Häuser und Felder durch Überschwemmungen zerstört
Mit starrem Blick und fassungslos schaut Apuol Maker (Name geändert) auf ihr zerstörtes Feld. Wo einst Erdnuss-, Mais-, Okra- und Kürbispflanzen standen, in voller Blüte und reich an Früchten, ist nur noch ein Schlammfeld zu sehen. Alles, was die 30-Jährige sich mühevoll über Monate erarbeitet hatte, um die Ernährung ihrer Familie sicherzustellen, wurde im September von schweren Überschwemmungen in kürzester Zeit hinweggespült. Gleich neben dem Feld erblickt die Frau noch Überreste ihres Zuhauses, in dem sie mit ihrem Ehemann und den drei Kindern lebte. „Alles wurde von den Wassermassen mitgerissen“, klagt Apuol. „Meine Felder, mein Zuhause. Alles ist zerstört.“
Mitten in der Nacht wurde die Familie von den Fluten überrascht. Als das Wasser immer weiter stieg, schnappte sich die Mutter ihre Kinder und ließ ihr Zuhause im Dorf Mayom schweren Herzens zurück. Ihr Mann arbeitete zu diesem Zeitpunkt in einem Viehlager und war nicht bei der Familie, als sich das Unglück ereignete. Apuol schlug mit ihren Kindern den Weg zu einem Verwandten ein, der nahe Rumbek lebt. Völlig erschöpft kamen sie nach einem fünfstündigen Fußmarsch dort an. Die Frau konnte fürs Erste wieder aufatmen, da sie sich und ihre Liebsten in Sicherheit wusste.
800.000 Menschen von Überschwemmungen betroffen
Zahlreiche Südsudanesen wurden ab Ende August von den verheerenden Überschwemmungen überrascht. Die sintflutartigen Regenfälle über Wochen hinweg ließen Flüsse über die Ufer treten. Wasserfluten bahnten sich ihren Weg in nahe gelegene Dörfer und Städte und hinterließen ein Bild der Verwüstung. Hütten wurden zerstört, Felder vernichtet, Hab und Gut weggeschwemmt. Wichtige Trinkwasserquellen sind verunreinigt – das erhöht die Gefahr für Krankheiten wie Cholera und Durchfall. Zudem ist das stehende Wasser in den Überschwemmungsgebieten eine ideale Brutstätte für Moskitos, wodurch mit einer steigenden Zahl an Malaria-Erkrankungen zu rechnen ist.
Schätzungen zufolge sind knapp 800.000 Menschen von dieser Naturgewalt betroffen und leiden nun unter den katastrophalen Folgen. Die meisten leben in den Regionen Upper Nile, Bhar El Gazal und Lakes. Die Wassermassen stürzten die Menschen des ohnehin bitterarmen Landes in eine weitere Krise, dabei sind schon jetzt zwei von drei Südsudanesen auf humanitäre Hilfe angewiesen – darunter 4,5 Mio. Kinder.
Überschwemmungen im Südsudan sind grundsätzlich keine Seltenheit. Doch die Intensität und Häufigkeit solcher Naturkatastrophen und die hieraus resultierende Ernährungsunsicherheit nehmen zu. Auch Martha Adol (Name geändert) ist Betroffene der Wetterextreme – die Frau erzählt: „Die Fluten kamen kurz vor der Erntezeit, und sie haben alles weggespült. Dadurch haben wir nichts zu essen.“ Die 40-Jährige ist in großer Sorge – womit soll sie Mahlzeiten für ihre Kinder kochen? Auch ihre Familie verlor ihr Zuhause und lebt jetzt in einer provisorischen Unterkunft aus Palmzweigen. Zudem sind Marthas Kinder erkrankt, sie leiden an Malaria und Lungenentzündung.
Fluthilfe für die Ärmsten
Gemeinsam mit der katholischen Diözese Rumbek leistet Hoffnungszeichen akute Nothilfe. 250 von den Überschwemmungen besonders betroffene Haushalte, vor allem Frauen mit Kindern und ältere Menschen, erhalten große Lebensmittelpakete mit Maismehl (knapp 50 kg), Linsen (4 kg), Speiseöl (3 l) und Salz (0,5 kg). So ist der akute Hunger der Ärmsten für mehrere Wochen gestillt. Auch Moskitonetze werden an 35 Familien übergeben, damit sich die Menschen vor Malaria schützen können.
Die Fluten haben vielen Menschen alles genommen. Gemeinsam mit Ihnen möchten wir den Notleidenden beistehen.
- Für 15 Euro erhalten zwei Haushalte ein Moskitonetz.
- Mit 55 Euro ermöglichen Sie einer Familie wie der von Apuol Maker ein großes Hilfspaket mit Lebensmitteln.
Mit Ihrer Gabe (Spendenstichwort „Südsudan“) schenken Sie den Menschen Hoffnung inmitten des Leids und senden ihnen ein Zeichen der Solidarität. Wir danken Ihnen für jede Spende!