USA und Welt: Wir dürfen nicht mehr schweigen

Bischöfin Mariann Edgar Budde sprach Präsident Donald Trump im Gottesdienst direkt an. Ihre Bitte um seine Barmherzigkeit machte ihn wütend.
Die Bischöfin Mariann Edgar Budde bat Präsident Donald Trump um Erbarmen mit den Menschen seines Landes. Seither wird sie mit Diffamierungen und Drohungen überschwemmt. Lassen Sie uns gemeinsam ein Zeichen der Menschlichkeit setzen und Bischöfin Budde mit unserem Schreiben Mut zu sprechen.
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Wir sprechen der Bischöfin:
• unseren Dank aus
• Mut und Standhaftigkeit zu

Protestieren Sie bei

Rt. Rev. Mariann Edgar Budde, Bishop of Washington, USA

45 Tage verbleibend
Sehr geehrte Frau Bischöfin,

gerne möchte ich mich bei Ihnen für Ihre an Präsident Trump gerichtete Predigt anlässlich seiner Amtseinführung bedanken. Es waren Worte, die nicht nur für Präsident Trump und nicht nur für die USA gelten, sondern auch für uns hier in Europa und in Deutschland.
Ich möchte Ihnen Mut zusprechen und Ihnen wünschen, den Anfeindungen und Drohungen, die gegen Sie gerichtet waren, standzuhalten. Sie haben ein mutiges Zeichen gegen eine Kultur der globalen Gleichgültigkeit gesetzt. Dafür danke ich Ihnen sehr. Mit Ihren Worten haben Sie unzählige Menschen auf der ganzen Welt berührt, und viele stehen Ihnen in Gedanken und im Gebet bei.

Mit freundlichen Grüßen
Dear Bishop,

I wish to thank you for the sermon you directed at President Trump on the occasion of his inauguration. Those were words that apply not only to President Trump and not only for the USA, but also to us here in Europe and in Germany.
I wish to encourage you and express the hope that you will be able to withstand the hostilities and threats that have been aimed at you. You have sent a courageous signal against a culture of global indifference, for which I am very grateful to you. Your words have touched countless people all over the world and many are with you in their thoughts and prayers.

Yours Sincerely
Anrede
Land

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Hass und Hetze gegen Bischöfin

Sie solle deportiert werden, sie sei dumm, sie sei langweilig, sie sei eine „linksradikale Trump-Hasserin“, sie solle möglichst bald sterben. Was die Bischöfin der Episkopalkirche Washington, Mariann Edgar Budde, seit ihrer direkten Ansprache an Präsident Donald Trump an tausendfacher übler Beschimpfung, Hass, Hetze und Häme ertragen muss –auch vom Präsidenten höchstpersönlich, wie beispielsweise das ZDF berichtete –, könnte man als Demaskierung bezeichnen. Doch es fallen keine Masken, denn die Zeichen einer wachsenden Radikalisierung in den USA waren schon länger offen zu sehen und zeigen sich mit jedem Tag mehr.

Seien wir barmherzig!

„Im Namen unseres Gottes bitte ich Sie, Erbarmen mit den Menschen in unserem Land zu haben, die jetzt Angst haben“, hatte Bischöfin Budde beim traditionellen Gebetsgottesdienst zur Amtsübernahme des US-Präsidenten in der National Cathedral in Washington direkt zum Präsidenten gesagt. Dieser musste sich still in seiner Kirchenbank ihre Worte anhören, ohne widersprechen zu können. Sie sprach von guten Nachbarn und fleißigen Staatsbürgern, von Kindern, die Angst haben müssen, dass ihre Eltern fortgeschickt werden, von Menschen, die um ihr Leben fürchten; sie sprach davon, „dass wir alle Fremde in diesem Land gewesen“ seien, und sie sprach von Barmherzigkeit. Sie fasste in ruhige, besonnene Worte, was trotz der ohrenbetäubenden Tiraden im Land noch immer viele Amerikanerinnen und Amerikaner empfinden – und die Welt hörte ihr zu. Bischöfin Budde ist eine von vielen, denn längst regt sich Widerstand in den Kirchen und Glaubensgruppen, in der Basis der demokratischen und auch der republikanischen Partei, in den Gerichten, Amtsstuben, Gemeinschaften und Familien des riesigen Landes. Ein Widerstand, der wächst und sich in Protesten und öffentlichen Debatten zeigt.

Gemeinsam für Menschlichkeit

Wenn wir Bischöfin Budde mit unserem Schreiben Mut zusprechen, dann wollen wir das nicht nur mit Blick auf die USA tun, sondern auch mit Blick auf Europa und unser eigenes Land. Wir wollen nicht mehr schweigen, wenn es mittlerweile Heldentum erfordert, Barmherzigkeit, Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit anzumahnen und umzusetzen. Ihre Teilnahme ist ein Zeichen an Bischöfin Budde und ein Zeichen an uns selbst, dass wir unsere grundlegenden menschlichen Eigenschaften erhalten und verteidigen. Danke dafür!

Bischöfin Buddes Ansprache auf Deutsch

Lesen Sie hier die Schlusspassage der Predigt im übersetzten Wortlaut (Quelle: Forum Kirche und Theologie):

Lassen Sie mich eine letzte Bitte äußern, Herr Präsident. Millionen Menschen haben ihr Vertrauen in Sie gesetzt. Wie Sie gestern der Nation mitteilten, haben Sie die Hand der Vorsehung eines liebenden Gottes gespürt. Im Namen unseres Gottes bitte ich Sie, sich der Menschen in unserem Land zu erbarmen, die jetzt Angst haben. Es gibt schwule, lesbische und transgender Kinder in demokratischen, republikanischen und unabhängigen Familien, die um ihr Leben fürchten.

Und die Menschen, die unsere Ernte einbringen und unsere Bürogebäude reinigen; die in unseren Geflügelfarmen und Fleischverpackungsbetrieben arbeiten; die das Geschirr spülen, nachdem wir in Restaurants gegessen haben, und die Nachtschicht in Krankenhäusern arbeiten – sie sind vielleicht keine Staatsbürger oder haben nicht die richtigen Papiere, aber die große Mehrheit der Einwanderer sind keine Kriminellen. Sie zahlen Steuern und sind gute Nachbarn. Sie sind treue Mitglieder unserer Kirchen, Moscheen und Synagogen, Gurdwaras und Tempel.

Erbarmen Sie sich, Herr Präsident, der Menschen in unseren Gemeinden, deren Kinder Angst haben, dass ihre Eltern weggebracht werden. Helfen Sie denen, die vor Kriegsgebieten und Verfolgung in ihrem eigenen Land fliehen, hier Mitgefühl und Aufnahme zu finden. Unser Gott lehrt uns, dass wir Fremden gegenüber barmherzig sein sollen, denn wir waren einst Fremde in diesem Land.

Möge Gott uns allen die Kraft und den Mut verleihen, die Würde jedes Menschen zu achten, die Wahrheit in Liebe zu sagen und demütig miteinander und mit unserem Gott unseren Lebensweg zu gehen, zum Wohle aller Menschen in dieser Nation und auf der ganzen Welt.

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