Eine Schule zu besuchen – das hat sich Bhakhita Adut schon immer gewünscht. Doch Armut und Hunger hindern zahlreiche Kinder im Südsudan daran, auf eine Schule gehen zu können. Mädchen werden oft früh verheiratet und Jungen arbeiten als Hirten in den Viehlagern. Dass die 12-Jährige die Loreto-Schule besuchen kann, verdankt sie vor allem ihrer Mutter: „Meine Mama unterstützt meine Ausbildung sehr. Sie ermutigt mich immer, fleißig zu lernen, um es einmal besser zu haben und die Familie unterstützen zu können. Jeden Cent kratzt sie zusammen, um mein Schulgeld zu bezahlen und um uns Kinder zu versorgen“, erzählt Bhakhita stolz. Gemeinsam mit ihren Eltern und drei Geschwistern lebt das Mädchen in der Gemeinde Maker Kuei, die rund 10.000 Einwohner hat. In dem Vorort von Rumbek betreiben die Loreto Schwestern eine Grundschule, ein Mädcheninternat sowie ein Gesundheitszentrum zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung.
Um weitere Kinder zum Schulbesuch zu ermutigen und ihre Eltern zu überzeugen sowie dem Hunger in der ärmlichen Region entgegenzuwirken, haben die Ordensschwestern mit Schulspeisungen begonnen. Dadurch erhalten Schülerinnen und Schüler neben dem Unterricht täglich warme Mahlzeiten, die ihnen Kraft zum Lernen schenken.
„Mit leeren Mägen können die Kinder schlecht lernen“, erklärt Nyilueth Mayom, Mitarbeiterin unseres Projektpartners. „Dank des Schulessens sind die Kinder motiviert, in die Schule zu kommen. Für viele von ihnen ist es oftmals die einzige Mahlzeit am Tag. Daher ist es uns ein großes Anliegen, die Kinder täglich mit Nahrung zu versorgen. Die regelmäßigen Mahlzeiten in der Schule helfen den Kindern, gesund aufzuwachsen und nehmen den Eltern zugleich die Sorge um die Ernährung ihrer Liebsten.“
Keine Schule, kein Essen
Seit Einführung der Schulspeisungen schickten immer mehr Familien ihre Kinder in den Unterricht der Loreto Schule, und die Kinder nehmen regelmäßiger am Unterricht teil. Der 13-jährige Ater Makok freut sich über das Angebot: „Wenn ich in der Schule Essen bekomme, mache ich mir keine Sorgen mehr, ob es zu Hause etwas gibt.“
Doch seit Beginn der Corona-Pandemie ist auch im Südsudan der Schulunterricht nur noch eingeschränkt oder zeitweise gar nicht mehr möglich gewesen. Damit ist oftmals leider auch das wichtige Essen für die Mädchen und Jungen der Loreto-Schule ausgefallen. Simon Makur erzählt, wie schwer das ihn und seine Familie getroffen hat: „Meine Mutter hat wegen Corona ihren Job verloren. Jetzt haben wir kein Geld, um Lebensmittel zu kaufen. Mir fehlen die Mahlzeiten in der Schule. Und ich muss die achte Klasse wiederholen, da der Unterricht mitten im Schuljahr ausgesetzt wurde.“ So verschärft die Corona-Pandemie gleich an mehreren Stellen die ohnehin prekäre Lage der Menschen im Südsudan. Viele Eltern versuchen derzeit, ihre Kinder mit den letzten Vorräten zu ernähren und geraten immer mehr in Bedrängnis.
Hilfe in Corona-Zeiten
Gemeinsam mit den LoretoSchwestern und in Zusammenarbeit mit Sternstunden e.V. möchte Hoffnungszeichen die Schulspeisung bestmöglich aufrechterhalten, denn die täglichen Mahlzeiten für die gut 1.200 Grundschüler und 340 Internatsschülerinnen sowie das Personal der Loreto-Schule sind von immenser Bedeutung.
Aktuell gilt es insbesondere, Familien in der Gemeinde Maker Kuei in ihrer Not direkt beizustehen. Um auf die Nahrungsmittelknappheit zu reagieren, erhalten 200 Haushalte die Möglichkeit, einer kleinen Beschäftigung bei den Ordensschwestern nachzugehen, und im Gegenzug bekommen die Menschen Lebensmittel für ihre Familien.
Liebe Leserinnen und Leser, mit Ihrer Spende unterstützen Sie den Einsatz der Ordensschwestern in Maker Kuei, die sich um die Bedürftigsten der Gemeinde sorgen, und Sie stillen insbesondere den derzeit großen Hunger vieler Familien im Südsudan. Wir danken Ihnen von Herzen für jede Gabe!
So können Sie helfen:
- 28 € - Ein Zentner nahrhafte Sorghum-Hirse
- 40 € - Monatliche Verpflegung einer Internatsschülerin
- 84 € - Großer Sack Bohnen (50 kg) für viele Hungernde
- 100 € - Mittagessen eines Grundschülers für ein Schuljahr
Vielen Dank!