Die Zufahrt zu unserer Garage ist mit Platten belegt. In eine der winzigen Ritzen zwischen diesen Platten hatte wohl der Wind ein Samenkorn geweht.
Kaum Erdreich – trotzdem.
Viel abfließendes Regenwasser – trotzdem.
Immer fleißig gefegt – trotzdem.
So oft sind Autoreifen darüber gerollt – trotzdem.
Ungeschützt vor Schnee und Frost – trotzdem.
Völlig unbeachtet – trotzdem.
Als die Sonne wärmte, ging das Samenkorn auf, dem Licht entgegen. Trotz aller Widrigkeiten bildeten sich Blätter. Und aus dem Herzen der kleinen Pflanzewuchs eine Knospe: Und bald blühte ein Märzveilchen (Viola odorata) in purpurvioletter Farbe!
Wir entdeckten das Veilchen: „Schau mal!“ Auf den Knien liegend habe ich meine Nase an das Blümchen gehalten – es duftete angenehm!
Welche nicht beeinflussbare Fügung uns auch auferlegt ist:
Trotzdem, wenn wir sie annehmen, dazu ja sagen, kann unser Leben gelingen – und Gottes Liebe begleitet uns.
Ein gesegnetes Jahr 2021
Wilhelm Olschewski