Unterhalb der Armutsgrenze
Etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt in Armenien unterhalb der Armutsgrenze. Viele Haushalte sind verschuldet, da Einkommensmöglichkeiten für Nahrung fehlen. Gemüseanbau ist in einigen abgelegenen Regionen wie der Provinz Schirak in Nordarmenien aufgrund der schlechten Bodenbeschaffenheit kaum möglich. Daneben erschwert der andauernde Konflikt mit Aserbaidschan um die Region Bergkarabach die verheerende Lage.
Eisige Kälte, Hunger und Einsamkeit
In der Ortschaft Dschadschur in der Provinz Schirak sind Armut und Elend allgegenwärtig: Viele Menschen leben dort seit dem Erdbeben von 1988 noch immer in baufälligen Häusern oder maroden Wellblechhütten bzw. Containern, die ursprünglich als Notunterkünfte errichtet wurden. Im Winter bieten die renovierungsbedürftigen Behausungen kaum Schutz vor Schnee und Temperaturen von bis zu – 40 °C. Die eisige Kälte kriecht durch die Ritzen der provisorischen Decken und Wände. Für Reparaturen und warme Kleidung fehlt oftmals das Geld. Geheizt wird mit getrocknetem Kuhmist und dürren Ästen, welche die Kinder der Familien im Sommer sammeln.
Unter welchen Umständen die Menschen in Dschadschur leben, zeigen unsere Bilder:
Ein Leben im Stallgebäude
Unter solchen Umständen lebt auch die Familie Kirakosyan in Dschadschur: Das Ehepaar Anahit und Sargis Kirakosyan haust mit seinen zwei Kindern in einem Stallgebäude. Darin befinden sich ein Holzofen und ein Tisch mit je zwei Stühlen und Betten - mehr gibt es in dem Raum nicht. Die Wände sind graugrün und feucht, es gibt weder eine Tapete noch Bilder. Auf dem kalten Fliesenboden liegt kein Teppich. Die Fenster befinden sich, oft typisch für Nutzbauten, nicht auf Sichthöhe, sondern unter dem Dach, was die Düsternis nochmals verstärkt. Die beiden Kinder der Familie sind beim Besuch der Hoffnungszeichen-Mitarbeitenden schwer erkältet und werden von einem Verwandten im Nachbardorf umsorgt. Wie die Familie unter solch trostlosen Umständen tagein, tagaus leben kann, bleibt unbegreiflich.
Sargis und Anahit Kirakosyan haben keine feste Arbeit. Sie versuchen, ihr Auskommen als Tagelöhner zu sichern. Doch was schon im Sommer nur leidlich funktioniert, ist im bitterkalten armenischen Winter oft gar nicht möglich. Als Viehhirte hat Sargis nur im Sommer Arbeit, wenn die Tiere auf der Weide sind. Anahit arbeitet als Melkerin oder backt Brot für die Nachbarn.
Die Freude und Erleichterung des Ehepaars ist groß, als unsere Mitarbeitenden Aljona Zeytunyan und Wigen Aghanikjan ihnen Lebensmittel überbringen. Bitte helfen auch Sie bedürftigen Familien wie den Kirakosyans mit einem Hilfspaket. Ihr Beistand ist ein Segen für die Notleidenden und lässt sie die schwierigen Wintermonate überstehen.
Der Armut entkommen - mit unserem Schafsprojekt
Neben Anahit und Sargis sorgen sich noch viele weitere Eltern, wie sie ihre Familie versorgen können. Hoffnungszeichen leistet mit einem Schafsprojekt einigen der bedürftigsten Familien nachhaltige Hilfe. Schafe benötigen lediglich einen einfachen Stall und Weidefläche. Sie liefern Wolle, Fleisch und Milch und bieten bei Verkauf eine Einnahmequelle. 50 Haushalte erhalten als „Startkapital“ jeweils fünf Schafe. Durch die Aufzucht der Schafe können sich die Familien zum Teil selbst versorgen. Die jeweils ersten drei Lämmer einer Herde werden an andere Familien übergeben, sodass der Kreis der Empfänger wächst.
Unter den 50 begünstigten Haushalten ist die Familie Nahapetyan. Die betagten Großeltern und die jungen Leute mit ihrem kleinen Töchterchen. „Abends trinken wir immer Tee – dazu gibt es Brot und nun auch selbstgemachten Käse“, berichten sie stolz. Die fünfköpfige Familie lebte bisher in extremer Armut. Oma Manusch (63) und ihr Mann Serjik (64) sind bei dem schweren Erdbeben 1988 ins Elend gestürzt worden, zudem leidet Serjik an Lähmungserscheinungen. Sohn Schura (32) arbeitet normalerweise in der Ukraine, doch während der Corona-Pandemie war dies nicht möglich.
Gemeinsam gegen Armut
Hoffnungszeichen unterstützt seit 2008 bedürftige Familien sowie ältere und sozial benachteiligte Menschen in Nordarmenien mit:
- Hilfspaketen: Zwei Mal im Jahr verteilen wir Lebensmittel, darunter Speiseöl, Mehl, Zucker, Salz, Nudeln und Konserven, und Hygieneartikel wie Seife und Waschpulver an 150 mittellose Haushalte.
- dem nachhaltigen Schafprojekt: Ein Mal jährlich erhalten 50 der ärmsten Haushalte jeweils fünf Schafe. Diese ermöglichen den Familien, sich selbst zu versorgen und Einkommen durch den Verkauf von Wolle, Milchprodukten und den Lämmern zu erwirtschaften. Die ersten drei bei ihnen geborenen Lämmer werden an andere Familien übergeben, sodass sich die Gemeindemitglieder gegenseitig unterstützen und viele Bewohner davon profitieren.
Werden auch Sie Hoffnungsträger und schenken Sie verarmten Menschen in Armenien eine Perspektive. So können Sie helfen:
- 20 Euro - ein Tierarztbesuch für die Schafsherde mit Medikamenten und Impfungen
- 59 Euro - ein großes Hilfspaket mit Nahrungsmitteln, Artikeln zur Reinigung von Körper und Kleidung sowie kleinen Seelentröstern
- 90 Euro - ein Schaf inkl. Transport
Herzlichen Dank für jede Spende!
Helfen Sie dauerhaft
Die Armut ist in weiten Teilen des Landes allgegenwärtig. Deshalb ist unsere Hilfe unerlässlich. Mit einer Förderpartnerschaft helfen Sie langfristig, Armut und Hunger in Armenien zu bekämpfen.
Wählen Sie für eine Förderpartnerschaft einfach den Spendenzweck „Notlagen & Katastrophen“, Ihren Wunschbetrag sowie den Einzugsrhythmus und vermerken Sie Ihre persönlichen Daten. Selbstverständlich können Sie Ihre Einzugsermächtigung jederzeit ohne Angabe von Gründen widerrufen.
Jeder Betrag zählt. Besten Dank im Voraus!