Von Angst und Schrecken war ihre Kindheit bisher erfüllt. Die beiden Brüder Yasir und Amir wurden von der salafistischen Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gefangen gehalten. Eingesperrt in einem Haus des IS mussten sie mitansehen, wie ihre Eltern ums Leben kamen, nachdem eine Rakete das Gebäude getroffen hatte. Sie selbst überlebten die Attacke, doch die Zeit in Gefangenschaft hat tiefe Spuren in ihren Kinderseelen hinterlassen. Mitglieder des IS haben sie eingeschüchtert und geschlagen. Ihre Großmutter und ihre Großtante kümmern sich nun gemeinsam um die beiden,doch die Not der Familie ist groß. „Unsere Situation ist sehr schwierig. Wir sind dringend auf Unterstützung angewiesen und andere Familienmitglieder befinden sich immer noch in den Fängen des IS“, klagt die Großmutter ihr Leid.
Schutzraum ermöglichen, Krankheiten vorbeugen
Ihr Schicksal ist kein Einzelfall. Viele Menschen in der Ninive-Ebene im Norden des Iraks waren den Gräueltaten des IS ausgesetzt. Besonders Angehörige christlicher Minderheiten fürchten noch immer um ihr Leben und befinden sich deswegen oft im eigenen Land auf der Flucht. Unschuldige Kinder haben schon viel Leid gesehen und nahe Angehörige verloren. Ihnen möchte Hoffnungszeichen gemeinsam mit dem lokalen Partner Christian Aid Program Northern Iraq (CAPNI) beistehen. In mehreren Dörfern nahe der Stadt Mossul erhalten die Flüchtlingskinder einen Rückzugsort, wo sie in Sicherheit spielen, dem Flüchtlingsalltag entrinnen können und wieder Kind sein dürfen. Auch Yasir und Amir lernen beim Spielen mit den anderen Kindern, sich sozial und ohne Gewalt zu verhalten und wirken so nach und nach ihren schrecklichen Erinnerungen entgegen. Auch Eltern anderer Kinder sind froh über diese Unterstützung. So bekräftigt der zweifache Familienvater Marcel, der mit seiner Familie aus der christlichen Stadt Qaraqosh geflohen ist: „Ohne eure Unterstützung wären unsere Kinder auf der Straße und den Zuständen dort schutzlos ausgeliefert.“
In den kommenden Wochen möchte Hoffnungszeichen für eine gute Gesundheitspflege der Kinder sorgen. In Gefangenschaft und auf der Flucht haben viele von ihnen unter schlimmen hygienischen Zuständen gelebt. Hier wollen wir ansetzen. Insgesamt 2.000 bedürftige Kinder möchten wir gemeinsam mit CAPNI mit wichtigen Hygienepakten versorgen. In Schulungen lernen die Kleinen zudem, wie sie sich richtig waschen und ihre Zähne putzen – wichtige Grundkenntnisse, die dabei helfen, Krankheiten zu vermeiden. Auch die Familien der Kinder können teilnehmen, damit sie das Wissen weitergeben. So kann auch tödlichen Infektionskrankheiten wie Cholera vorgebeugt werden.
Liebe Leserin, lieber Leser, damit wir die Flüchtlingskinder und ihre Familien vor Krankheiten schützen und ihnen ein Stück Normalität bieten können, benötigen wir Ihre Unterstützung. Mit 30 Euro können Sie Hygienepakete mit wichtigen Utensilien wie Seife, Zahnbürsten und Zahnpasta für zwei Familien ermöglichen. Im Namen der Menschen aus dem Nordirak danken wir Ihnen herzlich für Ihren Beistand!