„Es geht los!“ Neugierig scharen sich Menschen auf dem Klinikgelände in Kosike zusammen. Nach der Bauphase konnten wir Ihnen, liebe Spenderinnen und Spender, schon letzten Monat berichten: Der Vorratsraum für die Nahrungsmittel des geplanten Ernährungsprogramms ist fertiggestellt. Das graublaue Dach des Gebäudes leuchtet wieein Signal in die durch die Trockenheit ausgebleichte Umgebung, und das rote Tor ist weit geöffnet. Einige Säcke und Kisten sind bereits darin gestapelt, auch wenn diese Menge noch lange nicht ausreicht, um das Ernährungsprogramm umfassend durchzuführen. „Wir starten jetzt, denn der Bedarf ist immens“, erklärt unser vor Ort verantwortlicher Mitarbeiter Damiano Mascalzoni. „Und damit das Programm über lange Zeit sinnvoll laufen kann, brauchen wir so schnell wie möglich einen angemessenen Vorrat an Nahrungsmitteln.“
Trockenheit verhindert Ernte
Die aktuelle Trockenheit in der Region stellt ein großes Problem für die Menschen in den Dörfern dar. In diesem Jahr hat die Regenzeit zwei Monate später begonnen als normalerweise üblich. Doch auch die danach vorgenommene Aussaat ist größtenteils wieder eingegangen, weil der Regen nicht ausreichte, um die Pflanzen zu versorgen. Als Folge schnellten die Nahrungsmittelpreise auf den lokalen Märkten in die Höhe.
Auch aus diesem Grund sind viele Mütter mit ihren Kindern hier. Sie hoffen, dass sie einen Platz im Ernährungsprogrammerhalten. In vielen Familien herrscht Hunger, und eine große Anzahl Kinder ist mangelernährt. Auch die 28-jährige Rebecca Chepuria ist unter den Wartenden. Ihre knapp anderthalbjährige Tochter Martha Yeeko wiegt nur achteinhalb Kilogramm, gesund wären über zehn Kilogramm. Das spezielle Maßband, mit dem der Oberarmumfang eines Kindes gemessen und mit dessen Hilfe der Grad der Mangelernährung festgestellt wird, zeigt einen Wert im roten Bereich. Auch für einen ungeübten Beobachter ist der Zustand des Kindes auf den ersten Blick zu erkennen. Der aufgetriebene Bauch ist das deutlichste Anzeichen dafür, dass Marthas kleinem Körper Nährstoffe fehlen, um sich gesund entwickeln zu können.
Mutter Rebecca ist schwanger, sodass sie selber stark unter dem Nahrungsmangel leidet. Ihr Mann versucht, die Familie mit Viehzucht und Ackerbau zu ernähren, aber aufgrund der Trockenheit ist das derzeit sehr schwierig. Etwas Maismehl ist oft das einzige, was Rebecca zur Herstellung der täglichen Mahlzeiten zur Verfügung steht.
Der Klinikaufbau geht weiter
„Der Start des Ernährungsprogramms ist für die Menschen gerade in der aktuell schwierigen Lage ein großes Hoffnungszeichen”, erklärt Damiano Mascalzoni. „Es spricht sich herum, dass wir uns mit großem Einsatz für die Hungernden einsetzen. Auch Rebecca ist mit ihrer Tochter hergekommen, weil Nachbarn ihr von unserem Ernährungsprogramm erzählt haben.“ Wichtig ist jetzt, dass nicht nur der Nahrungsmittelvorrat aufgestockt und die benötigten Medikamente besorgt werden, sondern auch, dass der Aufbau der Klinik in Kosike weitergeht. „Zu dem bestehenden Vorratsraum und den weiteren Klinikgebäuden, die im Bau sind, wird noch ein kleineres Gebäude gebraucht, das speziell für die Patienten des Ernährungsprogramms als Anlaufstelle dienen soll. Es soll unter anderem einen Wartebereich und eine Küche beherbergen.“
Für die benötigten Nahrungsmittel wie Bohnen, Mais und Speiseöl sowie Hochenergiekekse und Spezialnahrung für mangelernährte Kinder wie Martha ist jeder Betrag, den Sie, liebe Leserinnen und Leser, ermöglichen können, eine große Hilfe. Haben Sie vielen Dank für Ihre Gaben.
So können Sie helfen:
- 15 € ermöglichen Impfungen für Kleinkinder
- 25 € helfen einem Kind wie Martha mit Spezialnahrung
- 75 € unterstützen die regelmäßigen Behandlungen