Südsudan

Kleine Schritte zur Genesung

Unsere Klinik in Nyal ist häufig die letzte Hoffnung für Familien, deren Kinder krank oder mangelernährt sind. Hier erhalten sie medizinische Hilfe und Nahrung.
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Über die zweijährige Nyabuor haben wir im letzten Magazin berichtet. Nach zehn Tagen Therapie sind kleine Fortschritte sichtbar; Oberarmumfang und Gewicht haben leicht zugelegt.
Über die zweijährige Nyabuor haben wir im letzten Magazin berichtet. Nach zehn Tagen Therapie sind kleine Fortschritte sichtbar; Oberarmumfang und Gewicht haben leicht zugelegt.

Es geht langsam voran, sehr langsam. Der zweijährigen Nyabuor Gai Wour, über die wir im Mai berichtet haben, gehtes mit jedem Tag ein kleines bisschen besser. Nach zehn Tagen Behandlung in unserem Ernährungsprogramm der Hoffnungszeichen-Klinik in Nyal hat das schwer unterernährte kleine Mädchen Fortschritte gemacht. Der Oberarmumfang ist beim Messen mit dem sogenannten MUAC-Bändchen noch immer im roten Bereich, aber ein kleiner Erfolg ist zu sehen. Am Wichtigsten ist, dass sich ihr körperliches Befinden stabilisiert hat – sie isst und trinkt gut und macht einen wachen Eindruck. Das ist die Grundlage dafür, dass sie sich in der fortschreitenden Therapie weiter erholen und genesen kann. Ihre Mutter Chuol Geng Top sitzt neben ihrer Tochter und lächelt erleichtert. Sie macht sich große Sorgen um ihr kleines Mädchen. Noch sieht man dem Kind die beginnende Genesung nicht auf den ersten Blick an, aber die Mediziner und Pfleger in unserer Krankenstation haben Erfahrung und viel Geduld. Sie wissen, dass sich ein schwer mangelernährtes Kind in wenigen Wochen oder Monaten wieder erholen kann – wenn es die richtige Behandlung bekommt. Es gilt nun, das Kind weiter mit Hochenergienahrung und Medikamenten aufzupäppeln. Wenn alles gut geht, wird das Mädchen in etwa zwei Monaten gesund und normalgewichtig sein.

Nahrung für Patienten und bedürftige Familien

Damit unsere Klinik in Nyal Kindern wie Nyabuor helfen kann, ist die Einrichtung auf regelmäßige Lieferungen von Medizin und Nahrungsmitteln angewiesen. Aber auch die Familien selber brauchen häufig Unterstützung, so auch Nyabuors Familie. Der Vater, Gai Wour Bedeng, hat nur Gelegenheitsjobs, und im Zuge wiederholt aufflammender Konflikte wurde sein Vieh geraubt. Dieses Schicksal erleiden viele auf Ackerbau und Viehzucht angewiesene Familien, und die Folge sind Hunger, Entbehrung und oft eine so dramatische Entwicklung wie bei der kleinen Nyabuor. Neben den Patienten in Nyal wollen wir auch Menschen in der Diözese Malakal im Nordosten des Südsudan mit Nahrung unterstützen. „Hier konnten die Menschen aufgrund des Bürgerkrieges in den letzten zwei Jahren weder ihre Felder bestellen noch mit Gütern handeln, und eine Unterstützung, vor allem mit Lebensmitteln, ist von entscheidender Bedeutung für ihr Überleben“, schreiben uns Pater Angelo Mojwok Obat von der Diözese Malakal und Comboni-Schwester Elena Balatti. „Die Familien brauchen Nahrung, vor allem für die Bedürft igsten – die Alten und Kinder – und sie brauchen medizinische Hilfe sowie Werkzeuge für Landarbeit und Fischerei, denn vieles ging in den Wirren des Krieges verloren“, berichten sie weiter.

32 Euro für einen Sack Sorghum

Schon zweimal hat Hoffnungszeichen Hilfsgüter nach Malakal gebracht, und die Menschen in den Dörfern der Diözese hoffen auf weitere Unterstützung. Vier Ortschaft en erbitten das traditionelle Getreide Sorghum, das wir entweder direkt im Südsudan oder im benachbarten Sudan organisieren. Ein Sack mit 80 Kilogramm Sorghum kostet rund 32 Euro; eine fünfköpfige Familie kann sich davon einen Monat ernähren. 725 Säcke möchte Pater Angelo an die Menschen verteilen. Auch unsere Klinikarbeit ist auf Ihre Gaben, liebe Leserinnen und Leser, angewiesen. Schon 15 Euro unterstützen zum Beispiel die Therapie der kleinen Nyabuor und anderer mangelernährter Kinder mit Spezialnahrung. Danke, dass Sie den Menschen im Südsudan die Treue halten – Ihre Gebete und finanziellen Zuwendungen retten Leben. Wir danken der Else Kröner-Fresenius-Stiftung, welche die Klinik in Nyal maßgeblich unterstützt. Gemeinsam mit unseren Spendern können wir monatlich über 3.000 Patienten medizinisch versorgen.

Medizin im Busch
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