„Die Kurz-Regenzeit, die gewöhlich zwischen März und April auftritt, ist still und unbemerkt an uns vorübergezogen. In einer Nacht hat es zwar an der westlichen Grenze der Region Afar geregnet, angesichts des Ausmaßes der Not in der gesamten Region stellte es für den Großteil der Menschen hier jedoch eher eine Peinigung als einen Segen dar. Im Norden und Zentrum Afars hat sich der Wassermangel seit Ende letzten Jahres quasi nicht verändert.“ Das berichtet Valerie Browning, Koordinatorin unserer Partnerorganisation APDA aus Logya. Temperaturen über 40 °C stellten sich dieses Jahr besonders früh ein, Vorboten des ersehnten Regens sind größtenteils ausgeblieben: keine Wolke steht am Himmel, kein Lüftchen weht am Boden. Wo nach dem wenigen Regen ein bisschen Gras spross, haben sich bereits Ziegenherden eingefunden, doch das Grün reicht maximal 15 Tage. „Die pastorale Gemeinschaft teilt sich auf in jene, die in Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit leben, und alle anderen, die sich stetig darauf zubewegen“, beschreibt Valerie die Situation der Menschen.
Wasser hilft gegen Durst und Krankheit
Hoffnungszeichen setzt sich seit Dezember 2016 gemeinsam mit APDA dafür ein, dass die überwiegend halbnomadisch lebende Bevölkerung in den Bezirken Kori und Eli Daar mit lebensnotwendigem, sauberem Trinkwasser versorgt wird (wir berichteten im März). Mit Unterstützung der Heidelberger International Water Aid Organization e.V. wirken wir dem akuten Trinkwassermangel weiter entgegen. Doch die Menschen, insbesondere Alte und Kinder, leiden auch unter weiteren Folgen der Trockenheit: Durchfallerkrankungen beispielsweise nehmen rapide zu und ohne Wasser kann auch kein Schulunterricht stattfinden. Zusätzlich zu den Wasserlieferungen für 27.000 Menschen werden daher in den nächsten Wochen vier Wasserspeicher mit jeweils 5.000 l Fassungsvermögen an Schulen und Kliniken aufgestellt und befüllt. Um Krankheiten vorzubeugen, werden Wasserreinigungstabletten verteilt – denn nicht selten wird Wasser, welches schon seit Monaten in fast ausgetrockneten Becken und Zisternen steht, getrunken.
Solange sich der sehnlichst erwartete Regen nicht einstellt, bangen Mütter weiter um das Leben ihrer Kinder. Für 15 Euro versorgen Sie unter dem Stichwort „Äthiopien“ eine Familie drei Monate lang mit Trinkwasser. 60 Euro unterstützen vier Familien. Eine Schule oder ein Krankenhaus erhält für 875 Euro einen Wassertank. Ihre Hilfe füllt leere Wasserkanister und lindert die tägliche Sorge der Frauen um das Überleben ihrer Familien. Sie sind Ihnen für jede Gabe aus vollem Herzen dankbar.