- Recht auf Bildung für alle
- Freilassung von Ahmad Fahim Azimi
Abdul Haq Wasiq, Director of Intelligence, Kabul, Afghanistan
der Bildungsaktivist Ahmad Fahim Azimi wurde in einem unfairen Verfahren durch das oberste Gericht der Taliban zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Am 17. Oktober 2023 war er in Kabul willkürlich festgenommen und anschließend 72 Tage lang vom Geheimdienst der Taliban festgehalten und verhört worden. Am 27. Dezember 2023 wurde er vor Gericht gestellt und anschließend in das Gefängnis Pul-e-Charkhi gebracht.
Ahmad Fahim Azimi muss unverzüglich und bedingungslos freigelassen werden. Zudem müssen die Verpflichtungen, die sich aus dem von Afghanistan unterzeichneten Übereinkommen gegen Diskriminierung im Unterrichtswesen ergeben, eingehalten werden, indem Mädchen aller Altersgruppen der Schulbesuch und eine Ausbildung ermöglicht wird. Praktiken wie Entführungen, willkürliche Inhaftierungen sowie Folter und andere Misshandlungen von Menschen, die sich für die Menschenrechte einsetzen, müssen unverzüglich beendet werden.
Hochachtungsvoll
In an unfair trial by the supreme court of the Taliban, the education activist Ahmad Fahim Azimi was sentenced to one year in prison. On 17th October 2023 he was arbitrarily arrested in Kabul and subsequently detained for 72 days and interrogated by the Taliban secret service. He was tried in court on 27th December 2023 and subsequently taken to Pul-e-Charkhi prison.
Ahmad Fahim Azimi must be released immediately and unconditionally. Moreover, the obligations arising from the convention against discrimination in education, signed by Afghanistan, must be met by allowing girls of all ages to attend school and receive an education. Practices such as kidnappings and arbitrary detention, as well as torture and other mistreatment of people who stand up for human rights, must be ended immediately.
Yours sincerely
Gefährlicher Einsatz für Frauenrechte
Sich in Afghanistan für die Rechte von Mädchen und Frauen zu engagieren, ist gefährlich. Dennoch setzten sich Ahmad Fahim Azimi und Seddiqullah Afghan im Rahmen ihrer Arbeit für die Kabuler Organisation Fekre Behtar genau dafür ein: das Recht auf Bildung für Afghaninnen. Am 17. Oktober 2023 wurden die beiden Männer vom Taliban-Inlandsgeheimdienst in ihrem Büro verhaftet, berichtet Amnesty International (AI). Angeblich, so der Vorwurf, sollen die beiden Aktivisten Mädchen geholfen haben, das Land zu verlassen, und Frauen zu Protesten und Demonstrationen angestiftet haben. Die Männer wurden gefoltert und misshandelt und am 1. April 2024 vom obersten Gericht der Taliban in einem, wie AI betont, unfairen Verfahren zu einem Jahr Haft verurteilt. Seddiqullah Afghan wurde am 9. April im Rahmen einer Amnestie-Aktion der Taliban freigelassen. Ahmad Fahim Azimi sitzt bis heute im Gefängnis Pul-e-Charkhi.
Aus Schulen verbannt
Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 schränken Dutzende Dekrete die Bewegungsfreiheit von Frauen und Mädchen und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ein. Seit 2022 dürfen Mädchen nach der sechsten Klasse nicht weiter zur Schule gehen und sind von Universitäten ausgeschlossen. Frauen dürfen sich auf Reisen nicht ohne Begleitung eines verwandten Mannes bewegen. Das Arbeiten in vielen Berufen ist ihnen verwehrt. „Frauen wurden von ihrem Arbeitsplatz weitestgehend verwiesen“, schreibt das ifo-Institut 2021.
Geschlechtsspezifische Apartheid
Nirgendwo sonst auf der Welt habe ein derart „weit verbreiteter, systematischer und allumfassender Angriff auf die Rechte von Frauen und Mädchen stattgefunden […] wie in Afghanistan“, so ein Bericht der Friedrich-Naumann-Stiftung. Die Politik der Taliban stelle „eine institutionalisierte Form der geschlechtsspezifischen Apartheid“ dar. Frauen, die dagegen protestieren, werden brutal verprügelt, verhaftet und sogar ermordet. Menschenrechtsverteidiger wie Seddiqullah Afghan und Ahmad Fahim Azimi sind willkürlichen Verhaftungen, Verschwindenlassen, Folter und außergerichtlichen Hinrichtungen ausgesetzt.
Fordern Sie gemeinsam mit uns die Freilassung von Ahmad Fahim Azimi und setzen Sie sich für das Recht auf Bildung für alle ein. Protestieren Sie gegen unfaire Gerichtsverfahren, Folter und willkürliche Inhaftierungen! Danke für Ihre Teilnahme.