Elobu Nabukahinaza Eligu aus der Gemeinde Mukura Occur ist ein stolzer Mann. Man kann sein hartes Leben, voller Arbeit und Entbehrungen, aber auch mit Erfolg und Glück, in seinem Gesicht und an seinem zwar alten, dennoch starken Körper ablesen. Stolz ist er auf das was er geschaffen hat, seitdem er Teil der Gruppe von Bauern ist, die von unserer Partnerorganisation SOCADIDO in sogenannten Feldschulen betreut wird. Gemeinschaftlich wird darauf hingearbeitet, dass sich die Familien mit der Zeit selbst ernähren können und Geld mit der Ernte verdienen. Das Prinzip der Gruppen ist einfach, doch erfordert es Mut, Dinge zu verändern, Geduld und eine starke und vertrauensvolle Gemeinschaft. Es ist ein Weg hinaus aus der Armut und aus dem Hunger.
Erfolgreiche Landwirtschaft
In Uganda besteht der Landwirtschaftssektor vornehmlich aus Kleinbauern und ist u. a. vom Anbau von Nahrungspflanzen, Fischerei und Viehzucht geprägt – dies sichert aber meist nicht den Lebensunterhalt. Schlechte Böden, Abhängigkeit von Regen und eingeschränkter Zugang zu Märkten führten zu einer Ernährungsunsicherheit in der Region. Deswegen sind die Feldschulen so wichtig. Angeleitet von Mitarbeitern von SOCADIDO werden die idealen Anbautechniken besprochen und wie man die Produkte vermarkten kann. In den Gruppen werden die Felder bestellt, es wird gemeinsam angepflanzt, geerntet, sich ausgetauscht und die Ernte verkauft. Am Ende des Jahres wirdneues Saatgut gekauft und die Überschüsse werden gerecht
verteilt. Zur Rücklagenbildung bringt jeder etwas mit ein, so wie gerade möglich, und stellt Land, Ochsen oder Arbeitskraft. „Learning by seeing by doing“, lautet das Motto, also etwas Erlernen, indem man es sieht und dann selber macht, erklärt Hoffnungszeichen-Projektkoordinator Simon Tremmel: „Es werden herkömmliche Anbau-Praktiken mit guter fachlicher Praxis verglichen und der Einsatz von verschiedenen Pestiziden erörtert. Neben den Tätigkeiten in der Gruppe hat jeder Teilnehmer noch seine eigenen Hausgärten. So profitiert auch die Familie von dem Wissen und hat Nahrung.“ Er war begeistert von Engagement und Motivation der Gruppen, die er im Januar besuchte: „Besonders beeindruckt hat mich, von den Mitgliedern aller Kleinbauern-Feldschulen stolz demonstriert zu bekommen, dass sie erfolgreich zusammen landwirtschaftlichen Anbau betreiben und ihre organisierten Spar- und Kreditgemeinschaften problemlos funktionieren.“
Wege aus Armut und Hunger
Auch Stella Rose Atiang wäre gerne in einer Feldschule. Sie lebt mit ihren sieben Kindern, das jüngste sechs Jahre alt, und ihrem Mann im Dorf Alele. Ihr größter Wunsch: genug zu Essen, und Einkommen, um alle ihre Kinder zur Schule schicken, medizinische Betreuung finanzieren und sich Ochsen für die Landwirtschaft beschaffen zu können. „Momentan verkaufe ich Feuerholz im Distrikt Kumi auf der anderen Seite des Sees. Oft muss ich über Nacht dort bleiben, da es so zeitaufwendig ist. Sonst arbeite ich noch als Tagelöhnerin auf Äckern und in Gärten.“ Manchmal tauscht Stella das Feuerholz auch direkt gegen Essen, denn das was sie selbe jährlich anbaut und erntet reicht meist nur für zwei Monate. Die Familie hat kein Vieh oder Werkzeug. Alles wird mit den bloßen Händen gesät, eingegraben und geerntet. Ihr Ehemann versucht Fische zu fangen und sie zu verkaufen – doch oft ohne Erfolg. Meist haben sie nur eine Mahlzeit am Tag. „Als ich die Familie um 14.30 Uhr traf, hatten sie noch nichts gegessen“, erzählt unser Kollege. Durch die mangelhafte Ernährung sind auch Krankheiten ständige Begleiter. Das alles soll sich ändern. Aus eigener Kraft scheint es dem Ehepaar kaum möglich, den Lebensunterhalt zu sichern.
Doch damit noch mehr Familien, genauso wie die von Elobu Eligu, ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen können, plant Hoffnungszeichen weitere solcher Feldschulen zu unterstützen. Ob 10, 100 oder 1.000 Euro, jede Gabe oder Projektpartnerschaft unter dem Stichwort „Uganda“ ist eine sinnvolle Investition in die Fähigkeiten der Menschen auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Vielen Dank.