Die Ernährungssituation ist in weiten Teilen des Südsudans katastrophal. Laut Angaben der Vereinten Nationen (VN) hat fast jeder zweite Südsudanese nicht genug zu essen. Im Februar letzten Jahres wurde in zwei Regionen sogar eine Hungersnot ausgerufen. Gründe sind der langjährige Bürgerkrieg und lokale Konflikte wie zum Beispiel der Raub von Vieh unter verfeindeten Stämmen. „Jedwede Beschreibung versagt dabei, das tatsächliche Ausmaß dieser Katastrophe greifbar zu machen“, beschreibt Hoffnungszeichen-Mitarbeiter Chol Thomas Dongrin die Lage in Rumbek.
Die wichtige Hilfe der Loreto-Schwestern
In der Schule der Loreto-Schwestern in Maker Kuei (Rumbek) wird die Versorgung von 1.380 Schülern und Angestellten täglich gewährleistet. Bis vor kurzem geschah das noch durch das Kochen in großen Blechtöpfen auf offenen Feuern unter Bäumen. Dank des Beistandes unserer Spender konnten wir im vergangenen Jahr für die Anschaffung von praktischen Gaskochern sorgen, welche die ohnehin anstrengende Arbeit der Köche wesentlich erleichtern. Für die Kinder und Erwachsenen ist die tägliche Mahlzeit in der Schule oft die einzige am Tag. „Zu Hause essen wir manchmal zu Abend zusammen“, erzählt der elfjährige Schüler Laat Mabor, der aus dem Dorf Adol stammt und noch fünf Geschwister hat. „Hier in der Schule esse ich aber jeden Tag sicher.“ So kann sich der Junge besser auf das Lernen konzentrieren. Die Hilfe der Loreto-Schwestern kommt nicht nur den Schülern, sondern auch den Angestellten und ihren Familien zugute. Die 22-jährige Hellena Athie ist als Betreuerin bei den kleinsten Schülern angestellt, zwei ihrer Geschwister gehen selbst noch in diese Schule. Sie berichtet: „Die Lage zu Hause ist schwierig, weil wir eine große Familie sind. Ich helfe, wie ich kann mit meinem kleinen Einkommen. Am Monatsende erhalten wir – den Schwestern sei Dank – einen Sack mit Sorghum, was uns als Familie unglaublich hilft.“
Lebensmittelpreise enorm gestiegen
Doch gerade diese Versorgung ist für die Schwestern extrem schwierig geworden. Seit im Juli 2016 erneut Kampfhandlungen ausbrachen, sind die Nahrungsmittelpreise zudem um mehr als 500 % angestiegen. Unser Mitarbeiter Chol Thomas Dongrin berichtet: „Die Menschen vor Ort sind verzweifelt, ihr südsudanesischer Schilling ist praktisch nichts mehr wert.“ Durch die Vielzahl der Binnenflüchtlinge, die aus den angrenzenden Konfliktregionen nach Rumbek kommen, ist die Situation weiter angespannt. Die aktuelle Notlage trifft Kinder in besonderem Maße. Die Zahl der mangelernährten Kleinkinder ist stark gestiegen. Auf dem Gelände der Loreto-Schule müssen deswegen pro Monat im Durchschnitt 120 Kinder unter fünf Jahren ernährungstherapeutisch betreut werden. Zusätzlich werden monatliche Rationen an die 160 einkommensschwächsten Familien der Gemeinde ausgegeben, was mindestens 1.120 Menschen zugutekommt. Doch durch den extremen Kostenanstieg bei den Lebensmitteln und eine gestiegene Anzahl an Flüchtlings-Schülern haben die Loreto-Schwester große Probleme, die Versorgung auch weiterhin wie gewohnt sicherzustellen.
Stark gefordert sind die Schwestern im Moment auch mit dem Bau einer Basisgesundheitsstation auf dem Schulgelände, welche die primäre Gesundheitsversorgung in der Region ermöglichen soll. Helfen Sie, liebe Spenderinnen und Spender, die segensreiche und fordernde Arbeit der Loreto-Schwestern in Rumbek in dieser schwierigen Zeit weiter zu unterstützen. Mit 20 Euro (Spendenstichwort „Südsudan”) unterstützen Sie die Schulspeisung für ein Kind. 60 Euro helfen einer bedürftigen Familie mit einem Sack Bohnen. Haben Sie vielen Dank!