Bergkarabach

Das Schicksal hat ihr alles genommen

Die Konflikte um die Region Bergkarabach prägen das Leben der Menschen. Viele finden sich in bitterer Armut und seelischer Trauer wieder.
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Gyulizar Matevossyan (82) ist vom Leben gezeichnet. Die Frau lebt in Armut und Einsamkeit. Ein Lichtblick im Alltag der betagten Dame ist das Hilfspaket von Hoffnungszeichen.
Gyulizar Matevossyan (82) ist vom Leben gezeichnet. Die Frau lebt in Armut und Einsamkeit. Ein Lichtblick im Alltag der betagten Dame ist das Hilfspaket von Hoffnungszeichen.

Krieg, immer wieder Krieg

Vor einigen Wochen wieder schmerzhaft und akut in die europäische Wahrnehmung gerückt, ist er in Bergkarabach regelmäßiger Begleiter. Mal mit ruhigen Phasen, mal neu aufflammend, und immer mit Ängsten, Trauer und Armut einhergehend. Gyulizar Matevossyan kennt den Krieg ihr Leben lang.

Geboren wurde die 82-Jährige, als der Zweite Weltkrieg wütete. Eine Familie gründete sie in den Jahren des Kalten Krieges, einer Phase der latenten globalen Bedrohung. Dann schließlich der schlimmstmögliche Schicksalsschlag: Ihre beiden Söhne kamen Anfang der 1990er ums Leben, als nach Zusammenbruch des „Vielvölkerstaates“ Sowjetunion ein blutiger Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan ausbrach. Als Soldatenkind geboren, musste Gyulizar als Soldatenmutter ihre Söhne zu Grabe tragen. Im Herbst 2020 gab es erneut Krieg um Bergkarabach. Mit all diesen Kämpfen kam das Elend, welches sie seit über 30 Jahren begleitet. Seit 2005 ist Gyulizar zudem verwitwet. Ihr Mann erlag einem Herzinfarkt. Diese vielen Jahre in Einsamkeit, Trauer und Mangel haben die Frau geprägt.

Unsere Mitarbeiterin Aljona Zeytunyan überprüft die Hilfspakete vor ihrer Verladung. Die darin enthaltenen Lebensmittel stillen den Hunger der Ärmsten für Wochen.
Unsere Mitarbeiterin Aljona Zeytunyan überprüft die Hilfspakete vor ihrer Verladung. Die darin enthaltenen Lebensmittel stillen den Hunger der Ärmsten für Wochen.

Tränen der Dankbarkeit

Als unsere Mitarbeiter Aljona Zeytunyan und Wigen Aghanikjan ihr das erste Mal begegnen, ist sie, gestützt auf einen Stock, mit mühsamen kleinen Schritten zum Verwaltungshaus des Dorfes Kolchozashen in der Provinz Martuni unterwegs. Es gebe dort Hilfe, hat sie gehört. Und tatsächlich steht Gyulizar auf der Liste der Empfänger unserer Hilfsaktion. Zu diesem Zeitpunkt lebt sie schon drei Monate ohne Strom, denn ihre kleine Rente reicht wie vielen anderen nicht für die notwendigsten Bedürfnisse. Unser Hilfspaket ist da eine große Entlastung für die Seniorin. Tränen stehen in ihren Augen, und sie bleibt stumm vor Ergriffenheit. Gyulizar hat so viel Leid erlebt, dass ihr ein kleines Glück die Worte nimmt.

Unsere Hilfe für weitere verarmte Haushalte

So wie ihr hilft Hoffnungszeichen zweimal jährlich 150 alleinstehenden Älteren, Waisen und verarmten Familien. Unsere Mitarbeiter möchten bereits in den kommenden Tagen wieder aufbrechen und die segensreiche Hilfe zu den Ärmsten direkt in die Dörfer bringen. Jeder Betrag hilft, die Pakete zu füllen. Mit 65 Euro ermöglichen Sie einem Haushalt ein großes Hilfspaket mit Nahrungsmitteln wie Linsen, Mehl und Konserven. Danke, dass Sie den Menschen in Bergkarabach Ihre Hand reichen!

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