„Als wir das erste Mal vom Bau der Gesundheitsstation hörten, konnten wir es nicht glauben“, erzählt mir Elija Longuranyang, der Ortsvorsteher von Kosike. „Doch nun sehen wir die Veränderung mit eigenen Augen und sind sehr glücklich.“ Seit der Übergabe des Landstücks im nordöstlichen Uganda an Hoffnungszeichen im August 2017 hat sich tatsächlich viel getan: Das Land wurde von Bewuchs befreit, Zaunpfähle aufgestellt, ein Brunnen wiederhergestellt und ein weiterer neu erschlossen. Das erste Gebäude ist fast fertig, ebenso ein Häuschen mit Latrinen und Nassräumen für das Personal. Beide werden in der Anfangsphase auch den Patienten zur Verfügung stehen.
„Die Klinik bringt Leben zurück in die Region“
Schon auf dem Weg zum Klinikgelände fällt auf, wie engagiert die lokale Gemeinde das Projekt unterstützt. Berichtete meine Kollegin Ildiko Mannsperger im Dezember noch von einer holprigen Buckelpiste, so haben die Dorfbewohner dieselbe Straße nun vom groben Geröll befreit. Stattdessen liegen am Straßenrand, nach Größe sortiert und aufgeschichtet, für den Klinikbau vorbereitete Steine. Auch um das Gelände herum hat sich ein breiter Streifen Busch in einen befahrbaren Weg verwandelt, sodass Baufahrzeuge nun überall hingelangen.
Doch auch das umliegende Land verändert sich: „Die Menschen beginnen, sich hier niederzulassen“, erklärt mir Elija. „Durch die Klinik haben sie große Hoffnung, sie bringt Leben zurück in die Region. Auch aus den umliegenden Dörfern ziehen Menschen zu. In der Trockenzeit werden die Männer auch in Zukunft mit dem Vieh umherziehen, aber unsere Frauen und Kinder werden hier sesshaft werden.“ An die Unterstützer von Hoffnungszeichen gerichtet, ergänzt der Ortsvorsteher: „Gott segne euch dafür, dass ihr zu uns gekommen seid. Ihr werdet viele Menschen retten.“
Für Elija ist eindeutig: Die Klinik hat oberste Priorität in der Gemeinde. Das überrascht nicht, denn kein Bezirk in Uganda ist beim Thema Gesundheit schlechter aufgestellt als Amudat. Mangelernährung tritt hier dreimal häufiger auf als im Landesdurchschnitt, die Müttersterblichkeit ist nahezu doppelt so hoch. Jedes zehnte Neugeborene stirbt noch im Säuglingsalter. Von unserem Projektstandort Kosike ist die nächstgelegene Klinik 14 km entfernt. Eine Distanz, die vor allem in der Regenzeit unüberwindbar werden kann. „Menschen sterben auf dem Weg zur Klinik, vor allem schwangere Frauen in den Wehen oder ihre ungeborenen Kinder“, erklärt mir Milka Chepotemo. Die junge Frau ist gekommen, um ihre Tochter Lilian (1 Monat) impfen zu lassen. „Bisher konnten Schwangere und Frauen mit Kleinkindern kaum zu Untersuchungen kommen. Der Fußweg ist sehr weit und den Transport können sich die wenigsten leisten. Nun müssen wir nur einige Minuten laufen, um Schutzimpfungen und Medikamente zu erhalten.“
Der Bedarf ist sehr hoch
Mit Milka sind viele weitere Patienten jeden Alters zur Behandlung erschienen. Am ersten Einsatz-Tag versorgte unser achtköpfiges Team 135 Menschen, die an Malaria, Grippe, Wurm- und Augeninfektionen, Rheuma und anderen Krankheiten litten. 42 Kleinkinder und junge Mädchen wurden geimpft, 152 Kinder entwurmt. So viele Menschen kamen, dass dem Team irgendwann die Medikamente ausgingen. Koordinatorin Schwester Divina zieht Bilanz: „Der Bedarf in der Bevölkerung ist sehr hoch. Ab jetzt werden wir noch mehr Personal und Medikamente bereitstellen müssen!“
Zweimal im Monat ist das Hoffnungszeichen-Team ab sofort vor Ort, um bereits in der Bauphase eine medizinische Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Liebe Spenderin, lieber Spender, wenn Sie uns bei dieser Aufgabe unterstützen möchten, spenden Sie bitte unter dem Stichwort „Uganda“. Mit 40 Euro erhalten kranke Kinder dringend benötigte Medikamente. 70 Euro sind eine große Unterstützung für einen Einsatztag unseres medizinischen Teams. Die Bewohner von Kosike danken Ihnen von Herzen – Sörönyö wöw!