Eingeebnet hat man Mutters Grab,
an dem ich so oft gestanden hab‘.
Ihr Name war auf dem Marmorstein,
auch die Jahre der Lebenszeit gaben wir ein.
Blumen blühten, Kerzen haben gebrannt,
und jetzt ist hier nur noch sandiges Land.
Das hat mich sehr betroffen gemacht,
und ich habe an Psalm 103 gedacht:
Ja, die Blume des Feldes blüht und gedeiht,
fährt der Wind darüber, ist zu End‘ ihre Zeit.
Selbst der Ort, wo sie stand, kennt sie nicht mehr,
so ist es mit uns – ohne Wiederkehr.
Wie ein Hauch sind wir, ein Augenblick –
und die Frage ist, was bleibt zurück?
Es bleibt die größte aller Gottesgaben,
die wir grundtief in unseren Herzen tragen:
die Liebe, die Gott selber ist
und die dich trägt, wenn du traurig bist.
Die Liebe, doch stärker als der Tod,
sie ist für uns das Lebensbrot.
Sichtbar in JESUS ist sie zu uns gekommen
und hat alle Hoffnungslosigkeit genommen!
In uns’rer Schwachheit die Liebe weiter zu geben
ist der Auftrag und unser begrenztes Streben.
Herzlichst Ihr
Wilhelm Olschewski