Autor
Dr. Vincenzo Martella
Leiter Spenderbetreuung & Öffentlichkeitsarbeit
„Auf dem Weg zum Fluss spürte ich das Fruchtwasser an meinen Beinen und ich wusste, dass mein Kind bald auf die Welt kommen wird. Aber mein Mann war mit den Tieren auf der Weide und der Weg in die Klinik nach Amudat war zu weit. So habe ich mein Kind zu Hause geboren. Es ist eine Gnade Gottes, dass alles gutgegangen ist.“ Selina Chepokadanya hat schon zweimal erlebt, wie es ist, ein Kind zur Welt zu bringen. Der Heimatort der jungen Frau ist Kosike, in einer der ärmsten Gegenden Ugandas gelegen. Jetzt ist sie zum dritten Mal schwanger und wünscht sich nichts mehr als eine sichere Geburt.
Um Hilfe zu bekommen, mussten Schwangere oder Patienten früher zur 14 km entfernten Klinik laufen. Drei Stunden zu Fuß, das ist für Frauen mit Wehen oder Schwerkranke kaum zu machen. Zum Glück ist die Situation schon heute eine andere: Seit dem Sommer bietet Hoffnungszeichen auf dem Gelände der künftigen Klinik in Kosike zweimal in der Woche kostenlose Behandlungstage an. An jedem dieser Tage versorgt unser medizinisches Team rund 300 Patienten – Erwachsene und Kinder, die hauptsächlich an Malaria, Grippe, Augeninfektionen, Rheuma, Darmproblemen oder Wurmbefall erkrankt sind. Auch die mangelernährten Kinder in und um Kosike werden an den Behandlungstagen untersucht und sollen bald die für ihre Entwicklung so wichtige reichhaltige Spezialnahrung erhalten. Es ist nicht verwunderlich, dass immer mehr Familien sich in der Nähe unserer Gesundheitsstation niederlassen.
Sichere Geburten ermöglichen…
Auch die Säuglings- und Müttersterblichkeit ist in der Gegend um Kosike im Vergleich zum Rest Ugandas sehr hoch. Deswegen werden an den Behandlungstagen bereits jetzt Vorsorgeuntersuchungen für schwangere Frauen angeboten, die diese dankbar annehmen. Selina Chepokadanya sagt: „Ich bin froh, dass die Hebamme sich jetzt schon um mich kümmert und hoffe, dass sie auch zur Geburt da ist.“
Die medizinischen Helfer vermitteln den werdenden Müttern Sicherheit und Vertrauen. Viele Frauen hier sind in ihrer Kindheit beschnitten worden, wurden also der weiblichen Genitalverstümmelung unterzogen. Das erhöht das Risiko für Komplikationen. „Ich hatte große Schwierigkeiten bei den Geburten meiner beiden Kinder, die ich zu Hause zur Welt gebracht habe“, berichtet Selina Chepokadanya. Die schmerzliche Erinnerung daran spiegelt sich in ihrem Gesicht.
...durch den Bau des zentralen Behandlungsgebäudes
Die Behandlungstage sind ein Zwischenschritt auf dem Weg zur Fertigstellung der Gesundheitsstation. Der Bau macht große Fortschritte. Dank Ihrer Spenden gibt es inzwischen u. a. sauberes Wasser aus dem Klinik-Wasserturm und das Container-Lager für das zukünftige Ernährungsprogramm für die mangelernährten Kinder ist fast fertig.
Doch erst wenn das geplante Behandlungsgebäude steht, werden Frauen in Kosike sicher im Kreißsaal gebären können. Bis dahin gibt es noch viele Arbeiten zu bewältigen. Einen ordentlichen Teil der Baukosten für das Hautgebäude haben wir bereits zusammengetragen, für die Fertigstellung fehlen uns jetzt noch ca. 64.000 Euro. Die gute Nachricht ist: Mit Ihrer Hilfe können wir das schon bis zum Frühjahr bewältigen!
Liebe Leserinnen und Leser, wir suchen 320 Spender, die mit ihrem persönlichen Baustein von 200 Euro dieses wichtige Herzstück unserer Klinik ermöglichen. Mit Ihrer Spende helfen Sie, dass wir künftig jeden Tag den Schwangeren und Kranken in Kosike beistehen können. Und schon 30 Euro sind eine große Unterstützung, um die Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere wie Selina Chepokadanya sicherzustellen! Vielen Dank für Ihre Gabe.