Hungrig, durstig und schwach
Zusammengekauert liegt der kleine Lotee Abraham auf dem Schoß seiner Mutter Veronica Lomongin, eingewickelt in einem grünen Tuch. Verunsichert blickt der Junge umher, unwissend was um ihn herum geschieht; seine Hände vor der Brust verschränkt, fast als würde er beten. Der gerade erst einen Monat alte, abgemagerte Junge muss bereits schwere Qualen erleiden und auf unerbittliche Weise erfahren, was es bedeutet zu hungern. Seine junge Mutter erklärt ihre verzweifelte Lage den Tränen nahe:
Diese Ausweglosigkeit nagt schwer an ihr, weshalb sie hoffnungsvoll die Missionarinnen der Nächstenliebe aufsucht, die sich im Distrikt Moroto im Nordosten Ugandas hungernder Familien annehmen und dabei durch Lebensmittel von Hoffnungszeichen unterstützt werden. Da der Zustand des kleinen Lotee bereits sehr dramatisch ist und er an einer sehr schweren Unterernährung leidet, muss er zunächst in das lokale Krankenhaus gebracht werden. Dort wird der Junge mit einer Magensonde und hochkalorischer Spezialmilch ernährt. Veronica erhält währenddessen Lebensmittel von den Ordensschwestern, die ihr helfen, ihren eigenen Ernährungszustand zu verbessern. Mittlerweile kann sie ihr Kind wieder mit Muttermilch stillen.
Hunger ist allgegenwärtig
Die unsichere Ernährungslage in der Region Karamoja, eines der ärmsten und unterversorgtesten Gebiete Ugandas, hat ein neues Krisenniveau erreicht. Hunderte von Menschen sind bereits dem Hunger erlegen, und Zehntausende weitere sind in einer katastrophalen Lage. Fehlende Regenfälle sowie die gefräßigen Larven des Herbst-Heerwurms zerstörten fast die Hälfte des Ertrags der letzten Ernten. Der Kauf von Lebensmitteln ist für viele Familien unerschwinglich, da sich die Preise z. B. für Sorghum-Hirse stark verteuert haben. Knapp die Hälfte der Haushalte hat ihre mühsam angelegten Vorräte vollends aufgebraucht.
Nähere Informationen über die aktuelle Situation in Karamoja sehen Sie in diesem Video:
Um Essen betteln
Die Sorge um die Familie kennt auch Peter Adiaka aus dem Dorf Karinga im Distrikt Nakapiripirit nur zu gut. Der 59-jährige Witwer versucht, sich bestmöglich um seine sechs verwaisten Enkelkinder zu kümmern – eine Last, kaum tragbar für ihn, denn er selbst ist mit 40 Jahren erblindet; seine Diabetes-Erkrankung sowie Mangelernährung führten dazu. Seitdem ist es dem Mann kaum möglich zu arbeiten; oft stürzt er und verletzt sich. Um Essen betteln und Essensreste aus dem Müll sammeln, war für ihn der einzige Weg, an Nahrung zu kommen. Mittlerweile haben seine Enkelkinder die Rolle des Versorgers übernommen, damit der Großvater etwas zu essen hat. Dass seine Enkel diese Bürde tragen müssen, schmerzt den Mann sehr. Die Hilfe von Hoffnungszeichen gibt ihm aber Zuversicht:
Lebensmittel machen Mut
Die Ernährungslage in Karamoja wird noch längere Zeit kritisch bleiben. Viele Familien stehen am Rande des Abgrunds. Hoffnungszeichen möchte mit seiner Nahrungsmittelhilfe Hungernden neue Hoffnung und Kraft geben. Wir unterstützen dabei Einrichtungen in den Regionen Moroto, Nakapiripirit-Karinga, Namalu und Amudat. Sie kümmern sich insbesondere um mangelernährte Kinder, Ältere, Kranke und benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Begünstigte erhalten ein umfangreiches Paket mit wichtigen Grundnahrungsmitteln wie Maismehl und Reis. Insgesamt 200 Haushalte bekommen ein solches Hilfspaket, das eine fünfköpfige Familie für zwei Wochen mit dem Nötigsten versorgt.
Geschichten wie jene von Lotee und seiner Mutter oder von Peter Adiaka und seinen Enkeln verdeutlichen, in welcher Not sich die Menschen befinden und wie wichtig unsere Hungerhilfe für die Menschen in Karamoja ist. Mit einer Spende von 45 Euro ermöglichen Sie ein hungerstillendes Lebensmittelpaket. Danke für Ihren Beistand!