuelle Hilfslieferung in den Südsudan in dieser so schweren Zeit. Viele Notleidende, Hungernde und Kinder wie Manyang können so versorgt werden. Jeder Betrag hilft den Menschen unmittelbar und in größter Not. Danke für jede Gabe.
So können Sie helfen:
- 18 € - Ein Karton Seife zur Krankheitsvorbeugung
- 25 € - Spezialnahrung für ein mangelernährtes Kind
- 60 € - Ein großer Sack Reis für viele Hungernde
- 90 € - Decken für eine fünfköpfige Familie
Vielen Dank!