- die Wahrung der Religionsfreiheit
- den Schutz religiöser Minderheiten
Prime Minister Muhammad Shehbaz Sharif, Islamabad Pakistan
Botschaft der Islamischen Republik Pakistan, S.E. Herrn Mohammad Faisal, Berlin
die wiederholte Verbrennung von Seiten aus dem Koran in der schwedischen Hauptstadt Stockholm rief weltweit bei Muslimen verständlicherweise große Empörung hervor. Mich erfüllt jedoch mit Sorge, dass jetzt nicht-muslimische Minderheiten in Pakistan vielerorts um ihre Sicherheit fürchten müssen. Medien berichten von Drohungen und Angriffen gegen christliche Gemeinden, Kirchen und Schulen. Vorsorglich wurden solche Einrichtungen an einigen Orten sogar geschlossen. Dies gefährdet den Frieden zwischen Angehörigen verschiedener Religionen und die Religionsfreiheit.
Ich bitte Sie höflich, dass vielerorts bereits gelebte friedliche Miteinander der Religionen in Pakistan zu unterstützen, die Religionsfreiheit zu wahren und religiöse Minderheiten vor radikalen Angriffen zu schützen.
Hochachtungsvoll
The repeated burning of pages from the Quran in the Swedish capital Stockholm has understandably caused great outrage among Muslims around the world. However, I am concerned that non-Muslim minorities in Pakistan now have to fear for their safety in many places. The media is reporting threats and attacks against Christian communities, churches and schools. Some of these facilities have even been closed in some places as a precaution. This jeopardises peace between members of different religions and religious freedom.
I kindly ask you to support the peaceful coexistence of religions in Pakistan, which is already the case in many places, to safeguard religious freedom and to protect religious minorities from radical attacks.
Respectfully,
Proteste und Angst vor Anschlägen auf Kirchen
Ein Aufschrei ging durch die islamische Welt. Am 5. Juli hatte ein Mann irakischer Herkunft vor der Hauptmoschee Stockholms Seiten aus einem Koran verbrannt. In vielen islamischen Ländern wie dem Iran, Irak oder Marokko kam es aufgrund der Ankündigung weiterer Koranverbrennungen zu Protestkundgebungen, berichtete u. a. die Süddeutsche Zeitung. Auch in Pakistan gingen landesweit Menschen auf die Straße. Gläubige forderten den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Schweden. Weltweit wuchs die Angst vor Anschlägen auf christliche Einrichtungen, auch in Pakistan. Die Regierung habe die katholische Kirche aufgefordert, Schutzmaßnahmen für Kirchen, Pfarrzentren und Schulen zu erhöhen, erklärte Bischof Yousaf Sohan laut der Nachrichtenagentur Catholic News Agency. Mehrere Kirchen seien geschlossen worden.
Bemühungen um Verständigung
Der Konflikt verschärft die ohnehin schwierige Situation für religiöse Minderheiten in Pakistan. Laut der deutschen Islamwissenschaftlerin Roswitha Badry habe das Land die striktesten Blasphemie-Gesetze der muslimischen Welt. Dies berichtet sie im Fachjournal Politeja. Gerade einmal vier Prozent der Bevölkerung gehören religiösen Minderheiten an, weniger als zwei Prozent sind Christen. Dennoch betrifft die Hälfte aller Blasphemie-Urteile diese Gruppe, so die Informationsplattform The Conversation.
Gleichzeitig gibt es eine Bewegung, die den friedlichen Austausch zwischen den Religionen anregt und fördert, wie Vatican News berichtet. So trafen sich beispielsweise während des Ramadans im April Muslime, Christen, Sikhs und Gläubige anderer Religionen zu traditionellen Iftars, dem islamischen abendlichen Fastenbrechen. „Das gemeinsame Essen, das gemeinsame Beten und vor allem die Liebe zu Gott und die Liebe zueinander sind ein sehr wichtiges Zeugnis für die pakistanische Gesellschaft“, erklärte Erzbischof Benny Mario Travas von Karachi, der ebenfalls solche Iftars organisierte. Zudem protestierten im Juli neben Muslimen auch christliche Gemeinden gegen die Koranverbrennung in Schweden.
Bitte nehmen Sie an unserer Petition teil. Wir rufen darin dazu auf, das bereits gelebte friedliche Miteinander der Religionen in Pakistan zu unterstützen, die Religionsfreiheit zu wahren und religiöse Minderheiten wie Christen vor Angriffen und staatlicher Willkür zu schützen.