Malawi

Mit Hunger ins Bett

Die Kleinbauern im Distrikt Mchinji bekommen die Auswirkungen des Klimawandels schwer zu spüren. Dürren und Überflutungen sorgen für Ernteausfälle und Hunger.
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Die zehnjährige Florence Mavuto und ihre Mutter Besta Jackson sind in Sorge um ihre Zukunft. Armut und Hunger sind im Distrikt Mchinji in Malawi allgegenwärtig. Sie möchten sich von den drückenden Sorgen befreien.
Die zehnjährige Florence Mavuto und ihre Mutter Besta Jackson sind in Sorge um ihre Zukunft. Armut und Hunger sind im Distrikt Mchinji in Malawi allgegenwärtig. Sie möchten sich von den drückenden Sorgen befreien.

Florence Mavuto ist erst zehn Jahre alt und macht sich bereits große Sorgen: „Manchmal schlafen wir abends hungrig ein, ohne tagsüber gegessen zu haben.“ Ihre Mutter Besta Jackson ist Tagelöhnerin und verdient nur wenig Geld. Essen oder gar Schulgebühren kann die Frau für ihre Tochter kaum bezahlen. „Meine Mitschüler kommen manchmal nicht zur Schule, weil sie irgendwo nach Essen suchen“, erzählt das Mädchen unglücklich. Besonders während der Dürreperioden ist die Not groß.

Die mageren Monate

So wie Florence und ihrer Mutter ergeht es vielen Familien im Distrikt Mchinji in Malawis Zentralregion an der Grenze zu Sambia. Die Anfälligkeit der Kleinbauern der Ethnie Ngoni ist besonders von Dezember bis März kurz vor der Regenzeit hoch. Die Vorräte sind dann meist aufgebraucht, und die neue Ernte muss noch eingefahren werden. Wetterextreme wie unabsehbare Dürre und schwere Überschwemmungen strapazieren die Ernährungslage der Menschen.

Umso wichtiger ist es, dass sich die Bauern zusammenschließen, um besser gegen die Folgen des Klimawandels gewappnet zu sein. Diesen Ansatz verfolgt Hoffnungszeichen zusammen mit der lokalen Organisation CADECOM. Durch ein vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördertes, vierjähriges Projekt profitieren 3.000 Kleinbauern und ihre Familien. Dabei werden u. a. 30 Bauernschulen à 25 Personen gegründet, in denen Wissen über verbesserte Anbaumethoden vermittelt und Informationen über nachhaltige Wald-, Wasser- und Bodennutzung ausgetauscht werden.

Modesta Chamolo hat den ersten Schritt getan: Die Frau hat sich einer Bauern- schule angeschlossen. Dort lernt sie, ökologische Landwirtschaft zu betreiben  und sich gegen Klimaextreme zu wappnen.
Modesta Chamolo hat den ersten Schritt getan: Die Frau hat sich einer Bauernschule angeschlossen. Dort lernt sie, ökologische Landwirtschaft zu betreiben und sich gegen Klimaextreme zu wappnen.

Modesta Chamolo hat sich solch einer Schule angeschlossen. Sie hat gelernt, verfügbare Ressourcen wie natürlichen Dünger besser zu nutzen. Aufgeregt erzählt sie: „Durch die Bauernschule hat sich für uns Teilnehmer vieles verbessert – das Einkommen, unser Umgang mit der Natur, unsere ganze Denkweise.“ Gemeinsam mit ihrer Gruppe möchte Modesta Kinder aus dem Dorf mit Essen und Schuluniformen unterstützen. „Wir haben jetzt eine Vision“, erzählt die Frau. „Wir wollen uns selbst, unsere Bauernschule und unsere Gemeinde weiterentwickeln.“

Auch die Mutter von Florence ist inzwischen Teil einer Bauernschule und hofft auf eine bessere Zukunft. 67 Euro unter dem Spendenstichwort „Malawi“ ermöglichen einer der Gruppen einen zweitägigen Kurs, in dem die Teilnehmer nachhaltige Landwirtschaft und den Umgang mit Wetterextremen erlernen. Danke für jede Gabe!

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