Galte Tabiye hat einen langen Leidensweg hinter sich. Jung verheiratet und schwanger erkrankte sie vor anderthalb Jahren plötzlich schwer. Ihre Familie hielt ihre Krankheit für einen bösen Zauber, einen Fluch, und versuchte, ihr mit den im ländlichen Kenia noch weit verbreiteten schamanischen Heilmethoden zu helfen. Doch der Zustand der jungen Frau verschlechterte sich, sie verlor ihr Ungeborenes, ihr Mann verließ die scheinbar „Verhexte“.
Erst eine vor Ort tätige ehrenamtliche Gesundheitshelferin konnte die lebensbedrohliche Erkrankung richtig deuten. Sie alarmierte unseren Mitarbeiter James Ayolo, der im Gesundheitszentrum im nahegelegenen Illeret tätig ist. Er brachte die junge Frau in die kleine Klinik; hier wurde bei Galte Tabiye Malaria diagnostiziert und endlich fachkundig behandelt.
Heute, anderthalb Jahre später, ist sie ganz gesund. Sie hat wieder geheiratet und erwartet ein Kind. „Ich weiß, dass ich beinahe gestorben wäre“, sagt sie leise. Die 20-Jährige ist sehr dankbar für die Hilfe, die sie erhalten hat. Heute ist sie zur Schwangerschaftsvorsorge in Illeret. Seit man ihr Leben rettete, hat Galte Tabiye großes Vertrauen in die Mitarbeiter der medizinischen Einrichtung. Regelmäßig kommt sie nun zu den Vorsorgeuntersuchungen und will auch ihr Kind hier zur Welt zu bringen.
Malaria-Epidemie als große Gefahr
Zum Gesundheitszentrum in Illeret, ganz im Norden Kenias an der Grenze zu Äthiopien, gehört noch die zwölf Kilometer entfernte Station in Sielicho. Beide Einrichtungen werden gerade von Hoffnungszeichen, unterstützt durch Bild hilft e.V., renoviert. In Sielicho soll zudem eine Wasserversorgung mit Regenauffangbecken installiert werden. Trotz der Bauarbeiten läuft der Betrieb weiter, denn in dem abgeschiedenen Einzugsgebiet mit 20.000 Menschen ist der Bedarf an medizinischer Hilfe sehr hoch.
Dürre und Trockenheit herrschen im Bezirk Marsabit wie kaum sonst wo in Kenia. Die hier lebenden Menschen gehören dem Stamm der Dassenech an, die in erster Linie als Viehhirten ihr Auskommen suchen. Unterernährung und Armut sind weit verbreitet. Doch wenn es hier, wie im Jahr 2017, einmal stark regnet, lauern neue Gefahren. James Ayolo bezeichnet diesen Regen als „verkleideten Segen“: Obwohl jeder lang anhaltende Niederschlag sehr wichtig ist, kommt es in Folge auch zur Ausbreitung der gefährlichen Moskitos, die Malaria übertragen.
Nach großen Erfolgen im Kampf gegen die heimtückische Infektionserkrankung ist die Zahl der Malaria-Erkrankungen zuletzt gestiegen, so die Weltgesundheitsorganisation. 435.000 Menschen erlagen 2017 dem Tropenfieber. Die Sonderorganisation der Vereinten Nationen ruft dazu auf, die weltweiten Anstrengungen wieder zu verstärken.
Auch in Illeret wütet die Krankheit seit dem Sommer. Dutzende Erkrankte wandten sich an die Gesundheitseinrichtung. Hoffnungszeichen stellte umgehend 1.500 imprägnierte Moskitonetze und Medikamente zur Verfügung. Mithilfe eines medizinisch ausgestatteten Geländewagens wollen wir auch Menschen in entfernteren Dörfern aufsuchen und behandeln. Die Moskitonetze wurden vor allem Frauen und stillenden Müttern übergeben. Sieso Lokomeri ist eine von ihnen. Zum Schlafen bettet die 25-Jährige ihr Kind jetzt immer unter das schützende Netz.
Hilfe für Mütter und Kinder
Der Malaria-Ausbruch hat unseren Mitarbeitern im Gesundheitszentrum in Illeret zusätzlichen Einsatz abverlangt. Schon im Normalbetrieb ist hier viel zu tun. Kranke werden untersucht, mangelernährte Kinder erhalten eine kraftspendende Spezialnahrung und Schwangere werden geburtsvorbereitend betreut. Auch die ehrenamtlichen Gesundheitshelfer, von denen eine Galte Tabiye das Leben rettete, werden hier geschult; sie leisten in den umliegenden Gemeinden wertvolle Aufklärungsarbeit.
Liebe Leserinnen und Leser, bereits mit 20 Euro (Spendenstichwort „Kenia“) schenken Sie einer Mutter, die vor Ort entbindet, ein „Mama-Paket“ mit wichtigen Hygieneartikeln wie Seife, Desinfektionsmittel, einem Handtuch und Creme. Mit 45 Euro erhalten drei mangelernährte Kleinkinder zwei Wochen lang lebensrettende Spezialnahrung. 100 Euro sind ein wichtiger Beitrag zur Vorbeugung oder Behandlung der Malaria. Danke, dass Sie den Kranken und Bedürftigen in Nordkenia beistehen!