Bittere Not durch langanhaltende Trockenheit
Sechs Kinder hat er schon begraben. Daygo Geda Shugo nennt das „Unglück“; er trägt eine Verzweiflung in sich, die so tief und endlos ist, dass er kaum mehr Worte dafür zu finden vermag. Worte hat Daygo sowieso wenige. Seine Frau ist blind und er selbst ebenfalls nicht gesund. Ein kleiner Sohn und zwei Töchter sind der Familie geblieben, und auf den Schultern der jungen Mädchen lastet die Versorgung des kleinen Bruders und der hilflosen Mutter, weshalb eine der beiden auch keine Schule mehr besucht.
Die Dürre überstehen
Die Familie lebt jetzt auf dem Gelände einer Kirche im Ort Luka. Ein Gemeindemitglied hat Daygo ein Stück Ackerland von einem Viertel Hektar überlassen. Die Familie arbeitete hart, doch die letzte Ernte war durch die extreme Trockenheit verloren. Wieder sind die Hände leer, wieder ist die Not groß. Viele Regionen Äthiopiens kollabieren unter der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren. „Mehr als 20 Millionen Menschen leiden Hunger. Für acht Millionen gilt sogar: Sie stehen unmittelbar vor einer Katastrophe. In Südäthiopien ist die Lage so schlimm, dass die Menschen die trockenen Blätter der Büsche essen. Ernten sind ausgefallen, Nutztiere sind verendet oder mussten verkauft werden. Um es auf den Punkt zu bringen: Die Menschen sterben“, berichtet Der Tagesspiegel.
Wesentlichen Faktoren, die vor allem im Süden Äthiopiens zu einer permanenten Notsituation führen, sind:
- Klimatische Veränderungen
- Konflikte
- Vertreibung
Hilfe für einen ganzen Monat
„Ein Mensch benötigt Nahrung, Kleidung, Hygiene und eine Unterkunft für ein menschenwürdiges Dasein“, betont Klaus Stieglitz, Menschenrechtsvorstand von Hoffnungszeichen. Im Distrikt Benatsemay (South Omo Zone) leisten wir deshalb gemeinsam mit unserem Projektpartner, der Äthiopisch-katholischen Kirche (ECC), Überlebenshilfe für 150 Haushalte.
Auch Daygo gehört zu den Empfängern. Mit der Unterstützung, die er bekommt, kann er für seine Familie auf dem Markt Lebensmittel kaufen. Für 60 Euro kann er sie einen ganzen Monat lang mit etwa 10 kg Brot, 10 l Milch, 20 kg Kartoffeln, 10 kg Reis sowie Speiseöl und einer Ration Trinkwasser versorgen.
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