Pliska Masakimana schaut mir erschöpft und verzweifelt in die Augen. Auf ihrem Arm trägt sie eines ihrer Kinder, auf den Rücken gebunden ein zweites. „Es ist schwierig, hier zu sein. Ich habe gerade Malaria. Meine Kinder haben Durchfall. Meistens ist jemand von uns krank. Wir benötigen dringend mehr Platz, Kleidung und Hygieneartikel. Am Tag essen wir nur einmal.“ Die von den langen Strapazen gezeichnete Frau ist mit ihrer siebenköpfi gen Familie vor einem Jahr ohne Hab und Gut vor der Gewalt in der burundischen Hauptstadt Bujumbura geflohen, die seit Ausbruch der politischen Krise im April 2015 das Land in Aufruhr versetzt. Seitdem verharrt sie wartend im Flüchtlingslager Mahama. Wenige Schritte weiter steht Beatrice Tichirembe mit ihrem Neugeborenen auf dem Arm. Sie ist 22 Jahre alt, ihr Baby Diane kam vier Tage zuvor in Mahama zur Welt. Die Burunderin kam zwölf Monate zuvor alleine im Lager an und ist heute zu schwach, um ihre kleine Tochter zu stillen. „Ich sollte getötet werden. Ich weiß nicht, von wem oder warum. Ich bin gerannt und habe einen Bus erreicht, der mich hierher gebracht hat. Ich habe keine Hoffnung, und ich weiß nicht, wohin ich gehen soll. Ich sehe keine Zukunft für mich.“ Der größte Wunsch der jungen Frau ist es, in ihre Heimat zurückzukehren und zu sehen, ob ihre Eltern noch leben.
Als ich zusammen mit unserem lokalen Projektpartner Youth With A Mission Rwanda (YWAM) durch das Camp fahre, haben sich lange Schlangen vor den Lebensmittelausgaben gebildet. Die Stimmung ist betriebsam, und doch liegen Resignation und Anspannung in der Luft . „Mahama Camp“ befindet sich im Südosten Ruandas unweit der Grenze zu Tansania, und es wächst kontinuierlich. Derzeit leben hier mehr als 51.000 Menschen, eine eigene Stadt. Die Lebensbedingungen sind schwierig. Wasser und Nahrungsmittel werden rationiert, feste Unterkünft e können nur für einen Teil der Bewohner bereitgestellt werden. Ein Großteil der Menschen muss in engen Zelten hausen, und grundlegendste Produkte für ein menschenwürdiges Leben sind Mangelware.
Hoffnung für die Schwächsten
Unser Partner YWAM hat die verletzlichsten Menschen und ihre dringendsten Bedürfnisse identifi ziert. 480 Mütter und ihre Neugeborenen sowie besonders benachteiligte Frauen und Mädchen, darunter Waisen, Alleinstehende und Kranke, erhalten durch die Unterstützung von Hoff nungszeichen schnelle und unbürokratische Hilfe. Nahrungsergänzungsmittel und Hygieneprodukte, aber auch Matratzen, Decken, Wasserkanister, Töpfe und Essgeschirr werden überreicht. YWAM betreut die schwächsten Flüchtlinge im Camp durch individuelle Gespräche und mit Gemeinschaft saktivitäten. So singt und betet die Partnerorganisation auch heute gemeinsam mit den Frauen und Mädchen, deren tägliche Not an diesem Tag etwas gelindert wird. Ein Set der genannten Hygiene- und Gebrauchsgüter kostet 60 Euro und hilft der Vorbeugung von Krankheiten immens. Liebe Spenderinnen und Spender, mit Ihren Beiträgen unter dem Spendenstichwort „Burundi“ wird Flüchtlingen wie Pliska und Beatrice in ihrer widrigen Situation ein gesünderer und besserer Alltag ermöglicht. Die Dankbarkeit der Menschen ist Ihnen gewiss.