Armenien

Gott hilft durch uns Menschen

Die Folgen von Naturkatastrophen und Krieg, aber auch persönliche Schicksalsschläge können Familien in Armenien in tiefe Armut stürzen. Unsere Tierzucht-Programme helfen effizient und nachhaltig.
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Familie Mkhitarjan hatte nach einem Schicksalsschlag alle ihre Tiere und damit ihr Einkommen verloren. Mit unseren „Startschafen“ beginnen sie jetzt eine neue Tierzucht.
Familie Mkhitarjan hatte nach einem Schicksalsschlag alle ihre Tiere und damit ihr Einkommen verloren. Mit unseren „Startschafen“ beginnen sie jetzt eine neue Tierzucht.

Schicksalsschlag für Familie Mkhitarjan

Er war Tierzüchter mit Leib und Seele: Noch vor wenigen Jahren besaß die Familie von Artak Mkhitarjan (38) zwölf Rinder, 37 Schafe und 50 Hühner. Den geräumigen Stall für seine Tiere hatte der geschickte Mann selbst gebaut. Wohlhabend waren er und seine Frau Hripsime nicht, aber sie kannten auch keine finanzielle Not, sondern waren mit ihrem bescheidenen Auskommen zufrieden. Die Freude war groß, als sich 2018 das erste Kind des jungen Ehepaares ankündigte. Doch dann traf die beiden ein Schicksalsschlag: Hripsime wurde bei einem Autounfall schwer verletzt – die werdende Mutter und das ungeborene Kind waren in Lebensgefahr. Sechs Monate brachte die junge Frau im Krankenhaus zu, wurde mehrfach operiert, und das Wunder gelang: Beide
überlebten die Katastrophe, und das kleine Mädchen kam gesund auf die Welt. Heute ist es fünf Jahre alt.

Leben gerettet, Existenz verloren

Doch das medizinische Wunder kostete auch Geld – viel Geld. Artak verkaufte alles, was möglich war, um die teuren, lebensrettenden Behandlungen seiner Frau zu bezahlen, denn eine umfassende Krankenversicherung gibt es in Armenien nicht. Ein solches Unglück kann deshalb die Existenz einer ganzen Familie bedrohen, und so war es auch bei den Mkhitarjans. Mutter und Kind wurden gerettet, wofür Artak Mkhitarjan Gott von ganzem Herzen dankt. Doch die kleine Familie war plötzlich sehr arm – sie hatten alle Tiere verkaufen müssen, und ohne den Ertrag durch die Tierzucht gab es auch kein Einkommen. Der junge Vater brachte seine kleine Familie, die nach einigen Jahren mit einer weiteren Tochter beschenkt wurde, mit Gelegenheitsarbeiten durch. Eine Basis für ein gesichertes Leben ist das aber nicht, und so war Artak Mkhitarjan unendlich dankbar, als er im Rahmen unseres Projektes fünf „Startschafe“ erhielt, mit denen er sich wieder eine neue kleine Tierzucht aufbauen kann. Der große Stall und Weideflächen sind ja noch vorhanden, und Artak Mkhitarjan ist bei der Tierzucht ganz in seinem Element. Das erste Lämmchen ist schon geboren, wie die Familie stolz berichtet.

Wie Familie Mkhitarjan erhielten in dieser Phase des Projektes 30 weitere bedürftige Bauernfamilien in der nordarmenischen Provinz Schirak je fünf Schafe. Das Prinzip besteht darin, dass die ersten drei gezüchteten Lämmchen wieder an die „Tierbank“ zurückgegeben werden und von dort aus weiteren Familien zur Verfügung gestellt werden können. Alle anderen neugeborenen Lämmer darf die Familie behalten und sich damit nach und nach eine kleine Herde aufbauen. Damit dies gerade am Anfang gelingt, wird jeder Empfängerfamilie Tierfutter für fünf Wintermonate zur Verfügung gestellt, und selbstverständlich gibt es auch fachlichen Rat und tierärztliche Hilfe.

Die ersten drei in der Zucht geborenen Lämmer werden an die „Tierbank“ zurückgegeben, um damit andere Familien zu unterstützen. Alle weiteren Tiere darf die Familie behalten.
Die ersten drei in der Zucht geborenen Lämmer werden an die „Tierbank“ zurückgegeben, um damit andere Familien zu unterstützen. Alle weiteren Tiere darf die Familie behalten.

Start in eine gesicherte Existenz

Der Besitz einer kleinen Schafherde ist für viele arme Familien sehr hilfreich. Die Tiere sind auch ohne großes Vorwissen leicht und unkompliziert zu halten, benötigen nur Weideflächen, die zum Teil von der Gemeinde gestellt werden, und einen kleinen Stall. Sie liefern Milch zur Herstellung von Joghurt und Käse, Wolle für wärmende Decken und Matratzen und bei entsprechender Größe der Herde später auch Fleisch oder Geld aus dem Verkauf einiger Tiere. Einige Gemeinden stellen Hirten ein, die dadurch wiederum eine bezahlte Arbeit haben. Für Artak Mkhitarjan ist der Start seiner kleinen neuen Schafherde auch der Start in ein neues Leben, das sich wie sein altes anfühlt: In finanzieller Sicherheit und mit einem soliden Auskommen für seine Familie. „Gott hat uns wieder geholfen, durch die Menschen, die uns helfen“, sagt er dankbar. „Gott hat keine Hände als die unsrigen“ ist ein Motto unserer Arbeit. Unser Schafzucht-Projekt in Nordarmenien bewährt sich für viele verarmte Familien immer wieder als handfeste, nachhaltige Hilfe.

So können Sie helfen:

  • 25 Euro - Heu für Schafe von mehreren Familien
  • 40 Euro - Impfung und tierärztliche Behandlung
  • 115 Euro - ein Schaf für eine Familie

Danke für Ihre aus der Ferne helfenden Hände!

Neues Projekt zu klimaangepasster Landwirtschaft

Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation „Green Lane“ unterstützen wir in den nordarmenischen Provinzen Tawusch, Lori und Schirak 300 Kleinbauern. Unter fachlicher Anleitung werden sie an landwirtschaftliche Methoden und Anbauprodukten herangeführt, die an die sich ändernden klimatischen Bedingungen angepasst sind. 180 Haushalte erhalten zudem Zugang zu gewinnbringenden Märkten auf regionaler und nationaler Ebene. Die Bauernfamilien arbeiten zusammen in einer Kooperative für die gemeinsame Produktion und Vermarktung ihrer landwirtschaftlichen Produkte.

Diese Hilfe in Armenien unterstützen
Durch an Klimaveränderungen angepasste Anbaumethden können Bauernfamilien ein höheres Einkommen erzielen. Auch die Vermarktung ihrer Produkte hilft dabei.
Durch an Klimaveränderungen angepasste Anbaumethden können Bauernfamilien ein höheres Einkommen erzielen. Auch die Vermarktung ihrer Produkte hilft dabei.

 

Frau in Nordarmenien in ihrem Garten
Erfahren Sie mehr auf unserer Projektseite
Die ersten Schafe sind an die Projektteilnehmer übergeben. Unsere armenischen Mitarbeiter begleiten die Menschen während der gesamten Projektlaufzeit.
Erfahren Sie mehr auf unserer Projektseite

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