Südsudan

Nur noch Haut und Knochen

In der Region Rumbek leiden zahlreiche Kinder unter Mangelernährung und sind schwer krank. Ihre Körper sind gezeichnet von Armut, Hunger und Not. Wir leisten Beistand für die Kleinsten.
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Makol Mading ist mit seinen Kräften am Ende. Der Zweijährige leidet neben Malaria und Durchfall an einer lebensbedrohlichen Mangelernährung.
Makol Mading ist mit seinen Kräften am Ende. Der Zweijährige leidet neben Malaria und Durchfall an einer lebensbedrohlichen Mangelernährung.

Die großen schmerzerfüllten Augen von Makol Mading erzählen eine Geschichte von Leid und Elend. Unvorstellbare Qualen musste der Junge in seinen zwei Lebensjahren bereits ertragen. Erschöpft, abgemagert und krank sitzt er auf dem Schoß seiner Mutter. Die Rippen stehen hervor, die Arme sind dürr und gleichen einem Besenstiel. Der Kopf des Kindes erscheint auf dem kleinen gebrechlichen Körper viel zu groß. Seit Wochen leidet der Junge an wässrigem Durchfall und ist vollkommen dehydriert. Makol weint fast ununterbrochen und klammert sich hilfesuchend an seine Mutter. Er ist mit seinen Kräften am Ende.

Dem Hungertod nah

„Makol geht es bereits seit Wochen schlecht“, erzählt seine Mutter Adeng Maker. Rund um ihr Heimatdorf gibt es weit und breit keine medizinische Versorgung, und so konnte ihr Kind nicht behandelt werden. „Ständig erbrach er sich und hatte keinen Appetit mehr. Er bekam hohes Fieber und verlor schnell an Gewicht.“

Verzweifelt und in großer Sorge um ihr Kind nahm Adeng Maker den langen Weg zur Klinik in Rumbek auf sich. „Ich bin mit Makol zu Fuß gekommen. Wegen Überschwemmungen konnten wir nirgendwo mitfahren. Vier Tage lang waren wir unterwegs, da unser Dorf gut 90 Kilometer nördlich von hier liegt. Auf dem Weg hatten wir nur schmutziges Wasser zu trinken, von dem mein Kind Durchfall bekam“, erzählt die Frau betroffen.

Die Krankenstation der Diözese Rumbek ist Anlaufpunkt für viele Patienten. Sowohl mangelernährten Kindern als auch Schwerkranken, Behinderten, Schwangeren, Alten und Waisen wird hier geholfen.

Für die Menschen in der Region Rumbek ist die Klinik der Diözese seit vielen Jahren eine lebenswichtige Anlaufstelle bei Krankheit, Unterernährung oder Schwangerschaft. Von Hoffnungszeichen e.V. ab 2012 selbst betrieben, wird die Krankenstation seit 2017 von der Diözese Rumbek geleitet. Hoffnungszeichen unterstützte in der Folge die Arbeit der Diözese direkt mit Hilfsgütern, Medikamenten sowie Lohnzuschüssen; seit 2019 stellen wir den Missionarinnen der Nächstenliebe Hilfsgüter und Nahrungsmittel zur Verfügung.

Als die beiden in der Krankenstation der Diözese Rumbek ankommen, nimmt sich das medizinische Personal sofort des ausgemergelten Jungen an. Abraham Makuei, Ernährungsberater der Einrichtung, ist schockiert über den Zustand des Kindes und diagnostiziert: „Makol leidet neben Malaria an einer schweren Mangelernährung. Der aufgeblähte Bauch ist ein eindeutiges Zeichen dafür. Mit einem speziellen Maßband habe ich am Oberarm den Grad seiner Unterernährung ermittelt – der Wert ist im roten Bereich. Makol ist in einem kritischen Zustand – wir müssen ihn schnellstens behandeln.“ In der Klinik erhält das Kind umgehend die nötigen Medikamente. Zusätzlich wird Makol in die Obhut der benachbarten Missionarinnen der Nächstenliebe gegeben, die im Rahmen eines Ernährungsprogramms mangelernährte Mädchen und Jungen mit energiereicher Aufbaunahrung und Vitaminpräparaten helfen, wieder zu Kräften zu kommen.

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Kein Essen, nur Hunger

Makols Familie stammt aus bescheidenen Verhältnissen und lebt im abgeschiedenen Dorf Meen im Bezirk Rumbek North im Bundesstaat Lakes. Seine Eltern haben keine Schulbildung und betreiben Land- und Viehwirtschaft. Wiederkehrende lokale Konflikte sowie Wetterextreme bedrohen die Lebensgrundlage der Menschen und sorgen für Armut und eine hohe Ernährungsunsicherheit in der Region. Hinzu kommen die Auswirkungen der Corona-Pandemie: Versorgungsketten sind unterbrochen, Grundnahrungsmittel fehlen, Lebensmittel sind kaum noch bezahlbar.

Angesichts der sich verschärfenden Not haben wir eine Hilfslieferung initiiert. Insbesondere möchten wir den Menschen in ihrem Hungerleid beistehen, und so wollen wir den Ordensschwestern für ihren Dienst zugunsten der Ärmsten wichtige Lebensmittel wie Reis, Linsen, Salz und Speiseöl zur Verfügung stellen.

Für mangelernährte Kinder sind Hochenergiekekse und Spezialmilch dabei. Auch mit Hilfsgütern wie Seife, Bettzeug und Kleidung müssen die Bedürigen versorgt werden. Das besondere Augenmerk unseres Projektpartners gilt – neben mangelernährten Kindern – Waisen, Versehrten, psychisch Erkrankten sowie geschwächten und auf sich gestellten älteren Menschen.

satzungsgemäße Arbeit von Hoffnungszeichen

Von jedem gespendeten Euro kommen 92 ct unserer satzungsgemäßen Arbeit zugute. Mehr dazu auf S. 13 unseres Jahresberichts 2023.

Auf dem Weg der Besserung

Makol ist nun seit etwa einer Woche im Ernährungsprogramm der Schwestern. Regelmäßig kontrollieren Mitarbeiter der Klinik seinen Gesundheitszustand. Noch immer ist der Junge schwach, doch er befindet sich auf dem Weg der Besserung. „Durch die Medizin ist sein Fieber gesunken und der Durchfall weniger geworden. Makol kann auch die Spezialnahrung bei sich behalten. Ich hoffe, dass er vollständig gesund wird,“ wünscht sich Mutter Adeng Maker.

Liebe Leserinnen und Leser, lassen Sie uns hungernden Kindern und ihren besorgten Müttern Hoffnung schenken. Unterstützen Sie unsere Hilfsaktion für die Menschen in Rumbek und ermöglichen Sie den Kleinsten wie Makol lebensrettende Behandlungen und den Bedürigsten wichtige Hilfsgüter. Jeder Beitrag ist ein großer Segen für Notleidende im Südsudan. Wir danken Ihnen von Herzen.

So können Sie helfen:

  • 10 € - Seife zur Krankheitsvorbeugung
  • 20 € - Bekleidung für eine Person
  • 25 € - Spezialnahrung für ein Kind wie Makol
  • 50 € - Ein großer Sack Reis für viele Hungernde
  • 100 € - Bettzeug und Matratzen für eine Familie
  • 720 € - Für 24 Säcke Linsen (ges. 480 kg)

Vielen Dank!

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Jeden Tag ist der Andrang in der Klinik in Rumbek groß. Mütter, die mit ihren Kindern oft stundenlange Fußmärsche hinter sich haben, warten geduldig.
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