Es ist eine schwere Zeit für Dabo Budha. Die 19-Jährige ist Mutter einer vier Monate alten Tochter. Die beiden leben in ärmlichen Verhältnissen und wohnen in einer selbsterbauten Hütte im Örtchen Dukana direkt an der Grenze zu Äthiopien. Dabo Budha ist mittelos; sie besitzt weder Vieh, noch hat sie eine Arbeit, um sich und ihr Kind zu ernähren. Vor fünf Monaten kam sie hochschwanger nach Dukana. Sie floh vor ihrer Familie in Äthiopien, die ihre Schwangerschaft nicht akzeptierte und suchte Hilfe bei einem entfernten Verwandten. Dabo Budha kam mit der Hoffnung, hier im Landkreis Marsabit ein sorgenfreieres Leben als in ihrer alten Heimat führen zu können. Die Frau hoffte auf grüne Wiesen und bessere Lebensbedingungen. Diese Hoffnungen wurden nicht erfüllt. Da sie neu war und zusätzlich eine junge alleinerziehende Mutter, hatte sie nicht viele Möglichkeiten.
Dass an der Grenze zwischen Kenia und Äthiopien Spannungen zwischen den dort lebenden Menschen bestehen, macht die Situation der jungen Mutter nicht einfacher. Dabo Budha hat Angst um ihr Leben, da sie aus Äthiopien stammt. Sie sagt, dass viele sie als Spionin für ihr Volk ansehen, obwohl die Bevölkerung beiderseits der Grenze der Ethnie der Gabra angehört. Dabo Budha berichtet weiter, dass sie doch nur eine arme Frau ist, die sich nach einem besseren Leben für ihr Kind und sich sehnt. Aus Verzweiflung über ihre schier ausweglose Lage hatte sie schon mehrmals darüber nachgedacht, ihrem Leben ein Ende zu setzen, um dem Elend zu entfliehen. Doch sie wird sich immer wieder der Verantwortung ihrem Kind gegenüber bewusst.
Ein Zeichen der Hoffnung
Der Hunger ist ständiger Begleiter von Dabo Budha und ihrer Tochter Adho, insbesondere jetzt, wo die Dürre ganze Ernten verdorren lässt. Als die Frau von einer Lebensmittelausgabe durch Hoffnungszeichen erfährt, begibt sie sich direkt auf den Weg zum Ort der Übergabe. Völlig ausgezehrt und mit traurigem Blick kommt sie an. Die Mitarbeiter geben ihr als eine der Bedürftigsten sofort eine der 500 Lebensmittelrationen. Die junge Frau erhält acht kg Maismehl, rund zwei Liter Speiseöl, fünf kg Bohnen sowie vier Packungen Milch. Bis zu zwei Wochen kann sich ein kleinerer Haushalt so mit dem Nötigsten versorgen; der jungen Mutter mit ihrem Kind kann diese Ration noch ein gutes Stück länger reichen.
Heute, zwei Wochen später, geht es Dabo Budha schon deutlich besser. Die Äthiopierin ist erleichtert und dankbar für das Essen, das sie erhalten hat. Sie ist sparsam mit der Nahrung umgegangen und hat selbst nach zwei Wochen noch von den Lebensmitteln übrig. „Ich konzentriere mich auf das Überleben meines Kindes und esse nur das, was Adho übrig lässt. Unser Ugali* koche ich eher flüssig anstatt fest, und verbrauche dadurch nur ein Kilo Maismehl für drei Tage“, erklärt sie ihre Überlebensstrategie. „An manchen Tagen koche ich nur Bohnen und zerdrücke sie zu einem Brei, damit mein Kind sie schlucken kann. Wenn mein Kind zufrieden ist, bin ich es auch. Ich lebe für sie.“
Während Dabo Budha uns ihre Geschichte erzählt, hält sie ihr Mädchen im Arm und kuschelt mit ihr. Die Nahrung hat ihr Hoffnung geschenkt und eine große Last genommen: Sie kann ihr Kind wieder ernähren.
Nothilfe für die Hungernden
Aufgrund ausbleibender Regenfälle im Norden Kenias herrscht eine unkalkulierbare Dürreperiode mit verheerenden Auswirkungen für Mensch und Tier. Bereits in den Vorjahren hat die Bevölkerung durch solche Trockenphasen große Teile ihres Viehbestandes verloren. Um den Menschen in dieser schweren Zeit beizustehen, übergibt Hoffnungszeichen an 500 Haushalte Lebensmittelrationen, die Maismehl, Öl, Bohnen und Milch enthalten.
Liebe Leserinnen und Leser, mit Ihrer Spende unterstützen Sie diese Nahrungsmittelverteilung und helfen hungernden Menschen in Nordkenia. Bereits mit 20 Euro ermöglichen Sie einer Familie solch eine Lebensmittelration, die sie bis zu zwei Wochen lang versorgt. Mit 100 Euro können Sie fünf Haushalte mit diesen lebenswichtigen Nahrungsmitteln versorgen. Jeder Beitrag hilft. Wir danken Ihnen für alle Gaben!