Malong Majok hat in seinem bisherigen Leben nur selten gelacht. Der Einjährige sitzt auf dem Schoß seiner Mutter. Er wirkt traurig, unausgeglichen und weinerlich. Es ist der stete Hunger, der das Kind belastet. Malongs Blick ist düster, und auch wenn man sich mit ihm beschäftigt, kann man ihn kaum zum Lächeln bringen. Den Medizinern war sofort klar: der Junge muss in das Ernährungsprogramm der Klinik aufgenommen werden. Malong leidet unter Erbrechen, Fieber und Husten sowie starkem Gewichtsverlust und es mangelt ihm an Appetit, erklärt Ernährungsberater Samuel Chol Ajunog. Das Kind befindet sich nun in stationärer Behandlung. Regelmäßig haben die Pfleger ein Auge auf ihn.
Seine Mutter Amuong Malual (35) berichtet: „Malongs Krankheit begann vor drei Monaten. Er war mit seiner Schwester im Viehlager. Doch aufgrund der Trockenheit leiden unsere Tiere Durst und geben nicht genug Milch. So haben auch unsere Kinder nicht genug zu essen.“ Als es dann kälter wurde, sei ihr Sohn erkrankt. „Malong bekam Fieber, Durchfall und Schmerzen in der Brust. Dann fing er an, Gewicht zu verlieren. Zurück daheim bin ich mit ihm in eine Klinik gegangen, wo man ihm Medikamente verschrieb. Wir können diese Medizin aber nicht bezahlen. Zum Glück hat mir eine Freundin von der Klinik in Rumbek erzählt und dass hier unterernährte Kinder behandelt werden. Als ich mit Malong angekommen bin, haben mir andere Mütter Mut gemacht und gesagt, dass er wieder gesund werden kann.”
Not in Western Lakes
Aufgrund der herrschenden Nahrungsmittelkrise im Teilstaat Western Lakes steigen die Fälle von Unterernährung in der Bevölkerung dramatisch an, berichten die Klinikmitarbeiter. Vor allem ältere Menschen, Schwangere und Kinder sind anfällig für Mangelernährung und damit einhergehende Krankheiten. Durch das Fehlen ausgewogener Nahrung wird das Immunsystem der Menschen geschwächt, deshalb erkranken sie auch schneller.
Gründe für den Mangel an Lebensmitteln sind lokale Konflikte, Viehdiebstahl umherziehender Banden und witterungsbedingt schlechte Ernten. Auf den Märkten gibt es daher nur wenig zu kaufen – und das Vorhandene ist für die meisten unbezahlbar. Familien, die sich durch Landwirtschaft selbst versorgen, haben mit Missernten und Viehsterben zu kämpfen. Regelmäßige Mahlzeiten sind dann oft nicht mehr möglich; häufig gibt es nur einmal am Tag ein wenig zu essen.
„Auf die Hilfe Wohlgesinnter angewiesen“
Neben Kindern einheimischer Familien, so wie Malong, sind viele der Kranken und Mangelernährten in der Klinik Binnenflüchtlinge. Sie kommen zu Hunderten aus umkämpften Gebieten hierher in diese relativ ruhige Region; auch weil es hier die Klinik der Diözese Rumbek gibt, in der kostenlose und gute medizinische Behandlung möglich ist. Die meisten der Flüchtlinge leben am Stadtrand von Rumbek in den Lagern Ngang-kot, Mayen-atol und Khartoum Jadid. Manyang Meen, ein 50-jähriger Vater von fünf Kindern, der im Flüchtlingslager von Khartoum Jadid lebt, erzählt: „Unsere Situation ist entsetzlich. Wir haben so gut wie nichts zu essen und sind auf Hilfe von Wohlgesinnten und humanitären Organisationen angewiesen. Wir können hier auch nichts anbauen. Vor nicht allzu langer Zeit sind hier ein kleines Kind und zwei ältere Leute an Hunger gestorben. Wir müssen jeden Tag neu überlegen, wo wir etwas zu essen herbekommen.”
Auch Flüchtlinge aus dem nördlichen Sudan sind hier – der Großteil von ihnen lebt in den Flüchtlingslagern, weil sie nicht auf Dauer bei Verwandten bleiben können. Zwar ist es im Südsudan üblich, dass sich Verwandte untereinander helfen, denn das soziale System baut im Wesentlichen auf familiären Strukturen auf. Jedoch herrschen auch in der einheimischen Bevölkerung Hunger und Mangel, und so möchten die Vertriebenen den Familien nicht zusätzlich zur Last fallen. Umso dankbarer sind die Menschen für die Hilfsgüter und medizinischen Behandlungen von Hoffnungszeichen.
Kleiner Malong – es gibt Hoffnung!
Malong stammt aus einer einfachen Familie, die aus dem Dorf Biling kommt, 25 km östlich von Rumbek gelegen. Sie bauen Erdnüsse, Mais, Sorghum und Getreide an; von diesen Erträgen versucht die Familie zu leben. Während der trockenen Jahreszeit ist ein Teil der Familie im Viehlager. Doch der Aufenthalt in den Viehcamps ist aufgrund schlechter Hygiene und häufig nicht ausreichender Ernährung gerade für kleine Kinder nicht ideal. „Wir haben Ernteeinbußen durch die Trockenheit“, erzählt Amuong. „Sorghum beispielsweise wird im Dezember geerntet. Aber seit Oktober hat es überhaupt nicht mehr geregnet, daher konnte das Getreide nicht ausreifen.“ So hat die Familie nun Probleme, sich und vor allem ihre Kinder zu ernähren. Malong ist jetzt seit zwei Wochen in Behandlung. Seine Mutter hat große Hoffnung, dass er bald gesund wird. Erste Verbesserungen sind schon eingetreten: „Als er im Viehlager krank wurde, konnte er nichts bei sich behalten. Er konnte nicht richtig verdauen und litt unter schwerem Durchfall. Als wir in der Klinik ankamen, gaben sie ihm zuerst Medizin gegen Fieber und Durchfall, das hat ihm sehr geholfen. Ich danke allen Helfern von Hoff nungszeichen, und ich hoffe, dass mein Sohn bald ganz gesund ist, sodass er wieder nach Hause zu seinen Geschwistern kann.”
Wie Malong wird in Rumbek vielen weiteren Kranken und Hungernden geholfen. Dafür werden Nahrungsmittel wie Milchpulver, Hochenergiekekse, Speiseöl und Bohnen aber auch Güter wie Seife, Moskitonetze, Werkzeuge und Decken benötigt. Schon mit 15 Euro können Sie einem unterernährten Kind wie Malong helfen. Für 50 Euro kann ein großer Sack Bohnen gekauft werden. Vielen Dank für jede Gabe.
So können Sie helfen:
- 15 € - Spezialnahrung für ein Kind wie Malong
- 30 € - Werkzeug, ein Moskitonetz und Decken für eine Flüchtlingsfamilie
- 50 € - Ein großer Sack Bohnen
- 100 € - Für Medikamente und Behandlungen
- 280 € - Monatslohn eines medizinischen Mitarbeiters