Der elfjährige Madeng Makhoi (Name geändert) ist dünn und klein. Man sieht ihm an, dass er zu wenig isst. Manchmal wird er von seinen Klassenkameraden wegen seiner Schwächlichkeit verspottet. In der Diözese Rumbek bekommen erschreckend viele Kinder wie Madeng zu Hause nicht genügend Nahrung. Seine Mutter muss den Jungen und seine beiden Brüder alleine durchbringen und für Essen sorgen, nachdem der Vater vor zwei Jahren gestorben ist. Sie versucht, durch Verkauf von Tee etwas Geld zu verdienen, doch die massiven Beschränkungen durch die Covid-19 Pandemie ließen ihr kleines Geschäft einbrechen. So hat die Familie, die in einer selbst zusammengezimmerten Hütte lebt, noch weniger zu essen.
Lernen, um der Armut zu entkommen
Für Familien wie die von Madeng Makhoi ist Bildung langfristig der beste Weg aus der Armut. Das belegen Studien der Vereinten Nationen. Doch Armut hält Kinder und Jugendliche vom Schulbesuch ab. Dieses Dilemma will Hoffnungszeichen zusammen mit der katholischen Diözese Rumbek durchbrechen: Das gemeinsame Projekt „Bildung schenkt Zukunft – Armut und Hunger besiegen“ fördert die Schul- und Berufsausbildung in der Region (wir berichteten im Februar). Madeng Makhoi besucht eine der Projektschulen – die Comboni-Grundschule in der Stadt Rumbek. Insgesamt sind es über ein Dutzend Schulen im Gebiet der Diözese, die neue Klassenzimmer mit Schulbänken und Schultafeln sowie Waschräume und Latrinen erhalten. Früher fand der Unterricht oft unter einem Baum statt. Durch das Projekt gibt es erstmals Schulräume, die den Namen verdienen.
Ein weiterer wichtiger Schritt sind Lehrerfortbildungen und Fördermaßnahmen speziell für Mädchen und traumatisierte Kinder. Durch extreme Armut, wie sie Madeng Makhoi erlebt, und vor allem durch Gewalterfahrung sind Kinder oft von einem Trauma belastet, das einen erfolgreichen Schulbesuch sehr erschwert. Durch spezielle Fortbildungen geschulte Berater wie Paul Kajang identifizieren solche Kinder und sorgen für die nötige Hilfe. „Madengs Familie lebt in extremer Armut, und wegen der schlechten Ernährung hat er wenig Kraft," so Paul Kajang. „Wir haben ihn in die Gruppe der Kinder aufgenommen, die wegen eines Traumas besonders gefördert werden.“
Das Bildungsprojekt trägt entscheidend dazu bei, eine Basis zu schaffen, auf der die Schulen der Diözese langfristig aufbauen können. „Die Schulleiter sind sehr froh über die Zusammenarbeit“, betont Chol Thomas Dongrin, der für Hoffnungszeichen die geförderten Schulen regelmäßig besucht. „Dank der Aufbauarbeiten des Projektes entfalten auch die Eigeninitiativen der Schulen – etwa die sehr wichtigen Schulspeisungen – ihre segensreiche Wirkung. Gerade unterernährte Kinder wie Madeng Makhoi erhalten so auf allen Ebenen Hilfe und Förderung.“
Kleine Schritte auf einem langen Weg
Gerade jetzt, nach Wiedereröffnung der Schulen nach einer Corona-Pause, ist der Hilfebedarf vieler Kinder größer denn je. Auch kleine Gesten sind es, die helfen: Madeng erhält endlich intakte Schulsachen und eine Schultasche. Das ermutigt den Jungen, regelmäßig zur Schule zu kommen. Er ist fest entschlossen, sich nicht unterkriegen zu lassen und seine Chance zu nutzen: „Ich will mich anstrengen, um meinen Abschluss zu schaffen. Und dann werde ich das Leben für meine Mutter und meine Geschwister besser machen.“
Sie, liebe Leserinnen und Leser, können Madeng und weitere 8.000 Kinder und Jugendliche auf diesem Weg begleiten. Jede Gabe für sich ist ein Schritt auf einer langen Straße, die aber letztlich zum Ziel führt. Danke, dass Sie uns und die Kinder in Rumbek begleiten!
So können Sie helfen:
- 23 € - Schulgebühr pro Jahr für ein Kind wie Madeng
- 50 € - Für Bau und Ausstattung von Klassenräumen
- 150 € - Ausbildung eines Trauma-Beauftragten
- 195 € - Therapeutische Schulung für ein Kind
Vielen Dank!