In Indien herrscht vielerorts eine sengende Hitze, die kaum auszuhalten ist. Die Menschen suchen nach Schatten, der ihnen etwas Kühle schenkt. Diesen finden jene, die auf den Sunderban-Inseln beheimatet sind, unter dem schützenden Blätterdach der größten Mangrovenwälder der Erde. Diese Wälder im Mündungsbereich des Ganges, dem größten Flussdelta der Welt, weisen eine einzigartige Biodiversität auf und haben eine ganz besondere Bedeutung: sie dienen zum einen als Schutz vor Tropenstürmen, Überschwemmungen und Erosion und tragen zum anderen zur Erhaltung der Artenvielfalt und natürlicher Ressourcen bei. Für das globale Klima sind die Mangroven außerordentlich wichtig, da sie große Mengen an Kohlenstoffdioxid binden können.
Doch die klimatischen Veränderungen bedrohen dieses Ökosystem und gefährden die Menschen auf den unzähligen Inseln. Die Region wird immer häufiger von Naturkatastrophen heimgesucht. Das Wetter ist unberechenbar – Dürren und Überschwemmungen führen zu Ernte-Ausfällen; in der Folge fehlt es an Nahrung und Einkommensquellen. Aus Verzweiflung beuten die Bewohner oft die natürlichen Ressourcen aus. Doch Umweltbelastungen, Überfischung oder die Abholzung des Mangrovenwaldes verschärfen die Probleme.
Dem Teufelskreis entkommen
Gemeinsam mit unserem lokalen Partner Development Research Communication and Services Centre (DRCSC) hilft Hoffnungszeichen in einem dreijährigen Projekt Leidtragenden des Klimawandels auf den Sunderban-Inseln aus dieser schier aussichtslosen Lage. Neben der Wiederaufforstung der Mangrovenwälder wird das Beusstsein der Bevölkerung für ihre Umwelt gefördert. Über 50.000 Baumsetzlinge sind bereit, eingepflanzt zu werden und es sollen noch viele mehr folgen.
In Schulungen lernen rund 3.000 Menschen, wie eine nachhaltige Land- und Viehwirtschaft betrieben wird und wie sie ihre Pflanzen vor den Wetterextremen schützen können. „Mit dem Gemüseanbau verdiene ich meinen Lebensunterhalt. Ich denke, ich bin nun gut auf die klimatischen Veränderungen vorbereitet. Ich habe viele Schulungen von DRCSC besucht und gelernt, wie man den Boden mit Kompost fruchtbar macht und die Abhängigkeit von chemischen Düngemitteln reduziert. Ich baue Kartoffeln und anderes Gemüse biologisch an und bekomme dafür einen fairen Preis“, berichtet Ramkrishna Murmu stolz.
Liebe Leserinnen und Leser, mit jeder Spende unterstützen Sie Menschen wie Ramkrishna Murmu auf den indischen Sunderbans, dem Klimawandel entgegenzuwirken und tragen zum Erhalt und Schutz der Mangrovenwälder bei. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!