Die zu 99 % von Armeniern bewohnte Exklave Bergkarabach, seit 2017 Republik Arzach, liegt auf dem Gebiet Aserbaidschans und ist völkerrechtlich nicht als Staat anerkannt. Die Region ist zwischen Armenien und Aserbaidschan seit mehr als 100 Jahren umstritten. Die rund 145.000 Einwohner, von denen fast alle der armenisch-apostolischen Kirche angehören, leiden unter dem immer wieder aufflammenden militärischen Konflikt und den fast flächendeckenden Zerstörungen, der Gefahr durch tausende Landminen, Armut und einer hohen Arbeitslosigkeit. Im Jahr 2020 flohen aufgrund des 44-tägigen Krieges rund 100.000 Menschen aus der international nicht anerkannten Republik Arzach. Aserbaidschan eroberte dabei einige Gebiete zurück. Im August 2022 kam es zu neuen Auseinandersetzungen. Nach einem Waffenstillstand startete Aserbaidschan am 19. September 2023 eine erneute Militäroperation in Bergkarabach. Über 100.000 Menschen sind aus ihrer Heimatregion geflohen.