„Jina Mahsa Amini bleibt in Erinnerung“, erklärt Klaus Stieglitz, Erster Vorstand von Hoffnungszeichen e.V., der Organisation für Menschenrechte, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit in Konstanz. „Der tragische Tod der 22-Jährigen in Polizeigewahrsam und die landesweiten Proteste machten die im Iran herrschende Gewalt und Willkür des dortigen Regimes sichtbar“. Unter dem Motto „Frauen, Leben, Freiheit“ erhoben sich vor allem iranische Frauen und forderten Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und ein selbstbestimmtes Leben für alle Menschen im Iran, unabhängig von Glauben, Herkunft oder Geschlecht. „Es war ein einendes Anliegen aller, die Opfer diskriminierender Gesetze sind. Ein Großteil der iranischen Bevölkerung ist von diskriminierenden Gesetzen betroffen“, so Stieglitz.
Die Protestbewegung entwickelte sich rasch zu einer ernstzunehmenden politischen Bedrohung für die seit über 40 Jahren herrschende theokratische Elite. Das Regime reagierte mit brutaler Gewalt, um die Proteste niederzuschlagen. Hunderte Demonstranten, darunter Kinder, wurden verletzt, verhaftet oder sogar getötet. Tausende der über 20.000 Inhaftierten befinden sich nach wie vor unter menschenunwürdigen Bedingungen im Gefängnis und sind willkürlicher Polizeigewalt ausgesetzt.
„Es existieren zahlreiche verifizierte Berichte aus iranischen Gefängnissen, die den Verstoß gegen internationale Menschenrechtsnormen, insbesondere sexuelle Gewalt und Folter, dokumentieren“, berichtet Stieglitz. Die Anwesenheit internationaler Menschenrechtsorganisationen im Iran gestalte sich schwierig, da das islamische Regime einen offenen Dialog über Menschenrechte verweigere. „Hoffnungszeichen setzt sich für politische Gefangene im Iran ein und sucht alternative Wege, um den Druck von außen auf die Regierung zu erhöhen, damit diese internationale Menschenrechtsstandards einhält“, so Stieglitz weiter. Neben medialer Aufmerksamkeit können auch Briefe an inhaftierte Personen im Iran den Druck auf die Strafverfolgungsbehörde erhöhen und ihnen verdeutlichen, dass ihre willkürliche Gewalt nicht länger unbeachtet bleibt.
„Wir wollen den Gefangenen beistehen, ihnen Mut machen und uns mit ihren Forderungen nach Freiheit und Rechtsstaatlichkeit solidarisieren“, erklärt der Hoffnungszeichen-Vorstand. „Briefe spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie den Gefangenen im Kampf für Recht und Freiheit im Iran Hoffnung und Mut schenken“.
"Jina Mahsa Amini bleibt in Erinnerung" (Pressemeldung vom 12.09.2023)