Geld für Pestizide hatte er keins. Deswegen zerstörte der Herbst-Heerwurm in diesem Jahr drei seiner Aussaaten. Nicolas Bolgue weiß schon jetzt, dass die diesjährige Ernte nicht ausreichen wird, um seine Familie zu ernähren. Auch mit den Unregelmäßigkeiten der Regenzeit hat der Kleinbauer schwer zu kämpfen. Seine Kinder sind schon vor einigen Jahren nach Sambia ausgewandert, auf der Suche nach „grüneren Feldern“ und der Möglichkeit, ihr Brot zu verdienen. Von ihnen hat er lange nichts gehört und so müssen er und seine Frau die zwölf zurückgebliebenen Enkelkinder alleine ernähren.
Die Aussaat gleicht einem Glücksspiel
Der Herbst-Heerwurm kam Anfang des Jahres 2016 aus Süd- und Zentralamerika nach Westafrika und hat sich von dort aus verbreitet, bis er Ende des Jahres auch Malawi erreichte. Nach Schätzungen des Malawischen Ministeriums für Landwirtschaft, Bewässerung und Wasserentwicklung sind derzeit 382.000 Hektar des Landes von dieser Pest befallen. Der Präsident des Landes, Arthur Peter Mutharika, rief im Dezember 2017 den nationalen Notstand aus.
Besonders betroffen sind Kleinbauern wie Nicolas, die für die Ernährung ihrer Familien vollkommen von der Feldwirtschaft abhängig sind. Sie haben oftmals nicht die Möglichkeit, an effektive Pflanzenschutzmittel zu kommen. So müssen sie hilflos zusehen, wie die Wurmplage alles auffrisst und ihre Felder zerstört. Die Kleinbauern sind außerdem von den Unregelmäßigkeiten der Regenzeit beim Anbau ihrer Pflanzen abhängig. Kommt sie nicht zum erwarteten Zeitpunkt oder setzt zwischenzeitlich aus, besteht ein großes Risiko des Ernteverlusts. „Die Aussaat der Pflanzen gleicht einem Glücksspiel“, sagt Nicolas. „Liegt man mit dem Zeitpunkt richtig, so kann man seine Familie ernähren. Liegt man falsch, kann man nur zusehen, wie der ganze Jahresvorrat auf dem Feld verkümmert.“
Der gefräßige Herbst-Heerwurm sowie die lang anhaltende Dürre setzen den Menschen in Malawi hart zu. Zusammen mit der Partnerorganisation Circle for Integrated Community Development (CICOD) unterstützt Hoffnungszeichen Kleinbauern wie Nicolas mit Pestiziden und Trainings in deren Anwendung sowie dem Bau von zwei Bewässerungsanlagen. So können sie mehr als eine Ernte im Jahr produzieren und die Ernährung ihrer Familien sichern. Damit Dürre und Wurmplage die Nahrungskrise nicht verschärfen, sind die Kleinbauern dringend auf Pestizide und externe Unterstützung angewiesen. Jeder Euro hilft den Maßnahmen zur Ernährungssicherung. Liebe Leserin, lieber Leser, bitte stehen Sie den Menschen in Malawi mit guten Gedanken bei und setzen Sie durch ihre Spende ein konkretes Zeichen der Hoffnung. Vielen Dank für Ihre Hilfe.