Kriegsszenen im Kaukasus - Explosionen, brennende Panzer, zerstörte Gebäude. Dramatische Bilder erreichen uns seit Ende September aus Bergkarabach, wo der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan erneut entfacht ist. Nach schweren Kämpfen mit zahlreichen Toten und Verletzten in der umstrittenen Region Bergkarabach riefen die beiden beteiligten Länder den Kriegszustand aus und haben ihre Truppen mobilisiert. Die verfeindeten Staaten geben sich gegenseitig die Schuld an dieser neuerlichen Eskalation. Leidtragende des Konflikts sind die verarmten Menschen. Manche können sich in Bunker retten, doch zu viele Zivilisten bleiben schutzlos und voller Angst in ihren Wellblechhütten zurück. Insbesondere ältere Bewohner erinnern sich mit Schrecken zurück an das Leid des Unabhängigkeitskrieges Anfang der 1990er.
Inzwischen steht Stepanakert, Haupstadt von Bergkarabach, unter regelmäßigem schweren Beschuss, stündlich heulen die Alarmsirenen. Die Gefechte hätten bereits die Hälfte der knapp 150.000 Bewohner Bergkarabachs in die Flucht getrieben - darunter fast ausschließlich Frauen und Kinder. Ungeachtet der bereits dreimal vereinbarten Waffenruhe kämpfen armenische und aserbaidschanische Streitkräfte weiter um das seit Jahrzehnten umstrittene Gebiet. Die Fronten sind verhärtet und die Spirale der Gewalt dreht sich immer schneller.
Eine geschundene Region
In der Kaukasusregion Bergkarabach fehlt es vielen Menschen am Nötigsten und ein großer Teil der Bewohner lebt in prekären Verhältnissen. Der immer wieder aufflammende militärische Konflikt und die weitflächigen Zerstörungen, die Gefahr durch tausende Landminen, Armut und eine hohe Arbeitslosigkeit zehren an den Kräften der Menschen. Schwere persönliche Schicksale machen den Alltag vieler Einwohner zu einem erbarmungslosen Überlebenskampf. Das Wiederaufflammen des Kriegs verschärft die ohnehin kritische Situation der Bevölkerung.
Hoffnungszeichen engagiert sich seit 26 Jahren mit Nothilfemaßnahmen im christlich-armenisch besiedelten Bergkarabach. Zweimal im Jahr – im Spätsommer sowie im Frühjahr – überbringen unsere Mitarbeiter Aljona Zeytunyan und Wigen Aghanikjan notleidenen Familien, Waisen, alleinstehenden älteren Menschen und Kriegswitwen in Bergkarabach Hilfspakete mit Nahrungsmitteln; zuletzt vor wenigen Wochen. Zudem engagieren wir uns für Minenopfer und unterstützen ein Prothesenzentrum in der Hauptstadt Stepanakert, in dem zahlreiche Minengeschädigte passgenaue Prothesen oder Reparaturen erhalten.
Wir möchten Betroffenen beistehen!
Die notleidende Bevölkerung in Bergkarabach braucht unsere Unterstützung. Die ohnehin schlechte humanitäre Situation im Land hat sich durch den Konflikt weiter verschärft. Anstehende Ernten drohen beeinträchtigt zu werden und zu einem Hungerwinter zu führen. Eine weitere Kriegsfolge sind Tausende von Flüchtlingen, die sich vor den Kämpfen in Sicherheit bringen müssen.
Wir wollen die Projekte, die Hoffnungszeichen schon seit vielen Jahren in Bergkarabach betreibt, fortsetzen und haben auch weitere Hilfsmaßnahmen initiiert: Gemeinsam mit unserem Partner "Fund for Armenian Relief" stehen wir 150 aus Bergkarabach geflüchteten Familien bei - in den armenischen Städten Goris und Eriwan erhalten insbesondere Frauen und Kinder Nahrungsmittel, Kleidung, Schulsachen, Bettzeug sowie Hygieneartikel. Mit Ihrer Spende, liebe Leserinnen und Leser, geben Sie den Betroffenen in Bergkarabach Kraft und Hoffnung in dieser schweren Zeit. Wir danken Ihnen von Herzen für Ihr Gebet und Ihr Engagement!
So helfen Sie einer aus Bergkarabach geflüchteten Familie:
- 23 € für Hygieneartikel (Seife, Windeln, Zahncreme,…)
- 35 € für Kleidung, Schuhe und Bettlaken
- 39 € für ein Nahrungsmittelpaket (Nudeln, Öl, Tee,…)
Vielen Dank!
Jetzt dauerhaft helfen!
Solange die Waffen nicht ruhen und Menschen auf der Flucht sind, werden Projekte dieser Art noch längere Zeit vonnöten sein. Mit unserer Förderpartnerschaft „Notlagen & Katastrophen“ ermöglichen Sie es uns, in Akutsituationen wie diesen Soforthilfe zu leisten und auch längerfristige Nothilfe sicherzustellen. Werden Sie jetzt Förderpartner und spenden Sie per Einzugsermächtigung regelmäßig einen Betrag Ihrer Wahl.
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Statement by Sign of Hope on the Nagorno-Karabakh conflict
Dauerleid für Menschen in Bergkarabach (Pressemitteilung vom 28.09.2020)