Die zweijährige Nyibol Manyang sitzt kraftlos auf dem Schoß ihrer Mutter, fest in ihren Armen. Bereits vor zwei Monaten ist das Mädchen an Malaria erkrankt. Ihr Blick ist müde und schwach, ihr Körper ausgezehrt. Die Knochen des Kindes stehen hervor und der Kopf scheint viel zu groß für den kleinen zerbrechlichen Körper. Nyibol leidet seit Wochen an wässrigem Durchfall. Ihr Zustand verschlechterte sich zuletzt dramatisch. Doch in der Ortschaft, in der die Kleine lebt, war keine medizinische Hilfe zu bekommen. „Vor zwei Monaten bekam mein Kind starkes Fieber, sie übergab sich oft und aß nicht mehr. Sie wurde immer dünner“, erzählt ihre Mutter Amer Deng. „Wir sind zwei Tage lang gelaufen, um die Klinik zu erreichen.“ An der Klinik der Diözese Rumbek angekommen, kümmert sich das medizinische Personal sofort um ihre Tochter – Nyibol ist ein Notfall.
Mit einem speziellen Maßband misst ein Mediziner den Umfang des Oberarms. Mit diesem Schnelltest kann der Grad der Mangelernährung eines Kindes festgestellt werden. Bei Nyibol zeigt das Bändchen einen Wert im roten Bereich. „Neben der Malaria-Erkrankung liegt bei Nyibol auch eine akute Mangelernährung vor. Ihr Körper ist abgemagert, der Bauch stark aufgebläht“, erklärt Abraham Makuei, Ernährungsberater der Krankenstation. „Wir werden das Kind in die Obhut der Missionarinnen der Nächstenliebe geben. In deren Ernährungsprogramm erhält Nyibol Spezialnahrung, damit sie wieder zu Kräften kommt. Ihre Malaria-Infektion behandeln wir mit Medikamenten in der Klinik.“
Konflikte verschärfen Ernährungslage
Nyibol kommt aus einem bescheidenen Umfeld. Ihre Familie lebt in Malek, gut 50 Kilometer nördlich der Stadt Rumbek. Die Eltern haben keine Schulbildung. Ihr Vater Manyang Malual ist ein einfacher Viehzüchter. Die Familie hat Felder, auf denen sie Erdnüsse und Hirse anbaut, doch sie hat Mühe, sich mit den Erträgen selbst zu versorgen. Nicht einmal eine Mahlzeit am Tag können die Eltern ihren Kindern garantieren.
Zuletzt erschwerten Konflikte die Situation in ihrer Heimat: Viehdiebstähle und Übergriffe forderten Leben oder zerstörten die landwirtschaftliche Existenz der Menschen. „In vielen Haushalten herrscht eine schlechte Ernährungslage, sodass Mangelernährung eines der häufigsten Krankheitsbilder ist, die wir hier behandeln“, so Klinikmitarbeiter Chol Ajuong.
Auf dem Weg der Besserung
Wenige Wochen sind vergangen, seitdem sich Nyibol in der Obhut der Ordensschwestern befindet. Mutter Amer Deng ist erleichtert: Die Spezialnahrung, bestehend aus Erdnusspaste, Spezialmilch und Hochenergiekeksen, hilft ihrer Tochter buchstäblich auf die Beine. „Bevor ich mein Kind in die Klinik brachte, hat sie nichts gegessen, sie war sehr weinerlich und schwach. Mittlerweile kann sie wieder essen und sogar Milch trinken. Und fast schon alleine stehen“, erzählt Amer Deng. Die Mutter ist zuversichtlich, dass sich ihre Tochter weiter erholen wird und dankt für die Hilfe in dieser schweren Zeit.
Liebe Leserinnen und Leser, das Programm für mangelernährte Kinder schenkt Nyibol Gesundheit und neue Kraft und der Mutter Zuversicht. Mit Ihrer Spende unter dem Stichwort "Südsudan" unterstützen Sie darüber hinaus die Arbeit der Schwestern, die sich den Bedürftigsten in der Region Rumbek annehmen. Jeder Beitrag hilft. Wir danken Ihnen von Herzen für alle Gaben!
So können Sie helfen:
- 18 € - Ein Karton Seife zur Krankheitsvorbeugung
- 25 € - Spezialmilch für ein Kind wie Nyibol
- 60 € - Ein großer Sack Reis für viele Hungernde
- 90 € - Decken für eine fünfköpfige Familie
Vielen Dank!