Monydeng Ater ist zwei Jahre alt. Ein Alter, in dem Kinder normalerweise mit flinken Füßen herumlaufen und ihre Welt erkunden. Aber Monydeng ist nicht fähig, allein zu stehen, zu sitzen oder nur die Fliegen mit einer Armbewegung zu verscheuchen, die sein Gesicht umschwirren. Er bewegt sich fast nicht, und wenn er weint, kann man ihn kaum hören. Der Junge ist vom Hunger geschwächt und krank. Alleine sitzen kann er nur auf dem Schoß seiner Mutter; ansonsten muss er auf einer Matte liegen. Sein Bauch ist aufgedunsen, seine Knochen sind unter der schlaffen und ausgetrockneten Haut sichtbar.
Eine Familie am Limit
In der Krankenstation in Rumbek stellen die Mediziner eine Diagnose, die leider auf viele Kinder im Südsudan zutrifft. Klinikmitarbeiter Abraham Makhoi erklärt: „Monydeng ist schwer mangelernährt. Anzeichen dafür sind der extreme Gewichtsverlust, wässriger Durchfall, Appetitverlust, Husten und, durch die Malariaerkrankung, auch Fieber. Unsere Behandlung soll durch Spezialnahrung und Medikamente sowohl die Mangelernährung als auch die Malaria heilen. Regelmäßig überprüfen wir, ob die Therapie anschlägt und sich der Zustand des Jungen verbessert.“
Monydengs Mutter, die 30-jährige Adeng Maker, ist ebenfalls sehr schwach. Sie hat fünf Kinder, doch die Familie verfügt nicht über genügend Nahrungsmittel, um alle Familienmitglieder ausreichend zu versorgen. Als die Frau noch versuchte, ihren Sohn zu stillen, hatte sie durch ihre eigene Unterernährung zu wenig Milch. „Wir haben fast nie genug zu essen“, berichtet Adeng. „Ich konnte Monydeng als Säugling nicht ausreichend stillen, also haben wir ihm schon, bevor er sechs Monate alt wurde, anderes Essen gegeben, damit er überlebt. Das ging eine Zeit lang gut, aber dann begann er, Gewicht zu verlieren. Und dann, etwa im Mai, wurde es richtig schlimm. Er hatte diesen wässrigen Durchfall, bekam Fieber und hatte überhaupt keinen Appetit mehr. Er wurde sehr schwach, spielte nicht mit den anderen Kindern, saß immer nur da. Eine Freundin erzählte mir von dieser Klinik hier, und so bin ich mit ihm hergekommen.“ Seit einer Woche ist die Mutter mit ihrem jüngsten Kind nun in der Klinik der Diözese Rumbek.
Monydeng kommt aus dem Dorf Abyei-Ajok, einige Kilometer südlich von Rumbek gelegen. Die Region ist karg, und wie viele andere Familien sind Monydengs Eltern mit ihrer kleinen Landwirtschaft kaum in der Lage, ihre Kinder durchzubringen. Vater Ater Meen zieht mit dem Vieh umher und ist selten zu Hause, und die Mutter bewirtschaftet ein kleines Stück Land. Der kriegerische Konflikt erschwert das Leben der Menschen zusätzlich, da es immer wieder vorkommt, dass Dorfbewohner ausgeraubt oder gar getötet werden. „In diesem Frühjahr konnten wir gar nichts anbauen, weil mein Mann mit unserem Vieh wegen der Kämpfe nicht nach Hause kommen konnte. Ich hatte zudem keinen Ochsen, um das Feld zu pflügen. Und dann wurde Monydeng so krank“, klagt die Mutter. Das Schicksal des Jungen ist kein Einzelfall. „Etwa zehn Fälle von mittlerer bis schwerer Mangelernährung haben wir hier pro Woche“, erklärt Klinikmitarbeiterin Chol Ajoung.
Auf dem Weg der Besserung
Schon nach einer Woche Behandlung zeigen sich bei Monydeng Verbesserungen. „Natürlich ist er noch sehr schwach und wiegt immer noch viel zu wenig“, berichtet seine Mutter, aber er kann wieder allein trinken und essen. Als wir herkamen, konnte er nicht einmal etwas in die Hand nehmen. Ich hoffe sehr, dass er hier gesund wird.“ Wir von Hoffnungszeichen unterstützen die Klinik und speziell das Ernährungsprogramm für mangelernährte Kinder regelmäßig mit Medikamenten und Nahrung wie Bohnen, Sorghum, Speiseöl, Salz sowie Spezialnahrung wie beispielsweise Hochenergiekekse. Ihre Spende, liebe Leserinnen und Leser, hilft Kindern wie Monydeng, wieder gesund zu werden. Ganz gleich, wieviel Sie erübrigen können – Ihr Beitrag ist ein großer Segen! Haben Sie vielen Dank dafür.
So können Sie helfen:
- 15 Euro - Spezialnahrung für ein Kind wie Monydeng
- 50 Euro - Ein großer Sack Bohnen für viele Hungernde
- 100 Euro - Für wichtige Medikamente und Behandlungen