Nigeria: Entführungen als „Wettbewerb“

Der von Terroristen zerstörte Schlafsaal der Mädchenschule in Chibok: Ein Jahrzehnt nach der Entführung sind immer noch mehr als 90 Mädchen gefangen. Und die „Entführungsindustrie“ blüht.
In Nigeria werden überdurchschnittlich viele Menschen Opfer von Entführungen. Die Täter machen auch vor Kindern nicht halt. Dahinter stecken professionelle Strukturen einer regelrechten „Lösegeldindustrie“. Nehmen Sie an unserer Petition teil und engagieren Sie sich für die Wahrung der Religionsfreiheit und den Schutz der Menschen in Nigeria.
Protestieren Sie für
  • die Wahrung der Religionsfreiheit
  • den Schutz der Zivilbevölkerung
Protestieren Sie bei

President Bola Ahmed Tinubu, Presidential Complex Aso Rock, Abuja/Nigeria

In Kopie an

Botschaft der Bundesrepublik Nigeria, S. E. Herrn Mohammed Bashir Basha, Berlin

20 Tage verbleibend
Sehr geehrter Herr Präsident,

internationale Medienberichte über die zunehmende Anzahl an Entführungen von Zivilisten durch Terrorgruppen bereiten mir große Sorge. Zehn Jahre nach dem Drama um die entführten Mädchen aus Chibok ist die Situation der Zivilbevölkerung unverändert gefährlich. Häufig sind Christinnen und Christen Opfer von Entführungen, beispielsweise der am 22. Juni nachts aus seiner Pfarrei der katholischen Kirche St. Raymond Damba in Gusau, Bundesstaat Zamfara, entführte Priester Mikah Suleiman, der inzwischen wieder freigelassen wurde. Der sechs Tage zuvor verschleppte katholische Pfarrer Christian Ike der St. Matthews Church in Ajalli, Bundesstaat Anambra, befindet sich noch in der Gewalt seiner Entführer.
Ich bitte Sie höflich, die Anstrengungen der nigerianischen Regierung zu verstärken, um den Schutz der Zivilbevölkerung und die Religionsfreiheit zu gewährleisten.

Hochachtungsvoll
Dear Mr. President,

International media reports about the increasing number of abductions of civilians by terrorist groups trouble me deeply. Ten years after the tragedy of the abducted Chibok girls, the situation for the civilian population remains dangerously unchanged. Christian women and Christian men frequently are victims of abductions. For instance, on the night of June 22, the priest Mikah Suleiman was abducted from his parish at the Catholic church St. Raymond Damba in Gusau, Zamfara State. Thankfully, he has since been released. However, Catholic priest Christian Ike from St. Matthew’s church in Ajalli, Anambra State, who was abducted six days prior, is still in the custody of his captors.
I kindly request that the Nigerian government intensify efforts to protect civilians and ensure religious freedom.

Respectfully yours,
Anrede
Land

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Anhaltende Bedrohung durch Boko Haram

Die Entführung von 276 Schülerinnen aus Chibok löste 2014 weltweit Entsetzen aus. Zehn Jahre sind seitdem vergangen. Die Täter: Islamistische Kämpfer der Terrorgruppe Boko Haram. Viele der inzwischen jungen Frauen sind heute frei, konnten fliehen – doch die Verletzungen und Traumata werden sie ihr Leben lang mit sich tragen. Von mehr als 90 der Verschleppten fehlt immer noch jede Spur. Seither wurden und werden „zahlreiche Schulen angegriffen, Schülerinnen entführt, vergewaltigt, getötet oder zur ‚Ehe‘ gezwungen“, schreibt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International.

Millionen Menschen kämpften derzeit ums Überleben; Nigeria stecke in einer der schlimmsten wirtschaftlichen Krisen seiner Geschichte, berichtet der Focus. Lebensmittel, Benzin und Medikamente seien für viele mittlerweile unbezahlbar. Gleichzeitig wächst laut tagesschau seit Jahren eine Entführungsindustrie bewaffneter Gruppen und organisierter Krimineller, die mit den Entführungen eine Art „Wettbewerb“ ausüben und sich dadurch Geldmittel beschaffen wollen.

Christen besonders im Visier

Scheinbar besonders im Visier der Täter: Christen und christliche Einrichtungen. Innerhalb einer Woche seien im März in zwei Städten im Norden Nigerias 500 Menschen verschleppt worden, so eine arte-Reportage. Darunter waren mehr als 200 Schulkinder aus Kuriga im Bundesstaat Kaduna. Beispielhaft auch der am 22. Juni nachts aus seiner Pfarrei der katholischen Kirche St. Raymond Damba in Gusau, Bundesstaat Zamfara, entführte Priester Mikah Suleiman. Er ist laut Fidesdienst inzwischen wieder frei. Der ebenfalls verschleppte katholische Pfarrer Christian Ike der St. Matthew‘s Church in Ajalli, Bundesstaat Anambra, befand sich bei Redaktionsschluss noch immer in den Händen seiner Entführer. Mitte Juli berichtete P. Joseph Tile Nomhwange, Direktor für Mission und Dialog des Katholischen Sekretariats von Nigeria, „dass Christen täglich und auf verschiedene Weise verfolgt werden.“ Er forderte die Regierung auf, mehr für den Schutz der Menschen und die Gewährleistung der Religionsfreiheit zu tun, so Vatican News.

Mit unserer Protestnote an die Regierung Nigerias schließen wir uns dieser Bitte an, alles zu unternehmen, um solche Entführungen zu verhindern, bereits Entführte wieder freizubekommen und das Menschenrecht auf Religionsfreiheit zu schützen! Bitte unterstützen Sie diese Forderungen mit Ihrer Stimme.

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